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Thema: Tests von Handelsmarkenobjektiven - pro und contra

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer
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    Jetzt mal etwas entwirren:

    Also um mal Deine Vivitar Frage zu beantworten:
    Der Thread geht um ein Revuenon Objektiv.

    Du hast dann mal geschreiben:
    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    ...Porst und Revue Linsene sind reine Handelsmarken, Auftragsarbeiten oder Überproduktionsaufkäufe, die mit einem netten kleinen Filtergravurring des Handelshauses versehen und für diejenigen, die sich über die Quelle Kette, zumeist auf Ratenzahlungsbasis oder weil es im Hause Porst deutlich billiger zuging als bei den Systemanbietern
    den Weg in die Haushalte gefunden haben. ....
    Ich habe dann die Sache mit den Handelsmarken udn Auftragsarbeiten etwas erweitert um ähnliche Firmen:
    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    .... Deswegen brauchen wir auch Vorstellungen und Diskussionen über günstige Objektive, seien sie von Revue, Porst, Albinar, Beroflex, Walimex, Vivitar...
    ...
    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Wobei Vivitar eigene Designs gerechnet und zum Patent angemeldet hat. Ponder & BEst, falls es Dir nicht geläufig ist.. Das ist eben der Unterschied.. die Dinge sind nachvollziehbar und stellen eigene Entwicklungen dar...
    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    Dann kennst Du sicher auch die regelmäßige Frage nach der Seriennummer, um den eigentlichen Hersteller bei Vivitar herauszufinden:
    http://www.cameraquest.com/VivLensManuf.htm
    Der Trick mit den Seriennummern war wohl nicht für die Öffentlichkeit gedacht.
    ....
    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    .. Frag mich grad, was das nun mit der Porst / Revuenon Frage zu tun hat?
    ....
    Jetzt ist die Frage hoffentlich beantwortet - Revue und Vivitar stellen beide wohl keine Optiken selbst her, sondern lassen fertigen. Deine Argumentation ist ja, dass solche Hersteller keine gleichbleibende verlässliche Qualität liefern könnten.
    Was ich anzweifle.
    Das Porst und Revue 55/1.2 und auch das Porst 135/1.8 sind ja schon gewisse Konstanten. Nicht auf hohem Niveau, aber auch nicht meilenweit in der Qualität schwankend.


    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    ...
    Dann nimmst Du den so konstruierten Umstand das es bei einigen wenigen FD Objektiven Probleme mit den Gleitlagern geben konnte als Beleg dafür, dass die Streuungen nur so schlimm seien, wie die durch defekte Lager von einigen Objektive der FD Serie verursachte Abweichungen... irgendwie kann ich Dir nicht so recht folgen. ...
    Sehr gute Objektive können (nicht müssen) durch solche Defekte wesentlich in ihrer Qualität beeinträchtigt sein.
    Zwischen einem innen gut erhaltenen FD 300/2.8L, FD 24-35L, FD28/2.0 und dem gleichen Objektiv mit stärkeren Altersschwächen lgibts wohl in der Bildqualität größere Unterschiede als bei Revue Optiken damals durch die Serienstreuung.
    Zudem sind bessere Optiken mit Floating Elements udn Innenfokussierung zum Beispiel stärker gefährdet solche Defekte zu haben, als starre Optikbaugruppen die mit einem simplen Schneckengang fokussiert werden.
    So sehe ich für einen Anfänger ein höheres Risiko sich beim Kauf eines Canon FD 24-35L eine Entäuschung zu holen, als beim Revuenon Special 35mm/2.8. Der Anfänger kann und will sowas meist nicht selbst reparieren, und bei dem wesentlich höheren Preis ist dann die Entäuschung eher größer als bei ner Optik für weit unter 100 Euro.
    Ein einfaches Olympus oder Pentax wäre wohl noch eine sichere Lösung.


    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    ...
    Diese Abweichungen sind so gravierend und reparabel, dass sie im Regelfalle von mir behoben werden. Übertrage ich mal dieses konstruierte Beispiel auf Porst, Revue und Konsorten, so steht der User da absolut im Regen, denn er kann an den Objektiven nix reparieren um die optische Qualität zu verbessern.. an einem mechanischen Problem kann man arbeiten. Aber an billig zusammengeschmolzenen Gläsern und miserabler mechanischer Innenausführung kann der User gar nichts verändern...
    Ja, aber nicht jeder Anfänger kennt Dich oder hat unsere Fähigkeiten beim Objektivbasteln. Und es gehört auch eine gewisse Traute dazu, ein teures gutes Objektiv zu öffnen. Man muß damit leben können, wenn es den Geist aufgibt.


    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    ...
    Du kommst ja sicher auch nicht auf den Trichter zu sagen, ein Porsche, den ich wegen defekter Bremsscheiben grad nicht fahren darf, entspricht einem Wagen aus koreanischer Produktion..
    ...
    Also wenn ich kein Geld für ne Reparatur habe, und auch selbst nicht Hand anlegen kann, wäre mir das fahrende Auto aus Korea lieber.
    "Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach" ist für viele ein gutes Motto!
    Ich selbst gehe auch Risiken bei meinem Equipment ein, kaufe hochwertige Optiken die nicht in einem optimalen Zustand sind etc, aber ich hab schon mitbekommen das andere da anders ticken.


    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    ...
    Und bevor ich jemandem zu irgendeinem Revuenon unbekannter Herkunft rate, hacke ich mir eher die Finger ab.. .
    Ich denke zwischen der Herkunft eines Revuenon und eines Porst Objektives gibt es keine großen Unterschiede. Vom Porst 55mm/1.2 warst Du sehr angetan:

    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    ...
    Doch, ich denke man sollte es haben, wenn man es für gutes Geld bekommen kann und auf die Freistellungsspiele "steht".
    ...
    Nach meiner Ansicht ist das Porst ein gutes Objektiv in dem Bereich.
    ...
    Ich würde es empfehlen, speziell für den Crop.. als Portraitlinse, wenn man eine gute Visagistin hat und dafür sorgt, das das Make - Up sitzt.
    ...
    Und auch beim Revuenon 55/1.2 las man positives von Dir:

    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    ...
    Zeichnet doch geil die Linse.. was willst Du daran nicht??

    Freistellung stimmt, Farben und Schärfe stimmen.. und alles wird gut, wenn da keine überstrahlenden Weißanteile im Bild sind... ist doch geil..!
    ...
    Lass mal lieber..
    Ohne Finger bastelt sich nicht gut!
    ---------------------------------------------------------------------------
    Kameras und Zubehör selbst reparieren, umbauen oder gänzlich selbst erstellen:
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  2. #2
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
    Jetzt mal etwas entwirren:

    Also um mal Deine Vivitar Frage zu beantworten:
    Der Thread geht um ein Revuenon Objektiv.
    Das ist schon klar.. aber es geht auch um die damit verbundnen NoNames.. also diejenigen Objektive, deren Herkunft unbekannt ist. Dann führe mal aus, wo denn die Revuelinsen und Porstlinsen gebaut wurden per Typ.. wirst Du nicht können.


    Revue und Vivitar stellen beide wohl keine Optiken selbst her, sondern lassen fertigen. Deine Argumentation ist ja, dass solche Hersteller keine gleichbleibende verlässliche Qualität liefern könnten.
    Falsch.. meine Behauptung war und ist, dass Vivitar eigene Optiken gerechnet hat, Revue aber Objektive zugekauft hat.
    Es wurden meines Wissens niemals eigene Rechnungen (wer hätte die im Versandhaus Quelle auch durchführen sollen? Die Buchhaltunsabteilung, die Verkäuferinnen in den Kaufhäusern, die Putzfrauen=...) von Porst oder anderen Handelsketten wie Quelle entwickelt.

    Die Frage, ob eine eigene Rechnung nach den Vorgaben der Ingenieure des Vivitar Entwicklungsbüros und der Einhaltung dieser Spec's nun in dem oder dem Werk gefertigt wurden, ist etwas ganz anderes, als ob wenn man den Einkäufer einer Versandhandelskette von Schleiferei zu Schleiferei schickt, um das preisgünstigste Objektiv zu finden für einen bestimmte Brennweite, dessen Rechnung in der Regel an keine Patente mehr gebunden war oder ansonsten entsprechende Lizenzen hätte zahlen müssen. Zwar haben sich die Glashersteller wie Cosinon selbst mit Rechnungen vorgewagt, ja sogar eigene Kameras gebaut.. aber in aller Regel hatte Revue damit nix zu tun, sondern labelte eigentlich nur um.

    Was ich anzweifle.
    Das Porst und Revue 55/1.2 und auch das Porst 135/1.8 sind ja schon gewisse Konstanten. Nicht auf hohem Niveau, aber auch nicht meilenweit in der Qualität schwankend.
    Naja, ohne jetzt die Diskussion über das Porst 1.8/135mm wieder lostreten zu wollen... aber gerade hier zeigte sich, wo die Maßstäbe derartiger Objektive im direkten Vergleich mit den renommierten Herstellern lagen und liegen. Sie untermauern eigentlich nur das Gesagte..

    Das Porst 1.2/55mm bildet hier mit dem Revuenon 1.2/55mm die Ausnahme, was aber nicht verwunderlich ist, denn 1.2/55er waren nun insgesamt keine "Massenware", im Vergleich zu den 2.8/35ern und 135ern etc.. gab nicht so viele Hersteller, die sowas schleifen konnten. Und auch bei den Handelshäusern waren diese Objektive nicht grad die "Standardware" über die wir im allgemeinen bei den Porst und Revueobjektiven reden.



    Sehr gute Objektive können (nicht müssen) durch solche Defekte wesentlich in ihrer Qualität beeinträchtigt sein.
    Zwischen einem innen gut erhaltenen FD 300/2.8L, FD 24-35L, FD28/2.0 und dem gleichen Objektiv mit stärkeren Altersschwächen lgibts wohl in der Bildqualität größere Unterschiede als bei Revue Optiken damals durch die Serienstreuung.
    Und auch durch Wiederholung wird das Argument nicht bodenständiger.. was hat ein defektes Objektiv mit der Frage der grundsätzlichen Qualitätsstreuung der Billiglinsen aus dem Kaufhaus Segment zu tun.. das erschließt sich nicht.

    Zudem sind bessere Optiken mit Floating Elements udn Innenfokussierung zum Beispiel stärker gefährdet solche Defekte zu haben, als starre Optikbaugruppen die mit einem simplen Schneckengang fokussiert werden.
    So sehe ich für einen Anfänger ein höheres Risiko sich beim Kauf eines Canon FD 24-35L eine Entäuschung zu holen, als beim Revuenon Special 35mm/2.8. Der Anfänger kann und will sowas meist nicht selbst reparieren, und bei dem wesentlich höheren Preis ist dann die Entäuschung eher größer als bei ner Optik für weit unter 100 Euro.
    Wobei hier schon wieder der Vergleich fällt, es gäbe nur defekte Objektive, die vergleichbar schlecht wären, wie ein Porst oder Revuenon oder zumindest gleichermaßen enttäuschend sein können.. das bestreitet doch niemand, das ein defektes Objektiv enttäuschende Ergebnisse bringen kann.


    Ein einfaches Olympus oder Pentax wäre wohl noch eine sichere Lösung.
    Genau das ist der Weg aus meiner Sicht. Hersteller die einen Namen zu verlieren hatten, konnten sich es nicht erlauben, mal so und mal so ihre Objektive zu bauen. Die Standards sind zumindest, auch wenn sie vielleicht als Auftragsarbeiten nach eigenen Rechnungen an Cosinon oder andere große japanische Fabriken vergeben wurden, entsprechend höher anzusiedeln und damit die Ergebnisse vorhersehbar konstanter gewesen.


    Also wenn ich kein Geld für ne Reparatur habe, und auch selbst nicht Hand anlegen kann, wäre mir das fahrende Auto aus Korea lieber.
    "Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach" ist für viele ein gutes Motto!
    Ich selbst gehe auch Risiken bei meinem Equipment ein, kaufe hochwertige Optiken die nicht in einem optimalen Zustand sind etc, aber ich hab schon mitbekommen das andere da anders ticken.
    Und nochmal.. wer hat davon gesprochen, dass sich ein User lieber defekte Objektive ins Haus holen soll.. ich nicht!



    Ich denke zwischen der Herkunft eines Revuenon und eines Porst Objektives gibt es keine großen Unterschiede. Vom Porst 55mm/1.2 warst Du sehr angetan:



    Und auch beim Revuenon 55/1.2 las man positives von Dir:
    ..

    hab ich bereits vorher ausgeführt.. 1.2er konnten nur wenige schleifen.. das Porst, es war mein erstes 1.2er für die Canon.. heute sieht die Welt ganz anders aus und man weiß, wo das Porst in der Leistungspalette einzuordnen ist, wenn man so gut wie alle 1.2er mal in Händen hielt.

    Es wird damit hoffentlich auch klar, denn der ellenlange Porst 1.2/55mm Thread stammt von mir.. das ich grundsätzlich nix dagegen habe, auch solche Objektive mit vorzustellen. Jedoch und darauf sei erneut hingewiesen.. :

    Gerade dabei wird klar, wo die Qualität in Sachen Schärfe, Kontrast und Bildkreisausleuchtung in den Ecken anzusiedeln ist und man merkt dann schnell.. das diese Objektive einfach nur billig waren. Man bekam das, wofür man bezahlt hat.. und das hieß "wenig".

    Um das nicht falsch zu verstehen.. klar sollten auch wirklich gute Objektive vorgestellt werden, selbst wenn da nicht die großen Namen drauf stehen.
    Jeder Fund eines Objektivs, dass nachvollziehbar und mit relativ konstanten und gleichmäßigen Ergebnissen sich mit anerkannten Objektiven messen lassen kann, ist sicher immer und jedem als Tipp willkommen.

    Albinar, Osawa und Hanimex und richtig schlimme Objektive früher koreanischer Produktionsstätten.. abhängig vom Erfahrungshorizont des Users und seiner Begeisterung, ein billiges Objektiv gefunden zu haben, sind das mit fortgeschrittenem Wissen sicherlich nicht.

    Warum man nun das Rad ein zweites Mal erfinden will, obgleich klar ist, dass eigentlich kaum jemand diese Linsen dauerhaft ins seinem Bestand hält (ich spreche jetzt nicht von irgendeinem lichtstarkem Objektiv, das aber auch zumeist nur wegen der Lichtstärke gekauft wurde und weil es billig war).

    So, Popcorn ist alle..
    Geändert von hinnerker (24.07.2012 um 22:50 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  3. #3
    Hardcore-Poster Avatar von Tungee
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    Hanimex.....
    Auf Flohmärkten mache ich einen ganz großen Bogen herum um die Dinger...
    Die Dinger sind so schlecht, das das Schmieröl jedesmal glatt aus dem Objektiv läuft......
    Also wenn irgendwann einer mit so einer Vorstellung dieses Türstoppers ankommt ......
    Sorry Türstopper, ich wollte dich nicht beleidigen....

  4. #4
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    Zitat Zitat von Tungee Beitrag anzeigen
    Hanimex.....
    Auf Flohmärkten mache ich einen ganz großen Bogen herum um die Dinger...
    Die Dinger sind so schlecht, das das Schmieröl jedesmal glatt aus dem Objektiv läuft......
    Also wenn irgendwann einer mit so einer Vorstellung dieses Türstoppers ankommt ......
    Sorry Türstopper, ich wollte dich nicht beleidigen....
    Bitte Vorsicht mit pauschalen Beurteilungen.

    Bedenke mal folgendes: auf einem Flohmarkt tummeln sich - ich will es mal so ausdrücken - nicht nur fachkundige, seriöse Verkäufer.

    Würde so ein "seriöser" Verkäufer vielleicht zur Salatölflasche greifen, um ein etwas schwergängiges Objektiv aus Opas Fototasche wieder flutschen zu lassen? Nicht auszudenken, auf was für Ideen die Menschen manchmal kommen können, aber vielleicht erklärt das auch den Zustand des einen oder anderen "Fundes"

    Gerade weil sich auf Flohmärkten viele unkundige Verkäufer tummeln, sind sie bei manchen Käufern so beliebt.
    Der Satz gilt auch umgekehrt.

  5. #5
    optikus64
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    Guten Morgen zusammen,

    ich habe Eure Debatte mit Interesse verfolgt.


    Meine Meinung dazu:

    Generell - insbesondere Anfängern - mehr Aufmerksamkeit für die "Billigfraktion" ans Herz zu legen halte ich für kritisch. Wie verschiedentlich angemerkt wurde ist nur sehr schwierig zu beurteilen, was man da unter einem Label wie "Porst Reflex", "Revue", "Beroflex", "Exakta" (und hier meine ich natürlich nicht das "Originallabel" sondern die spätere Billigmarke) und wie die preiswerten Anbieter alle hießen und heißen eigentlich kauft.

    Es ist unzweifelhaft richtig, dass immer wieder auch gute Objetivtypen darunter waren und sind, es tauchen ja immer wieder entsprechend positive Tests auf, allerdings kann man, wie Henry richtig anmerkt, nur davor warnen solchermaßen gute Erfahrungen zu verallgemeinern.

    Ich selbst besitze das eine oder andere solche Objektiv, ein Revue-35mm das definitiv ein Enna ist, eine "Wundertüte" und ein kleines Spiegelobjektiv 8/500, die aber alle mehrfach das Exemplar gewechselt haben bis eines bleiben durfte. Wie extrem die welten dabei auseinander gehen zeigt meine 300mm-Wundertüte. Gekauft eigentlich als Leitfernrohr, da sich der Tubus in ein Distanzstück, den Anschluß und den Objektivkopf mit T2-Gewinden teilen lässt.

    Die Preise auf den Flohmärkten für das Teil lagen von um die 10 € bis Ultimo, ich habe immer im 10€ Bereich gekauft. Von klemmenden Fokusgängen über ausgehängte Blenden und klappernde Linsen war alles dabei, insofern wanderten die Teile in einen Topf, ein gutes Objektiv wurde zusammengestellt und der Rest verebayt, wobei sich jedes Mal bessere Preise erzielen ließen als beim Kauf, und das vor Jahren schon. Es gilt der alte Spruch: Jeden Tag wird ein neuer Dummer geboren und bei Ebay treffen sie sich alle.

    Mit dem kleinen Spiegel, der an einer CCD als Guider verwendet wurde dasselbe, zwei oder drei Versuche waren nötig, ein vernünftig justiertes Exemplar zu bekommen, mit dem man an der Crop-Kamera sogar fotografieren kann. KB lassen wir allerdings besser .

    Und das Enna (das ich "original" und "umgelabelt" habe) unterscheidet sich in nichts vom Original. Und das im ersten Versuch. Nur zur Reinigung muss es, aber das ist ein Nutzungsthema. Qualität ist ordentlich, aber kein Burner. Quasi der Vollständigkeit halber in der Sammlung.

    Für den Anfänger, der oft mit kleinem Budger loszieht und sich vielleicht über den günstigen und vermeintlich exorbitant guten Glasberg freut, den er für seine Euronen heimschleppt ist das Risiko aber sehr hoch, dass er die Kinken an seinen Glasartefakten erst erkennt, wenn er sie an der Kamera hatte und die Bilder einfach nichts werden wollen. Dann ist der Frustfaktor hoch und letztlich die Freunde an der Sache weg. Das wäre m.E. sehr schade. Wir haben eine ausführliche Testliste online, ich denke anhand derer kann man sich schon wesentlich deutlicher ein Bild machen, was taugt, was vielleicht taugen kann und was nicht bzw. bei uns ja eher, was wofür taugt, und wofür nicht.

    Eine generelle Empfehlung für "no-name"-Linsen würde ich mir aber keinesfalls zutrauen. Da lieber zu bekannten Marken, die in der Regel ordentliche bis gute Qualität geliefert haben, dann ist das Risiko des Totalversagers doch deutlich kleiner, auch wenn es im Geldbeutel am Anfang etwas mehr schmerzt.

    Generell empfehle ich:

    • kein Kauf ohne Test an der Kamera. Oft sieht man grobe Patzer sofort im Sucher, manche dann auf dem Display. Was da versagt kommt nicht in die Tasche.
    • kein Kauf, wenn schon äußerlich Auffälligkeiten vorhanden sind, Öl, Fett, Schmutz, tiefe Kratzer, Dellen, fehlende Schrauben - alles was auf Gewalteinwirkung oder Manipulation hindeutet.
    • Kauf nur, wenn der Preis im vorher ermittelten Rahmen liegt. Budget vornehmen und strikt einhalten. Daher - was suche ich, was ist es im Gebrauchtmarkt wert -> Limit setzen
    • Nur kaufen, was man auch wirklich sucht. Davon kann man natürlich abweichen, wenn mir eine "blaue Mauritius" für kleines Geld unterkommt geht sie auch mit, aber nicht irgendwelches Zeug das man vllt. "brauchen könnte" - und dann hinterher doch enttäuscht.
    • Suchgebiete bewußt festlegen und auch die Ziele - auf vielen Flohmärkten herrscht solche Hektik, dass man nicht in ruhe prüfen kann. Das geht immer zu Gunsten des Verkäufers - der weiss, wie die Masche läuft, der Käufer oft nicht, es sei denn er hat sich an das Ambiente gewöhnt und kann das Flohmarkt-Spiel mitspielen. Das braucht aber Erfahrung. Wild draufloshandeln bringt nur glückliche Verkäufer oder enttäuschte Käufer.



    Jörg

  6. #6
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Vielleicht sollten wir die letzten Seiten als neuen Thread "Testberichte von Handelsmarken pro und contra" abtrennen?

    Eines ist mir wichtig noch einmal zu betonen, auch wenn das im Prinzip schon einige vor mir geschrieben haben: Es geht nicht um die Frage, ob es sich lohnt, auch billige Objektive hier vorzustellen. Natürlich lohnt sich das. Davon abgesehen, dass es nach wie vor auch billige gute Objektive gibt, finde ich es auch ausgesprochen hilfreich wenn ein Objektivtest mich davor bewahrt, eine schrottige Scherbe zu erwerben. Es geht hier insofern nur um die Frage, ob sich ein Testbericht nur auf das eine individuelle Exemplar bezieht oder ob er Aussagen enthält, die sich verallgemeinern lassen, und das ist halt nur dann der Fall, wenn der Hersteller des Objektivs einigermaßen nachvollziehbar ist.

    Testberichte über Objektive nicht nachvollziehbarer Quelle können sicher auch mal nett sein, befriedigen aber eher den Schreiber als den Leser, der daraus keine Informationen ziehen kann, die verallgemeinert werden können. Wenn ein Vivitar-Objektiv anhand der Seriennummer eindeutig von Kiron oder Komine stammt, dann kann man im Rahmen der normalen Serienstreuung davon ausgehen, dass ein anderes Objektiv dieser Serie vergleichbare Eigenschaften hat. Bei einem 2.8/35 einer beliebigen Versandhausmarke kann niemand beurteilen, ob in einem anderen Objektiv mit gleichen Kenndaten nicht etwas komplett anderes steckt. Das hatten ja schon einige vor mir festgestellt.

    Wichtig finde ich den Hinweis von optikus64, dass man (nicht nur, aber gerade) solche Objektive nur kaufen sollte wenn man sie zumindest rudimentär getestet hat. Wenn ich auf einen Flohmarkt oder eine Fotobörse gehe, dann habe ich eine große Kameratasche dabei mit allen Adaptern die ich besitze und einigen Referenzobjektiven. Neulich begegnete mir z.B. ein erstaunlich günstiges 2/135. Ich machte zwei Bilder mit dem Objektiv und zwei Bilder mit einem meiner 135er, betrachtete die Bilder auf dem Display und legte das "Schnäppchen" schmunzelnd wieder auf den Tisch.
    Geändert von Helge (25.07.2012 um 10:55 Uhr)

  7. #7
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Helge Beitrag anzeigen
    Vielleicht sollten wir die letzten Seiten als neuen Thread "Testberichte von Handelsmarken pro und contra" abtrennen?
    +1
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  8. #8
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    Klar, generelle Empfehlunegn "Kauft Revuenon Optiken und ihr habt ne gute Qualität" sollte man keinensfalls geben!
    Aber so ne Aussage würde ich auch bei Canon FD oder Minolta MD Objektiven nicht machen. Bei Zeiss Contax könnte man es sich vielleicht überlegen - wobei unter Anbetracht des Preis-Leistungsverhältnis das bei normalen Preisen für ein 25mm/2,8 wohl auch zumindest umstritten wäre.

    Aber die einzelen Objektive die was taugen, sollten meiner Meinung nach gezeigt werden können - ohne Schmähungen erwarten zu müßen.
    Und auch beim Porst 135/1.8 zum Beispiel kann man das ja vorstellen, und auf all die Probleme hinweisen. Aber gerne auch zeigen was damit möglich ist. Ich bin mit meinem recht zufrieden - habe aber auch bei Weitem keine 300 Euro dafür bezahlt.

    Die Optiken direkt zu verdammen würde einigen davon Unrecht tun. Und viele MF Neulinge kaufen eben mal auf dem Flohmarkt ihr erstes manuelles Objektiv - und kommen darüber hier her. Hier könnten sie dann sehen was geht, und wo andere schon an die Grenzen gestoßen der Optik gestoßen sind.

    Zu dem Flohmarkt-Kauf-Verhalten:
    Ich schaue da ohne Einschränkungen nach Optiken - was aber auch auf mein breit angelegtes Interesse zurückzuführen ist.
    Ab und an kaufe ich absichtlich verpilzte Optiken zum Üben. Oder einfach Canon EF Zooms als Materialspender.
    Mir ists wichtig das die Preise stimmen - aber seltsamerweise ist das selten ein Problem.
    Die Prüfung von Optiken ist bei mir schnell gemacht, vorne rein gekuckt, hinten rein geschaut, an der Blende gewackelt, Fokussierung. Das wars in etwa. Ca. 1 Minute die ich brauche - und bei Bedarf zum Überlegen natürlich ausdehnen kann.
    Ne Kamera hatte ich früher dabei, aber die lasse ich heute meist aus Gewichts und Platzgründen daheim.
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  9. #9
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    Hey,

    sorry, dass ich sone Leiche hier ausgrabe aber ich habe eine Frage und wollte nicht extra einen neuen Thread aufmachen.

    Ich bin zur Zeit auf der Suche nach einem WW (~20-24mm) und bin über das HANIMEX 24mm f2.8 gestolpert.
    Dass das eine Handelsmarke und der Hersteller schwer auszumachen ist, ist mir bewusst.

    Im Internet findet sich jedoch nur sehr sehr wenig zu der Linse, viele "schimpfen" über Hanimex Objektive aber 1-2
    Einträge habe ich zum 24er gefunden, die meinen es sei gar nicht so schlecht. Da wollte ich hier einmal nachhaken
    ob hier jemand Erfahrungen damit gesammelt hat.

    Wie siehts aus?

    MfG
    Frösche

    141009903.JPG

  10. #10
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    Hallo Frösche,

    ich habe und kenne das Objektiv nicht, aber es gibt hier ein flickr-Album, da kannst du anhand eines Motivs (Blick über die Straße auf eine Bungalow-Siedlung) die Leistung bei unterschiedlichen Blenden an einer D40 (Crop 1,5!) sehr schön erkennen (rechts unten > Alle Größen anzeigen).

    Was ich sehe:

    Bei 2.8 komplett unbrauchbar.
    Bei 5.6 alles jenseits des Zentrums immer noch mangelhaft, die Ecken unbrauchbar.
    Bei 8.0 sind immer noch die Ecken mangelhaft und die Ränder nicht gut.

    Als Billigspielzeug mit Blende 8 am Crop ganz witzig, würde ich sagen. Mehr sicher nicht.

    Grüße
    Nils

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