Hallo zusammen!
Ich habe eben diesen Thread wieder aufgefunden und habe mit großer Spannung von Euren Fortschritten gelesen!Erstmal Gratulaton zu all den neuen Bänken und Ergebnissen! Auch wenn ich mich ein wenig über das "Besserwissen", was den Umgang mit Werkzeug und Maschinen angeht, etwas gekringelt habe
. Aber irgendwie zeigt der Thread auch wie falsch manches ist und darauf möchte ich kurz mal hinarbeiten.
@Henry: Ich hatte mich damals (2014) ja schonmal zum Thema geäußert und finde es interessant, dass du diesen Abstrich bei der LZ gemacht hast. So eine Maschine wie du sie jetzt hast, ist eben genau das Beispiel an Drehbank, das noch "erschwinglich" (2,5k?) ist und zugleich die gute alte Qualität und Langlebigkeit hat. Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß damit! Wirklich beneidenswertes Teil!
Ich denke für dich, als jemanden für den dieses Forum und die Adaptiererei von Altglas zu einem großen Element im Leben geworden ist, hast du mit dem Kauf vieles richtig gemacht. Das ist auch irgendwie eine Geldanlage. Die Maschine wird ja von der Adaptiererei nie und nimmer verschleißen.
Dennoch frage ich mich heute:
- Ist diese Maschine nicht etwas Overkill? Besonders wenn es nur darum geht, wie du selber geschrieben hast: (Fasen drehen, kleinere Ringe und Bolzen, Adapterkürzungen und dem Nachbearbeiten von nicht maßhaltigem China - Adapter-Kram mit hoher Präzision).
- Braucht man wirklich diesen riesen Satz an Spannzangen, nur weil man mal einen kleinen Bolzen drehen will? Spannzangen sind doch besonders interessant, wenn man umspannen muss oder? Oder permant neu und oft Spannen muss. Sicher nice to have, aber nötig? Wenn Spannzangen, wären Stufenspannzangen aus meiner Sicht irgendwie passender bei diesem Hobby.
- Du schreibst auch von hoher Präzision. Du misst unter 1/100 an der Spindel? Eine ziemlich vage Aussage oder? Ich gehe davon aus, dass deine Spindel um 1/1000 genau läuf, es sei denn deine Lager sind hinüber. Denn das ist die typische Präzision einer Spindel mit guten Lagern (Oder besser, keine Ahnung!). Ganz Ehrlich 1/100 ist ein "Witz", das schaffst du mit sehr viel weniger, als dieser Weiler. Ich denke wenn hier von Präzision die Rede ist, wird gern mal etwas übertrieben. Beim Adapterfräsen braucht kein Mensch diese hohe Präzisionen (unter 1/100), die mit Feinmechanikdrehbänken möglich sind. Keiner will hier irgendwelche Passungen oder Führungen fertigen. Wir sind Hobbybastler! Kirche mal im Dorf lassen bitte!
- Arbeitest du nicht fast Ausschließlich mit Alu? Auch sicher nice to have, Stahl effektiv zerspanen zu können. Was kannst du zustellen? 1mm in Stahl? 2?
Nachdem es sich hier ja irgendwie um einen Thread handelt, der unwissende Hobby-Objktivbastler beim Kauf einer Drehbank beraten soll, wollte ich nochmal für Neulinge klarstellen:
Henry hat eine super geniale Drehbank (Leider ohne Leit - und Zugspindel) mit der er zwar keine Gewinde schneiden kann, aber sonst alles hervorragend schafft, was man zum Objektivbasteln an einer Drehbank machen kann. Diese Drehbank war sehr teuer und ist eine super Geldanlage! Aber es entsteht ein falscher Eindruck. Das braucht ihr nicht! Es geht auch ganz anders und vor allem viel günstiger.
Selbst habe ich eine Unimat SL. Damit habe ich bisher alle meine Adaptierungen problemlos hinbekommen. Ja! Es geht! Klar, ich würde es jetzt auch nicht unbedingt jedem raten so eine Mikrobank zu kaufen. Das ist ein wenig der Underkill. Gerne hätte ich selbst eine Drehbank wie Henrys mit LZ. Das liegt aber auch daran, das ich nicht nur Objektivbastelei betreiben will. Sie soll auch richtig grobe Arbeiten schaffen sollen. In Stahl Gewinde schneiden können etc. Werkzeuge zum Lagereinpressen, spezialschlüssel, Lagerschalen was weis ich.... Dann ist meiner Meinung nach so ein Brummer auch gerechtfertigt. Für mich hat eine Drehbank auch Selbstzweck, ich steh schon alleine auf die Maschine unabhängig davon, was man damit schaffen kann.
Die wahren Gewinner aus meiner Sicht sind:
Kabraxis: Wirklich beeindruckend! Er hat es geschafft, mit einer einfachen, kleinen Drehbank ein Teil zu fertigen, dass mit Henrys Weiler nicht möglich ist und zudem den Präzisionsansprüchen für dieses Hobby vollkommen ausreicht! Du hast gezeigt, dass es eben sehr wohl mit wenigen Euros möglich ist und zudem verdammt gut! Respekt!
GoldMark: Mit deiner Mini Bernado (Sorry, aber was ein Kackteil!) hast auch du meiner Meinung nach auch alles richtig gemacht. Für die Zwecke des Adapieren reicht dieses Teil vollkommen aus. 150W? Egal, das ist vollkommen OK für Alu und die Futzelteile beim Objektivbau. Und mit schönen Wendeschneidplatten, schafft du auch mal kleines in Stahl. Auch wird die Präzision deiner Maschine ausreichen, solange du ein wenig auf den Zustand achtest. Eventuell muss man etwas an der ein oder anderen Stelle anpassen/reparieren, aber es läuft!
So und hier steht eigentlich das, was nochmal gesagt werden sollte:
@Henry: Es geht eben sehr wohl mit kleinen Maschinen und offensichtlich mindestens so gut bzw. besser als mit deiner Weiler. Ich finde dein Forum genial und es ist reich an vielen genialen Leuten. Trotzdem, mit deinen Aussagen (An die ich mich aus den letzten Jahren erinnre) bezüglich Drehbänken in Verbindung mit dem Hobby Objektivbasteln hier, finde ich, hast du einen falschen Eindruck vermittelt, der für Neulinge sehr hinderlich ist. Es wäre sehr schade gewesen, wenn Kabraxis sich hätte weiterhin abschrecken lassen.
Auch deine Aussage z.b.: bezüglich dem Thema Pressluft, zeigt, dass du nicht vom Fach bist und offensichtlich mit viel Halbwissen um dich geworfen hast. Ich finde das an dieser Stelle unfair, den Neulingen gegenüber, die auch hier einen abschreckenden und teilweise falschen Eindruck suggeriert bekommen. Aus meiner Sicht hast du versucht, dich auf Basis dieses Halbwissens und auf Kosten der Unwissenden zu profilieren. Du darfst zudem nicht vergessen, das deine Aussagen aufgrund deiner Präsenz hier oft sehr ernst genommen werden.
Sicherlich ist Drehen nicht im Handumdrehen gelernt, aber man darf sich auch nicht immer mit einer professionellen Feinmechanikerwerkstatt vergleichen, aus der du wohl einen Teil deines Wissen bezogen hast und die du als Standard für dich selbst gesetzt hast. Dieser Standard ist aber keinen Falls nötig, wenn man das Thema dieses Threads beachtet.
Und Henry, es ist richtig, dass man ausgeschlafen und voll konzentriert an eine Drehbank gehen sollte, da ist was dran, das gilt besonders bei deiner Bank. Für Kabraxis und GoldMark ist das aber doch gar nicht so wichtig, denn deren Motoren kannst du mit der Hand abbremsen. Man muss schon extrem viel Pech haben, sich mit so einer Minibank ernsthaft zu verletzen. Sie haben eben wirkliche Anfängerteile und wie wir erfahren haben, können diese Wunder vollbringen.
Henry, ich fände gut, wenn du deine Skepsis dem Kleinen bzw. Günstigen gegenüber begräbst, oder in Zukunft Neulingen zumindest klar machst, was Fakt und was deine eigene Meinung zum Thema Drehen ist.
Viele Grüße
Stefan