Vor ein paar Monaten habe ich das Vivitar MC Wide Angel 2.0/28mm mit OM-Anschluss hier im Forum gekauft. Nachdem ich nun endlich einen passenden Adapter dafür gekauft habe, musste ich feststellen, dass sich die Blende keinen Deut bewegt. Also habe ich mich daran gesetzt die Blende wieder in Gang zu setzen.
Da am Beschriftungsring keinerlei Kerben sind, an denen ich ansetzen könnte, bin ich von der Rückseite an die Sache ran gegangen. Also habe ich erst einmal den Bajonettring entfernt.
Nach der Entfernung zweier Befestigungsringe konnte ich dann den Blendenring abnehmen, dabei ist darauf zu achten, dass die kleine Rasterkugel nicht verloren geht. Ich lege dafür immer ein Stück Klebeband bereit, auf das ich diverse Kleinteile wie Kugeln oder Schrauben befestige. So kommt nichts durcheinander und ich weiß beim Zusammenbau, wo was hingehört. Nachdem der Blendenring nun entfernt wurde, konnte ich die Blendenmechanik etwas genauer studieren.
Meine erste Vermutung war eine Verölung der Blendenlamellen, was wohl der häufigste Grund einer defekten Blende ist. Bestätigen konnte ich die Vermutung noch nicht. Also ging es weiter, ich hab dann die hintere Linsengruppe entfernt. Die Rücklinsengruppe lässt sich an einem Stück entfernen, ich allerdings habe mir die unnötige Mühe gemacht diese nochmals zu zerlegen. Na ja, Versuch macht Kluch. Ein noch tieferer Blick ins innere brachte mich leider auch nicht weiter.
Nach kurzer Rücksprache mit Henry...(ok, ok, so kurz war es dann auch nicht)... stand dann fest, dass der Ring zur Blendensteuerung raus muss (siehe Pfeil). Ich habe dann eine Weile später noch festgestellt, dass es gereicht hätte den umkreisten Pin zu bewegen. Ich will euch trotzdem zeigen, wie ich weiter vorgegangen bin.
Nachdem der Ring entfernt war, habe ich festgestellt, dass der silberne Pin direkt unterhalb des roten Pfeils ins Objektiv führt. Der musste also irgend etwas mit der Blendensteuerung zu tun haben. Also musste der ebenfalls weg um besser zu sehen, was darunter kommt.
Und siehe da, nachdem ich es geschafft habe das silberne Teil, das sich etwas versteckt hat, zu bewegen, sprang die Blende zu. So kam ich auch dahinter, dass es gereicht hätte den umkreisten Messingpin aus dem vorherigen Bild zu bewegen. Aber was solls. Nun da die Blende geschlossen war, konnte ich mit Feuerzeugbenzin anfangen die Blende zu reinigen. Die sichtbare Seite war dabei kein Problem, aber die Seite zum Linseninnern war etwas kniffliger. Ich habe dafür ein Taschentuch (Papier) zusammengedrillt, gebogen und etwas mit Feuerzeugbenzin getränkt. Dann habe ich, bei geschlossener Blende, mit dem Taschentuch durch das Blendenloch die andere Seite gereinigt. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich durch diese Methode erstens nicht alles wegbekommen habe, und dass ich zweitens die nächste Linse mit dem Taschentuch erwischt habe. Diese hab ich dann später wieder mit einem Q-Tip sauber gemacht. Erst mit ein wenig Seifenwasser, danach mit klarem Wasser. Nach vorsichtigem Abtupfen mit einem Baumwolltuch habe ich die Linse unter anhauchen mit einem Zigarettenpapierchen trocken gerieben.
Durch mehrmaliges Bewegen der Blende hat sich das Feuerzeugbenzin auf den Lamellen verteil und die Verölung gelöst. Besonders auf der sichtbaren Seite habe ich die Blende gründlich geputzt. Auch wenn die Blende nicht vollkommen Ölfrei ist, so läuft sich doch wieder und wird mir erstmals keine weiteren Probleme machen. So ging es wieder an den Zusammenbau.
Vor dem Bajonettring muss ein Messingring wieder angebracht werden. Um diesen in der richtigen Position anzubringen, habe ich ihn ins Bajonett gelegt, so war für mich viel einfacher zu erkennen, in welche Position der Messingring mit seinen verschieden großen Aussparungen hin gehört.
Am Ende habe ich den Bajonettring mit dem Messingring darin wieder auf das Objektiv aufgeschraubt. Und so sieht das Vivitar jetzt an meiner 1000D aus:
Man sieht hier wie die Lamellen zwar noch immer verölt sind, aber die Blende läuft.
LG Jochen