Vielen Dank für den Tipp. Allerdings wird es für mich bei der Suche bleiben :-\. Ich habe nicht die Zeit und Lust, mich mit Analogfotografie zu befassen (auch wenn's mir sonst vermutlich Spaß machen würde, hat's ja früher auch), d.h. das was ich suche ist auf jeden Fall digital und auch erschwinglich (das ist natürlich sehr subjektiv - aber viele tausend Euro oder gar zehntausend werden's sicher nicht). Das Großformat bleibt mir also vorbehalten, auch wenn ich den Look großartig finde.
Aber es gibt ja den Workaround über Brenizer-Bilder (wie unten Jones Hendershot, den ich unten verlinkt habe) zu arbeiten, vielleicht werde ich das mal intensiv verfolgen.
Es gibt für die GFX tatsächlich auch ein Graflok-Back, mit dem man die Kamera an 4x5" Großformat-Kameras mit dem Graflok-Rückteil anschließen kann.
Dann kann man auch Linsen wie das Kodak Aero-Ektar nutzen, das auch noch digital eine ganz eigene Ästhetik hat:
https://www.instagram.com/p/Cf28tXoITSO
https://www.instagram.com/p/Cfk8hMPoAIB
Und man kann mit den Standarten dann auch auf Wunsch die Schärfeebene schräg stellen ...
Da habe ich wohl mißverständlich formuliert.
Der Sprinten kommt von GF, und i.d.R. mach(t)en wir auch gerne mal mit MF rum.
ER hat das Objekt Deiner Begierde, und könnte Dir sicherlich Einiges zum (nicht?)erreichbaren Look von MF und GF bei der Fuji erzählen, weil Er die ja nun mal benutzt, offensichtlich.
Ich habe keine GFX aber nachdem mich zu Analogzeiten das Mittelformat fasziniert hat, habe ich mir vor Jahren auch die GFX Kameras 50 und 100 angesehen. Aufgefallen sind mir dabei die relativ niederen Werte der vom Hersteller angegeben Empfindlichkeit des ISO Bereichs nach oben mit z.B. Werten von ISO 12800 bzw. 25000.
Nachdem ich es bei einer Vielzahl von Situationen sehr schätze, hohe ISO Werte einzustellen und die meisten Kameras im Kleinbildbereich z.B. von Sony KB hier höhere Werte, teils sogar bis zu ISO 102400 ISO angegeben haben und mir bewußt ist, dass eine hohe Auflösung mit kleinen Pixeln verbunden ist kamen mir Zweifel ob der gesamte Mehraufwand,Gewicht, Kosten etc. für eine "auflösungsorientierte Kamera" wie es die GFX wohl ist das Richtige für mich ist.
Interessant wäre für eine Entscheidung meinerseits auch wie das Rauschverhalten bei höheren ISO Werten also im Bereich etwa so zwischen 3200 und 8000 ISO ist und das besonders im Vergleich GFX zu Sony oder Canon KB? Hat man da zugunsten der Auflösung das Rauschverhalten etwas zurückgestellt, der größere Sensor der GFX gäbe ja auch andere Möglichkeiten.
Beste Grüße Ulrich
Ich habe mich vor Jahren mit ähnlichen Fragen beschäftigt, bin aber für mich zu dem Schluss gekommen, dass digitales Mittelformat für mich keinen Vorteil gegenüber KB-Format bringt. Der einzige wirklich substanzielle Unterschied scheint mir die noch bessere Möglichkeit bei Mittelformat für sehr hoch aufgelöste und sehr scharfe Bilder zu sein - also z.B. bei qualitativ sehr hochwertiger Architektur- oder Landschaftsfotografie. Aber da ich keine Posterdrucke machen möchte, ist das für mich nicht ganz so relevant.
Wenn es eher um das Freistellpotential oder den "3D-Effekt" geht, sehe ich keine Vorteile für digitales Mittelformat. Theoretisch ist das zwar durch die längeren Brennweiten bei gleichem Bildwinkel gegeben, aber praktisch gibt es im Bereich KB sehr viel mehr (und inzwischen auch sehr gute) lichtstarke Objektive. 50mm KB-Objektive mit Blenden um 1.0 herum gibt es inzwischen einige, während mir Mittelformatobjektive mit 70-80mm und Blende 1.2 oder 1.4 bisher nicht begegnet sind. Ähnlich sieht es auch im Weitwinkel-Bereich aus.
Und für das Geld, was eine gute digitale Mittelformatkamera plus 1-2 Objektive kostet, kann man auch grandiose KB-Objektive bekommen, die in Sachen Schärfe keine Wünsche offen lassen.
Durch den grösseren Sensor hat GFX einen Cropfaktor von 0,79, der auch für die Lichtstärke des Objektivs gilt. Blende 1,7 von z. B. dem GF 1,7/55 entspricht von der Bildwirkung einer Blende von ca. 1,4 bei KB.
Meine Fotos bei flickr : https://www.flickr.com/photos/185562...h/52360504327/
Also beim Freistellungspotential sieht es schon ganz gut aus für das kleine Mittelformat der GFX, da es neben den gerade genannten (für GF-Mount) weitere hochlichtstarke Kleinbildobjektive gibt, die den Sensor komplett bedienen. Aktuell beschäftige ich mit dem Sigma Art 1.4/105mm an der GFX. Das wäre von der Bildwirkung auf Kleinbild umgerechnet ein 1.1/83mm Objektiv. Das Sigma ist bereits bei Offenblende knackscharf. Zusammen mit der GFX ideal, um auch auf mittlere Entfernungen eine markante Freistellung zu erzielen.
In die gleiche Kerbe haut das Canon 1.8/200mm, welches ebenfalls den Sensor komplett bedient, voll offenblendtauglich ist und einem 1.4/158mm entspricht. Im GFX-tauglichen WW-Bereich findet man z.B. auch ein Sigma Art 1.4/35mm. Die 85mm / 90mm hat Ekkehard schon erwähnt, da funktioniert auch das Canon 1.2/85mm gut, genauso wie das Sigma 1.4/85mm. Wer es charaktervoller mag, greift für viel Freistellpotential auch zu den an der GFX sehr gut funktionierenden lichtstarken Projektionslinsen, sowie den Altgläsern vom Schlage eines 1.2/58mm Minolta, 1.2/55mm Yashica oder 1.2/55mm Olympus.
LG
Heino
OK, wenn man anfängt, Objektive, die für KB gerechnet sind, an MF zu adaptieren (wobei für mich persönlich Mittelformat erst bei 6x4,5 beginnt, aber das ist ein anderes Thema), dann kann man in der Tat noch einiges an Freistellpotential herausholen. Man könnte dann allerdings auch umgekehrt mit superlichtstarken Objektiven argumentieren, die gerade so einigermaßen KB ausleuchten. Aber das ist müßig und ich will ja auch niemanden von digitalem Mittelformat abbringen, sondern wollte nur darauf hinweisen, dass mit den dafür vorgesehenen und berechneten Objektiven an der GFX in der Regel kein höheres Freistellpotential möglich ist als am Kleinbild - und wenn dann nur in minimalem Umfang. Fotos, die man mit einem Nikkor Noct 0.95/58 an einer guten KB-Kamera machen kann, wird man rein technisch und vom Verhältnis Schärfe zu Freistellpotential nur sehr schwer mit der GFX übertreffen können.
Wirklich deutlich sichtbar andere Bildeindrücke kann ich persönlich nur bei Großformat erkennen, aber das bedeutet dann eben entweder analoge Fotografie oder ziemlich spezielle Workarounds unterschiedlicher Art oder eine Investition in beträchtlicher Höhe.