Hallo Jochen,
für Dich als "Mini Manuellen" die etwas längere Erklärung:
Durch das unterschiedliche Auflagemaß der alten FD Objektive, die eine Bajonettauflage/Distanz die vom Film/Sensor 42 mm entfernt war, kommt der Streß.
Das bedeutet für uns heute, die Linsen müssen dichter an den Sensor gebracht werden, als unser bekanntes EOS Auflagemaß von 44mm vorgibt!
Setzt Du die Linse mit einem Adapter an, so geht die Linse davon aus, genau 42mm vom Sensor/Film entfernt zu sein. Ein FD Objektiv geht also davon aus, an der Bajonettauflage genau 42 mm entfert vom Sensor zu sein.. ist es aber nicht, sondern mit dem Adapter im besten Fall 44mm vom Sensor weg.
Das Canon zudem ein Aussenbajonett hatte, macht die Sache bei der Anpassung schlimmer, weil das alles umgestrickt werden muss, um vom Aussenbajonett auf das heutige Innenbajonett und zudem noch die 2mm Differenz weiter nach innen zu bekommen um das gesamte Kleinbildformat "auszuleuchten". Daher gelten die FD Objektive eigentlich im klassischen Sinne als nicht anpassbar oder eben mit dem verschlimmernden Adapter.. dann kann man es gleich lassen. Erstens mindert das Glas die Lichtstärke und gleichzeitig erhöht es die Brennweite in diesem Fall um den Faktor x1.25
Deshalb kamen die Jungs aus Asien und auch Canon selbst auf den Trichter, einen Adapter zu schaffen, der mit einer rückwärtigen Erweiterungslinse eben die Entfernung vom Sensor durch das Aussenbajonett durch eine zusätzliche Linsenkonstruktion zu ersetzen. Canon bot für die Besitzer großer Mengen an hochwertigen Objektiven dieses Kalibers eine zeitlang einen Adapter an, der mit dem Glaselement überzeugen konnte, aber auch damals 250 USD kostete.
Wenn man diese heute bekommt, liegen die Gebraucht beim 4 fachen, also rund 1000 USD. Mit diesen auf viele Objektive abgestimmten Adapter war die Qualität noch erträglich. Was die Asiaten da an Kram zusammenschustern kannste vergessen.
Jedes zusätzlich eingebaute Glaselement, das eigentlich bei dem Abstand nur die Funktion hat, den Bildkreis entsprechend anzupassen, schwächt leider auch gewaltig die optische Qualität dieser hervorragenden Linse.
Um diesen Effekt einmal nachzuverfolgen, schau mal durch den Sucher wenn Du eines Deiner beliebigen Objektive nicht einschraubst, sondern sie nur vor das Kamera-Loch hälst und auf unendlich (Schalter mal auf manuell stellen) dann verstehst Du. Die Canon FD Linse liegt viel zu weit vor dem eigentlichen "Loch". Und das wird eben mit der rückwärtigen Linsenkonstruktion des Adapters ausgeglichen. Aber eben wird leider auch die gesamte optische Grundformel des Objektives so sehr verändert, das die Qualität so sehr drunter leidet.
Es gibt diese Adapter auch ohne die Glaskonstruktion, aber dann ist nur noch Nahbereich möglich und das ist nicht der Sinn der Linsen.
Ein Teufelskreislauf, den man nur durch so einen Umbau durchbrechen kann.
Einerseits muss die rückwärtige LInse also näher an den Sonsor gebracht werden, was an den Cropkameras mit den kleinen Spiegeln auch funktioniert, aber auf das volle Kleinbildformat wie bei der EOS 5D leider nicht, weil der Spiegel anschlägt. Deshalb ist dieses Objektiv, ein hervorragendes übrigens, eben leider nur an einer Crop mit kleinem Spiegel nutzbar.
Hoffe, die Erklärung leuchtet ein wenig ein.
Liebe Grüße
Henry