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Wenn Du es mal wieder zerlegt hast, bestimme mal die Steigung der beiden Gewinde und zähle vom mehrgängigen steilen Gewinde die Einfädelpunkte.

Meine Erklärung für die beiden "Positioniermadenschraubensacklöcher": Da hat nach Hr. Zeiss nochmal jemand eines gebohrt, nachdem er einen anderen Einfädelpunkt für das mehrgängige steile Gewinde genommen hat als Hr. Zeiss. Der Abstand scheint grob hinzukommen (etwas schwer zu erkennen und unterschiedlicher Abbildungsmaßstab der beiden Bildhälften, ich habe nicht erst skaliert). Für ein "präzises" Hinkommen müßte man das Objektiv auf den Kollimator packen, vorzugsweise mit der QBM-Meßfassung, hilfsweise mit einer KB-Rolleiflex. Man weiß ja nicht, wie der zweite Mechniker justiert hat. Wenn der eine "halbwegs" gute Rolleiflex SL 35xyz genommen hat, Hr. Zeiss aber die Meßfassung, dann kann das schon einen kleinen Unterschied ergeben und dann ist der Abstand der beiden Positionierlöcher nur beinahe genau so große wie der Abstand der Einfädelpunkte.
Zu den beiden Steigungen ... neulich ging mal wieder die Bewerbungstestfrage durch den Blätterwald, wie groß der Winkelabstand zwischen Minunten- und Stundenzeiger um 15:15h sei (360/12=30 und 30/4=7,5). So ähnlich aber ganz anders ist das hier mit den beiden Gewinden. Das eine ist ein Links- das andere ein Rechtsgewinde, durch die Geradeführung arbeiten die "im Verbund", so ähnlich wie bei einem Spannschloß (https://de.wikipedia.org/wiki/Spannschloss), nur mit einem steilen und einem wenig steilen Gewinde. Bei alten Kodak-Retina (und sicher auch anderen DKL-Bajonett Objektiven) läuft der Einstellring nicht in einem Feingewinde sondern wird quasi durch eine Nut gehalten (da arbeitet dann nur das steile Gewinde). Bei einigen Makro-Objektiven kommen zwei steile Gewinde zum Einsatz (z.B. Zeiss QBM Makro-Planar 2,8/60).
Das Feingewinde hat den Charme, daß es den Einstellring festhält und der normale User den "Hub" des Feingewindes gar nicht bemerkt. Sonst (Kodak Retina!) nähme man eine Nut und zwei halbrunde Plättchen und die würden mit vier Schrauben in vier Löchern gehalten und für die vier Schrauben müßte man auch Löcher mit Gewinde bohren.
Wo war ich? Ach ja, dann gibt es einen Drehwinkel für den Einstellrung, und da solltest Du mal messen/schätzen, wieviel Grad zwischen unendlich und 0,5m liegen. Mit diesem Drehwinkel und den beiden Steigungen sollte sich der Auszug oder Hub für den Linsensatz berechnen lassen und das Rechenergebnis sollte man in der Realität mit einem Meßschieber verifizieren können UND mit Hilfe der Linsengleichung sollte das gleiche Ergebnis rauskommen(!). https://www.leifiphysik.de/optik/opt...sengleichungen
Für "unendlich" sollte die "Linsenmitte" (sicher sagen die Fachleute ein andere Wort) 50mm (Nennbrennweite) +/- ein wenig (Ist-Brennweite!) von der Filmebene entfernt sein.
Für 0,5m ergibt sich dann ein anderer Auszug und die Linsengleichung nervt (weil Bildweite und Gegenstandsweite und Entfernungseinstellung hat aber Bezug zur Filmebene und das ist alles so kompliziert!) dann googelt man lieber nach jemandem, der das schon mal gemacht hat z.B. https://www.mhohner.de/formulas.php?lg=d und füllt da Werte in den Rechner und das ist OK aber nicht bis zur dritten Nachstelle und dann kommt da raus, daß der Auzug 0,056m sein soll, also 50mm für unendlich plus 6mm für "Entfernungseinstellung 6mm"

Na ja, vielleicht stellt man doch die Linsengleichung nochmal um oder läßt ChatGPT das für einen machen und rechnet auf 1/10mm oder besser auf 1/100mm.
Also, "Drehwinkel für unendlich bis 0,5m" * (Steigung Feingewinde + Steigung steiles mehrgängiges Gewinde) = Auszug
(in diesem Fall so ca. 6mm, selber nachrechnen und selber am Objektiv ausmessen!)
Die Lage des Linsenblocks in der Objektivfassung für "unendlich" ist klar definiert. Die beiden Gewinde können dabei aber in "beliebigen" Stellungen zueinander stehen und an unterschiedlichen Punkten eingefädelt sein. Ein paar Einfädelpunkte und damit verbunden Grundstellungen des wirksamen Rings mit dem Feingewinde ergeben im Zusammenspiel mit dem Rest der Mechanik (Blende, Anschläge und Geradeführung) Murks - ich gehe aber davon aus, daß mehr als ein Einfädelpunkt zum Ziel führen können muß, sonst wäre das in der Serienfertigung der Objektive ja unzumutbar.
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