Hallo Henry,

ich denke so oberflächlich haben wir das alle nicht rezipiert. Die Frage ist nur: Was?

Ich denke es ist fast unmöglich, sofern man nicht die Zeit hat wirklich ein Setup zu stellen, und dabei ohne Studio auch vergleichbare Lichtbedingungen zu haben. Wenn ich an meine Verhältnisse denke, auf meinem Balkon bzw. Terasse geht nix, weil zu klein bzw. so windig und von Kaminen eingestaubt, dass man dort nicht gescheit wirken kann. Drinnen mag ich nicht, das ist privat und Platz für ne Studio-Ecke habe ich derzeit nicht. Also raus auf die Straße, denn Garten haben wir auch nicht. Bleibt der Weg an die Lahn, die andere Seite ist Hauptstraße. Dort bieten sich verschiedene Möglichkeiten, aber das Licht wechselt durch die enge Tallage extrem, und am Rhein das Wetter sowieso. Ich habe derzeit so um die 15 Fotostrecken auf der Platte, vom 50mm - Vergleich über eine Reihe von Testläufen mit diversen Linsen, die müssen erstmal verarbeitet werden, und wenn macht das schon so viel Arbeit, zumal ich nicht der EBV-Guru bin, dass ich Wochen brauche beim derzeitigen Arbeitsanfall im Job bis überhaupt mal was fertig wird.

Wenn ich mir einen festen Testaufbau einfallen lassen kann, Gehäuse und Licht fest eingerichtet und ich nehm meine Fokustesttafel, meinetwegen einen Siemensstern und noch eine Farb- und Kontrasttesttafel wie handelsüblich, dann macht das ganze ratsch-bumm, der Läppi rattert die Aufnahmen runter und die Sache ist im Kasten, dann noch ein paar Motive draussen, während der PC die Testtafeln auswertet. Das geht schon - nur wie gesagt, wem nutzt es wirklich?

Als Orientierung reicht m.E. eine tendenzielle Aussage aus, sofern man ehrlich genug ist das auch so auszusprechen und sich keinen pseudodoktoralen Anspruch zubilligt, über die eigenen Erfahrungen hinaus zu interpolieren.

Es kam schon verschiedentlich raus, wenn ich nach den ersten fünf Bildern für mich "ein Ei über die Linse schlage" dann mache ich auch nicht mehr, dann kommt sie wieder ins Päckchen und ab ins ebay-Regal. Wenn sie begeistern wird eh mehr draus und der Test wird ausführlicher. Ich denke das regelt sich in vielen Dingen auch selbst.

Was für mich nicht heisst, dass man an einem Teststandard arbeiten kann, aber dann sollte man versuchen individuelle Einflüsse wirklich zu reduzieren wo geht, sonst entsteht ein Pseudostandard - und der ist schlechter als keiner, weil er Standardisierung suggeriert wo keine ist.

Ich weiss - das ganze ist vielleicht kniefieslig, aber das ist Berufskrankheit und net bös gemeint.

Jörg