Ich habe mich vor Jahren mit ähnlichen Fragen beschäftigt, bin aber für mich zu dem Schluss gekommen, dass digitales Mittelformat für mich keinen Vorteil gegenüber KB-Format bringt. Der einzige wirklich substanzielle Unterschied scheint mir die noch bessere Möglichkeit bei Mittelformat für sehr hoch aufgelöste und sehr scharfe Bilder zu sein - also z.B. bei qualitativ sehr hochwertiger Architektur- oder Landschaftsfotografie. Aber da ich keine Posterdrucke machen möchte, ist das für mich nicht ganz so relevant.
Wenn es eher um das Freistellpotential oder den "3D-Effekt" geht, sehe ich keine Vorteile für digitales Mittelformat. Theoretisch ist das zwar durch die längeren Brennweiten bei gleichem Bildwinkel gegeben, aber praktisch gibt es im Bereich KB sehr viel mehr (und inzwischen auch sehr gute) lichtstarke Objektive. 50mm KB-Objektive mit Blenden um 1.0 herum gibt es inzwischen einige, während mir Mittelformatobjektive mit 70-80mm und Blende 1.2 oder 1.4 bisher nicht begegnet sind. Ähnlich sieht es auch im Weitwinkel-Bereich aus.
Und für das Geld, was eine gute digitale Mittelformatkamera plus 1-2 Objektive kostet, kann man auch grandiose KB-Objektive bekommen, die in Sachen Schärfe keine Wünsche offen lassen.