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Thema: DKL Objektiv: Blende schwergängig. Wie beheben?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    ...

    Da so ein Fehler häufiger vorkommt:
    1. Kann man so etwas selbst reparieren?
    2. Gibt es Anleitungen dafür?
    3. Habt ihr das schon mal gemacht?
    4. Woran liegt das meistens? Verdreckte Mechanik des Blendenhebels oder eingetrocknete Blendenlamellen?

    Eine professionelle Reparatur wird sich auf Grund der niedrigen Gebrauchtpreise bei den drei Objektiven, die bei mir den Fehler haben, nicht lohnen.
    Moin, hab mal Deine Fragen durchnummeriert.

    Zu 1: ich bin da regelmäßig am Verzweifeln, aber mit sehr, sehr viel Geduld bekommt man es manchmal hin
    Zu 2: Ist mir nicht bekannt.
    Zu 3: Ja, aber siehe Punkt 1
    Zu 4: In den meisten Fällen die ich bisher hatte, sind es verrostete Scheibchen gewesen.

    Zur Mechanik:

    DKL Objektive sind in ihrem Inneren recht kompliziert aufgebaut, weil dort auf engstem Raum diverse Funktionen miteinander realisiert wurde.
    Kompliziert deshalb insbesondere, weil die korrespondierenden Tiefenschärfe-Indikatoren eine ziemlich "abgedrehte" Zahnradverbindung haben, die sobald die Blende betätigt wird, halt diese Zeiger nachführt.

    Um dies alles bei den kompakten DKL Objektiven wie dem 2.8/50mm im Inneren zu realisieren, kamen nur Scheibenfunktionen zum Tragen...

    Ich zeig das mal im Bild, aus wievielen "Scheiben" so ein DKL Objektiv innen aufgebaut ist:

    Name:  diverse-Ringe.jpg
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    Hier nun ein paar Nahaufnahmen...

    Die zwei Zahnräder oben links im Hintergrund gehören zu den Scheibchen, mit denen die Tiefenschärfezeiger bewegt werden... schön erkennt man den Rost, den das Scheibchen im Laufe der Jahre angesetzt hat und zu dem hakeligen Problem führt. Zudem zu beachten ist unbedingt auch das 3-eck Gelenk im Bild, das sauber unterhalb eines Ringes sitzen muss und in den andererseits ein an einem anderen Ring sitzender Pin eingreifen muss.
    Name:  IMG_8527.jpg
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Größe:  128,8 KB


    Die nachfolgenden Federn sind die Vorspannung für die Rückstellbewegung der Blende und gleichzeitig auch Unterstützung für die Rückstellkraft der Zahnräder der Tiefenschärfezeiger

    Name:  federn.jpg
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Größe:  138,6 KB

    (Kleiner Tipp: Wenn das Objektiv wieder zusammengebaut wird, am gemeinsamen Einhängepunkt beider Federn einen winzigen Tropfen Sek.Kleber anbringen, weil diese Federn immer wieder abscheren werden)

    Hier ein Bild, wie das Ganze nachher wieder aussehen muss. Sehr schön erkennt man, wie einer der Ringe dann in die Blendenkopplung greift.

    Name:  IMG_8519web.jpg
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Größe:  105,5 KB

    Das, was hier recht "trivial" aussieht, ist aber hochkompliziert, weil das Zusammenspiel der diversen Federn, Scheiben mit und ohne Zahrradanteil, Unterlegscheiben und Kippgelenken erst einmal verstanden sein muss... .

    Und zu allem Überfluss ist da dann noch das Rückteil/das Bajonett.

    Name:  bajonettseite-hinten.jpg
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Größe:  110,8 KB

    In diesem Bajonettrückteil befindet sich ein starrer Block (Teil der Geradführung, Gegenstück im Messing der optischen Gruppe) und noch eine drehbare Scheibe mit einem Mitnehmer. Der Block greift relativ leicht zu durchschauen in den kupferfarbenen Bereich des Objektivrumpfes, an dem auch die Blendenübertragungsmechanik sitzt.

    Der drehbare Teil in dem Mount muss genauestens in einen Gegenpart am Objektivrumpf greifen und somit erstmal in Stellung gebracht werden... Wenn man nicht absolut exakt aufpasst und sich von jedem Schritt beim Abbau genauestens Bilder fertigt, hat man in den meisten Fällen verloren und sitzt stundenlang vor dem Objektiv, weil immer wieder Teile verspringen, sich die Federn zwischen die Scheiben schieben, das Drei-ecksgelenk rausrutscht und zuguterletzt das Bajonett sich nicht wieder aufschrauben läßt, weil ein dünnes Abstandsblech sich verkanntet und nicht mehr sauber auf die Schraubenlöcher ausgerichtet ist.

    Offen gesagt, bei diesem Objektiv würde ich mir den Aufwand ersparen... das ist wirklich eine ziemliche Nervarbeit, wenn man keine Montage-Anleitung des Werks hat.

    Hoffe aber trotzdem, dass die Blicke unter die "Haube" eventuell weiterhelfen. Fragen kann ich gern beantworten.

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (16.01.2019 um 10:37 Uhr)
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  2. 4 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


  3. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Danke, Henry, für die Mühe und deinen bebilderten Bericht.

    Die ganzen Scheiben, Zahnräder und auch das Dreicksgelenk kommen mir doch sehr bekannt vor. Die sind beim 135/4 baugleich vorhanden.

    Auch beim Skoparet (mit 'T') 35/3,4 sind diese Teile vorhandel, wobei das Skoparet noch eine Nummer komplizierter ist, da an der Ebene auch der Blendenring sitzt, den die Objektive mit 'X' nicht haben. Das habe ich mit viel Mühen zusammen gekriegt (ich musste es einige Male wieder aufbauen, bis endlich der Blendenring wieder griff), und seitdem geht es mit korrigiertem Fokus (für Unendlich an Nikon).

    Nur die Verbindung zum aus dem Tubus kommenden Blendenhebel ist beim 135/4 anders, einfacher sogar, weil keine Gabel vorhanden ist, sondern einfach ein Schieber, der den Hebel in eine Richtung schiebt. Zurück muss der dann durch die Federchen im Tubus, gerade so zu sehen im vorletzten Bild meines Beitrages. Und genau das geht nicht, weil der Hebel schwergängig ist und die Federchen die nötige Kraft nicht aufbringen können.

    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Zu 4: In den meisten Fällen die ich bisher hatte, sind es verrostete Scheibchen gewesen.
    Nein, das ist nicht der Fall, zumindest nicht in dem Teil, den ich zerlegt habe und den du bebildert hast. Da ist alles korrosionsfrei. Aber der Blendenhebel aus dem Tubus ist schwergängig, merkt man, wenn man ihn per Hand betätigt. Daher helfen mir deine Bilder und Erklärungen leider erst mal nicht weiter.

    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Dieses Objektiv hatte ich noch nicht auf... denke aber mal, es wird unter dem Fokusring-Gummi weitergehen...
    Das fürchte ich auch. Ich muss mal in mich gehen, ob ich aus Neugier mich da ran wagen werde. Nur dann wird das Objektiv definitiv hin sein, es sei denn, man kann sich irgendwo eine neue Belederung (das ist Kunstleder, kein Gummi) besorgen. Kostet vermutlich mehr als ein anderes gebrauchtes Objektiv.

    Ich habe auch schon den Gedanken, ob man in die Öffnung im Alutubus, aus der der Blendenstift hinausschaut, nicht einfach einen Tropfen Kriechöl geben kann, in der Hoffnung, dass dann der Mechanismus wieder leichter geht. Fürchte aber, dass das Kriechöl auch auf die Linsen kriechen wird.

    Offen gesagt, bei diesem Objektiv würde ich mir den Aufwand ersparen... das ist wirklich eine ziemliche Nervarbeit, wenn man keine Montage-Anleitung des Werks hat.
    Finanziell gelohnt hätte es sich, meinen Stundensatz eingerechnet, vermutlich nicht einmal, wenn ich gestern das Problem behoben hätte. Das Objektiv ist recht häufig und entsprechend günstig zu finden. Aber es reizt, ob man das nicht doch selbst schafft. Hobby halt.

  4. #3
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    Danke, Henry, für die Mühe und deinen bebilderten Bericht.

    Die ganzen Scheiben, Zahnräder und auch das Dreicksgelenk kommen mir doch sehr bekannt vor. Die sind beim 135/4 baugleich vorhanden......

    Aber es reizt, ob man das nicht doch selbst schafft. Hobby halt.
    Gern..

    Wie Du richtig bemerkt hast, ist diese Art der Mechanik bei vielen dieser DKL Objektive so realisiert worden.

    Auch beim extrem seltenen Eurygon 2.8/30mm und den anderen Standardbrennweiten bis hinauf zum 135er ist das so gemacht worden.

    Durch einen glücklichen Umstand kam ich ja vor drei, vier oder 5 Jahren in den Besitz einer halben Retina/Bessamatic/Ultramatik Werkstatt aus dem Nachlass eines österreichischen Feinmechaniker-Meister.

    Eventuell kann ich mit einer Belederung weiterhelfen... muss mal in den Kisten kramen. Dazu brauch ich aber die Masse der Belederung (zumindest die Höhe der Belederung und den Durchmesser des Objektivs an der Stelle wo die Belederung sitzt).

    Eventuell passt da ein Belederungslappen einer Retina Rückwand.

    Und na klar, Wert haben diese kleine Xenare ohnehin nicht mehr. Ich hab hier eine Schachtel mit so ca. 10 Xenaren, dutzende von Ersatzteilen für die Dinger...
    Da kann man schonmal so richtig dem "Bastel-Gen" frönen..

    Das einzig wirklich "sauteuere" Objektiv aus dieser Ära ist das Rodenstock Eurygon 2.8/30mm, weil es ein absolute seltenes Teil ist und Preis von mehreren hundert Euro da keine Seltenheit sind, wenn es denn überhaupt mal irgendwo auftaucht.

    Irgendwo hier in den unendlichen Weiten des DCC hatte ich da vor Jahren mal drüber berichtet und konnte, da ich drei von den Dingern bekam, zwei abgeben, finde den Bericht darüber aber selbst nicht mehr wieder...


    LG
    Henry
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  5. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von Tedat
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Das einzig wirklich "sauteuere" Objektiv aus dieser Ära ist das Rodenstock Eurygon 2.8/30mm, weil es ein absolute seltenes Teil ist und Preis von mehreren hundert Euro da keine Seltenheit sind, wenn es denn überhaupt mal irgendwo auftaucht.
    na dann versuch doch mal ein günstigeres Voigtländer Skopagon 2/40 zu finden... das dürfte den Preis vom Eurygon noch mal toppen.
    Gruß
    Jan

  6. #5
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Tedat Beitrag anzeigen
    na dann versuch doch mal ein günstigeres Voigtländer Skopagon 2/40 zu finden... das dürfte den Preis vom Eurygon noch mal toppen.
    Meine Kenntnisse der Voigtländer Kameras und Objektive beschränkt sich auf die Teile, die ich in meinem damaligen Nachlass-Kauf einer riesigen Sammlung von DKL Kameras und Objektiven im Jahre 2014 erhalten habe. Hier nur mal ein Teil davon gezeigt...



    Auch nur ein Teil der Objektive... insgesamt waren das so um die 30-40 Stck. doppelt und dreifach einiges. Wie gesagt auch 3 Eurygone in den Paketen, die auf 3 Packstücke aufgeteilt zusammengenommen rund 75 kg wogen.



    Die gesamten Werkstatt-Teile (Belederungen, Seile, Selenbelichtungsmesser-Einheiten, Ersatz-Spiegel und so gut wie alles, was an diese Kameras gehörte, kam mit.

    Ebenso dutzende von Filtersätzen und Nahlinsen, Naheinstellgeräten, Repro-Tisch und, und, und...

    ----

    Vor 2014 hatte ich die Retina und Voigtländer Sachen überhaupt nicht "auf dem Radar"...

    Deswegen kenne ich halt nur die Objektive, die in diesem "Riesen-Konvolut" den Weg zu mir fanden... und da waren halt die seltenen 2.8/30mm Eurygone schon eine Hausmarke, denn ein 2.8/30mm kannte ich von denen vorher noch nicht... ebensowenig wie ich dieses 2/40er kenne.

    Aber interessant, dass es da auch schon was in lichtstark gab, wenngleich auch nur 40mm.

    Aber nun zurück zu den Reparaturen.

    LG
    Henry
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  7. Folgender Benutzer sagt "Danke", hinnerker :


  8. #6
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Gern..

    Wie Du richtig bemerkt hast, ist diese Art der Mechanik bei vielen dieser DKL Objektive so realisiert worden.

    Auch beim extrem seltenen Eurygon 2.8/30mm und den anderen Standardbrennweiten bis hinauf zum 135er ist das so gemacht worden.

    Durch einen glücklichen Umstand kam ich ja vor drei, vier oder 5 Jahren in den Besitz einer halben Retina/Bessamatic/Ultramatik Werkstatt aus dem Nachlass eines österreichischen Feinmechaniker-Meister.

    Eventuell kann ich mit einer Belederung weiterhelfen... muss mal in den Kisten kramen. Dazu brauch ich aber die Masse der Belederung (zumindest die Höhe der Belederung und den Durchmesser des Objektivs an der Stelle wo die Belederung sitzt).

    Eventuell passt da ein Belederungslappen einer Retina Rückwand.

    Und na klar, Wert haben diese kleine Xenare ohnehin nicht mehr. Ich hab hier eine Schachtel mit so ca. 10 Xenaren, dutzende von Ersatzteilen für die Dinger...
    Da kann man schonmal so richtig dem "Bastel-Gen" frönen..

    Das einzig wirklich "sauteuere" Objektiv aus dieser Ära ist das Rodenstock Eurygon 2.8/30mm, weil es ein absolute seltenes Teil ist und Preis von mehreren hundert Euro da keine Seltenheit sind, wenn es denn überhaupt mal irgendwo auftaucht.

    Irgendwo hier in den unendlichen Weiten des DCC hatte ich da vor Jahren mal drüber berichtet und konnte, da ich drei von den Dingern bekam, zwei abgeben, finde den Bericht darüber aber selbst nicht mehr wieder...


    LG
    Henry
    Die Dokumentation über den Aufbau der DKL Objektive zeigt super gut die Komplexität dieser. Ich habe aber auch feststellen müssen, dass die Mechanik dieser Anschlüsse sehr abhängig von der Temperatur des Objektivs war. Sobald es kühl wurde gab es Überbelichtungen weil die Springblende träge schloß und dies auch nachdem ich ein zuerst eingebrachtes Schmiermittel wieder völlig entfernt hatte. Ich habe dieses Geduldsspiel somit mehrfach erleben dürfen und es war in den 60er Jahren letztlich ursächlich für meinen Entscheid auf M42 Anschluß zu wechseln. Nur das Skoparex 3,4/35mm war von diesem Mangel nicht betroffen und ich verwende dieses heute noch gerne am Adapter mit Rastblende.

  9. Folgender Benutzer sagt "Danke", CanRoda :


  10. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Hallo Henry,

    auch für den zweiten bebilderten Beitrag noch mal danke. Damit kann ich mir beim Zusammenbau ein paar Versuche sparen.

    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Eventuell kann ich mit einer Belederung weiterhelfen... muss mal in den Kisten kramen.
    Danke für das Angebot. Aber warte mit dem Suchen noch, bis ich mich wirklich an der Belederung zu schaffen mache.
    Und falls du nichts mehr hast, ich habe gerade gesehen, aufklebbares Kunstleder ist doch nicht so teuer. Dann ist das Objektiv zwar nicht mehr original, aber z. B. in Rot kann ich es mir auch gut vorstellen.

    Ich nehme an, Reparaturunterlagen für den Techniker waren in dem Nachlass nicht drin?

    Das einzig wirklich "sauteuere" Objektiv aus dieser Ära ist das Rodenstock Eurygon 2.8/30mm, weil es ein absolute seltenes Teil ist und Preis von mehreren hundert Euro da keine Seltenheit sind, wenn es denn überhaupt mal irgendwo auftaucht.
    Es gibt noch ein paar mehr sehr teure Objektive, z. B. das VL Skopagon 40/2 oder das Rodenstock Heligon 50/1,9 (wenn jemand letzteres abzugeben hat, bitte PN an mich). Aber das Super Dynarex 135 gehört da sicher nicht dazu.

    Zitat Zitat von CanRoda Beitrag anzeigen
    Ich habe aber auch feststellen müssen, dass die Mechanik dieser Anschlüsse sehr abhängig von der Temperatur des Objektivs war. Sobald es kühl wurde gab es Überbelichtungen weil die Springblende träge schloß [...] Nur das Skoparex 3,4/35mm war von diesem Mangel nicht betroffen und ich verwende dieses heute noch gerne am Adapter mit Rastblende.
    Die Temperaturabhängigkeit ist mir nicht aufgefallen. Aber adaptiert ist die Geschwindigkeit auch nicht mehr entscheidend, da ohnehin immer Arbeitsblende genutzt wird. Nur klemmen oder stecken bleiben darf die Blende nicht. Allerdings habe ich bei den DKL-Objektiven immer eine Unterbelichtung von 2/3 Blendenstufen eingestellt - die Ergebnisse kommen an der Nikon besser hin.

    Das Skoparex bzw. Skoparet ist wirklich ein gelungenes Objektiv, siehe hier.

    Aber bevor wir ins Plaudern über DKL-Objektive kommen: Ich würde diesen Thread gerne für Beiträge zur Reparatur und Konstruktion der Objektive freihalten.

  11. #8
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    Hallo miteinander

    Ich bin so frei und hänge mich hier schnell rein….

    Seit einigen Wochen bin ich wieder der Analogfotografie verfallen (da bin ich wohl im falschen Forum), und habe inzwischen 2 Bessamatics erwerben können. Leider habe ich an einem der 50er Objektive fast dasselbe Problem wie hier besprochen:
    Die Blende ist schwergängig, dies aber nur via des Hebelchens, welches auch die Tiefenschärfe-Zeiger bewegt. Ich war gestern mutig genug, das Objektiv zu öffnen. Die Blende selbst ist leichtgängig und bewegt sich weich, aber der Mechanismus via der Zahnräder und Scheiben ist übel. Ich habe alles mit Waschbenzin gereinigt, mehrmals zusammengesetzt, probiert, wieder zerlegt, besser wird’s aber leider nicht. Die eine Feder (die schlankere ganz unten) ist aber schon sehr lahm/gelängt, und vermag die Scheibe nicht mehr in die Grundlage zurück zu ziehen.
    Die einzelnen Scheiben selbst lassen sich ansonsten problemlos bewegen, auch die beiden Zahnrädchen sind nicht verharzt. Nur wenn die ganze Mechanik zusammenspielen soll entsteht das Problem. Könnte die Ursache die Feder/n sein?
    Anbei noch ein Bild des offenen Patienten.

    Ganz herzlichen Dank für euer Feedback
    Richard


    Name:  20190410_175158 (1).jpg
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  12. #9
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Zitat Zitat von Gorchel Beitrag anzeigen
    Die eine Feder (die schlankere ganz unten) ist aber schon sehr lahm/gelängt, und vermag die Scheibe nicht mehr in die Grundlage zurück zu ziehen.
    [...] Könnte die Ursache die Feder/n sein?
    Ja, könnte. Die Feder zieht die Blende in die geschlossene Position, der Blendenring an der Kamera (oder am Adapter) drückt sie wieder auf. Wenn die Feder hinüber ist, kann einmal an die Kamera angesetzt die Blende zwar weiter geöffnet, nicht aber wieder geschlossen werden.

    (Mein Objektiv hat einen anderen Fehler. Da ist's nicht die Feder, sondern der Mechanismus irgendwo weit innen. Das Objektiv habe ich übrigens immer noch nicht weiter zerlegt. Ich hatte andere Sachen um die Ohren. Ich habe mir aber erstmal einen Ersatz ersteigert. So teuer sind die Dinger ja nicht.)

  13. #10
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard

    Hier noch ein kurzer Nachtrag, weil ich in den Bildern des vorigen Posts einfach die Teile so übereinander gelegt habe, ohne zu beschriften und vor allen Dingen die Einbaulage genauer zu zeigen...

    Name:  einrastpunkte.jpg
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    Das ist quasi die Korrektur dieses im vorigen Posting von mir gezeigten Bildes mit dem Dreiecks-Gelenk, damit da nix verkehrtes abgeguckt wird... dieser schwarze Ring, der sich an einer Seite verjüngt, muss wie im obigen Bild so angebracht werden, dass eine kleine Zunge in dieser Kerbe sitzt... mit der polierten Seite nach unten und zudem mit dem verjüngten Teil an den Zahnrädern der anliegen.

    Hier wie gesagt, wurde das falsch gezeigt. Auch noch kurz hingewiesen auf die Nut im messingfarbenen Teil mit der Rücklinse. Diese Nut ist quasi die Geradführung bei der Fokussierung und dort hinein muss der starre Block des Bajonetts, damit die Geradführung vollständig wird... sonst dreht man die gesamte optische Gruppe heraus.
    Name:  IMG_8527.jpg
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Größe:  128,8 KB


    Bei Wiederanbringen des Bajonett ist auch ein Punkt zu beachten:

    Neben einem der Schraubengewinde findet sich eine kleine Nut... diese ist als Orientierung wichtig.

    Hier die Nut.

    Name:  bajonettnut.jpg
Hits: 1604
Größe:  180,1 KB

    und hier der Gegenspieler, der in die Nut eintauchen muss und am abgenommenen Bajonett verortet werden kann.

    Name:  bajonettnut-pin.jpg
Hits: 1606
Größe:  253,0 KB

    Die Kunst bei Wiederzusammenbau besteht darin, diese Teile allesamt in der korrekten Reihenfolge, Orientierung und durch verdrehen des Objektivrumpfes so auszurichten, das weder eine der zwei Federn raushüpft und sich zwischen die Scheiben setzt und diese "hochdrückt" (dann geht gar nichts mehr und man fängt wieder von vorn an, weil zumeist dann auch das Zahnrad-Scheibchen für den Tiefenschärfe Index wegflutscht), so auszurichten, dass die Geradführung (am Bajonett der feststehende Block) korrekt sitzen wird und zudem der bewegliche Teil im Bajonettinneren auch mit dem Gegenpart am Objektiv korrespondiert.

    Dazu muss dann sehr genau geschaut werden, wie die Teile korrekt zueinander stehen, insbesondere, wenn dann noch die Lochscheibe als Abstandshalter wieder zurück gebaut werden muss.
    Das alles ist ein ungeheuerer Aufwand, wenn jemand unerfahren mit DKL Bajonetten ist.
    Ich bilde mir ein, eigentlich recht erfahren zu sein... aber bei den Dingern verzweifel ich regelmäßig.

    Vielleicht bin ich aber auch zu ungeduldig dabei...

    LG
    Henry
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