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Thema: Überdrehtes 85/1.4 AI-S Nikkor - wie reparieren?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von waldbeutler
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    Hallo Michael!
    Zitat Zitat von mhiller Beitrag anzeigen
    selbst Weichlöten ist hier eine reelle Option
    So etwas habe ich schon mal bei Messing versucht, hält nicht...
    Das Rolot 609 12% Silber-Hartlot enthält schon Flussmittel, hat allerdings eine Schmelztemperatur von 830°C.
    Da befürchte ich, dass das Messing der Bruchstücke auch schon schmilzt...
    Am schwierigsten stelle ich mir das Fixieren der beiden Bruchhälften zum Löten vor - für Verklebungen oder Weichlöten habe ich bisher Wäscheklammern aus Holz oder Krokodilklemmen aus Eisenblech verwendet.
    Gruß, Michael

  2. Folgender Benutzer sagt "Danke", waldbeutler :


  3. #2
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Hallo Michael!

    So etwas habe ich schon mal bei Messing versucht, hält nicht...
    Das Rolot 609 12% Silber-Hartlot enthält schon Flussmittel, hat allerdings eine Schmelztemperatur von 830°C.
    Da befürchte ich, dass das Messing der Bruchstücke auch schon schmilzt...
    Am schwierigsten stelle ich mir das Fixieren der beiden Bruchhälften zum Löten vor - für Verklebungen oder Weichlöten habe ich bisher Wäscheklammern aus Holz oder Krokodilklemmen aus Eisenblech verwendet.
    Silberlot ist schon OK aber Butan(campinggaz) wird wohl nicht heiss genug. Da brauchst du eher Propan.

    Ich hab hier ein Regal aus Eisen-Vierkantrohr 16x16mm das ich mit einem Propanbrenner zusammengeschwartet habe. Wegen der geringen Materialstärke (ca 1mm) war Schweissen keine Option.

    Christoph

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", stangl :


  5. #3
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    Messing hat je nach Legierung einen Schmelzpunkt über 900°. Außerdem glüht das ganz ordentlich bevor es schmilzt.
    Gerade mit Silberlot lötet sich ganz ordentlich, wenn der Spalt schmal genug ist. Bruchstellen sind da ideal. Die Kapellarität saugt das Lot so richtig rein.

    Christoph

  6. 2 Benutzer sagen "Danke", stangl :


  7. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von waldbeutler
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    Nach vielen Stunden herumprobieren, überarbeiten, justieren und an der Nikon Z6 + FTZ testen,
    wobei ich das Objektiv etwa 10 mal komplett auseinandergenommen und wieder zusammengebaut hatte,
    kam ich gestern so weit, dass alles funktioniert bis auf die Unmöglichkeit, das Objektiv auf unendlich zu fokussieren - bei 10 Meter war Schluss.

    Name:  DSC_11132.jpg
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    Die Ursache dafür war, dass der eingesetzte Abstandsring aus Aluminium von 1,35 mm Dicke zu dick ist - 0,75 mm würden passen.
    Da das Objektiv schon früher mal "serviciert" worden sein muss, wurde das damals offenbar nicht überprüft.
    Ich hatte mich darauf verlassen, dass das Objektiv diesbezüglich in Ordnung war - mein Fehler!
    Künftig teste ich alle Objektive im Anlieferzustand diesbezüglich auch noch, bevor ich sie zerlege...
    Gruß, Michael

  8. #5
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    ...
    Ich hatte mich darauf verlassen, dass das Objektiv diesbezüglich in Ordnung war - mein Fehler!
    Künftig teste ich alle Objektive im Anlieferzustand diesbezüglich auch noch, bevor ich sie zerlege...
    Ein extrem guter Vorsatz (den ich schon vor Jahren gefaßt und gegen den ich schon dutzendfach verstoßen habe und es jedesmal neu bereut habe ).

    In diesem Fall wäre das bei Deinem Patienten aber wohl nicht möglich gewesen, oder?

  9. #6
    Spitzenkommentierer Avatar von waldbeutler
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    Hallo Jan!
    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    In diesem Fall wäre das bei Deinem Patienten aber wohl nicht möglich gewesen, oder?
    Mit großem Aufwand und einigen Unsicherheiten schon - ich hätte es nach dem ersten Auseinandernehmen wieder provisorisch ohne die Schienen zusammensetzen müssen und darauf hoffen, dass sich die Fokussierung zwischen Einbau des Linsensatzes und Montage des Objektives am FTZ der Z6 nicht verstellt...

    Übrigens war ein 0,9 mm Unterlegring passend.

    Meine etwa 10 Stunden Arbeit innerhalb einer Woche hätte mir mein Kunde zur Hälfte bezahlt.
    Da ich aber den nachgebauten Geradlinienführungsschienen nicht so vertraue wie den weit robusteren Nikons (die es natürlich nicht mehr gibt), fand ich die angebotenen 400 € dem dadurch vermutlich eingeschränkten Gebrauchswert nicht angemessen und habe es dann nach Absprache mit meinem Kunden ohne etwas in Rechnung zu stellen behalten.

    Nun habe ich also selbst ein solches "Portraitobjektiv", das kommt zu meinem 50/1.4 AI Nikkor in den Schrank.

    Name:  DSC_11136.jpg
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    Geändert von waldbeutler (18.06.2024 um 17:14 Uhr)
    Gruß, Michael

  10. Folgender Benutzer sagt "Danke", waldbeutler :


  11. #7
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    Hallo zusammen,


    ich denke, dass ich als Privatperson die beiden Teile aus entsprechenden Messingblöcken zurechtfeilen/dremeln würde
    und dann die jeweiligen Gewinde hineinschneiden würde.

    Die Krux die man dabei als gewerblich Tätiger hat ist, dass einem die hierfür nötigen Arbeitsstunden niemand bezahlt.

    Ich könnte mir hier nur vorstellen, dass es eventuell ähnliche Teile aus einem geschlachteten Objektiv gibt, die man mit
    überschaubarem Aufwand in Form bringen kann...


    LG, Christian

  12. 2 Benutzer sagen "Danke", gladstone :


  13. #8
    Spitzenkommentierer Avatar von waldbeutler
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    Hallo Christian!

    Zitat Zitat von gladstone Beitrag anzeigen
    ...dass es eventuell ähnliche Teile aus einem geschlachteten Objektiv gibt, die man mit überschaubarem Aufwand in Form bringen kann...
    Ich hätte zwei solche Geradlinienführungen aus einem alten 180/2.8 AI Nikkor da, die zwar auch schon etwas verbogen sind, aber wenigstens in fast allen Maßen etwas größer sind.

    Original: Anschraubklotz 4 mm dick. Schiene 1,2 mm dick, 8 mm breit, 24 mm lang. Abstand der Schraubgewindelöcher: 5 mm.

    180/2.8: Anschraubklotz 5 mm dick. Schiene 0,9 mm dick, 10 mm breit, 35 mm lang. Abstand der Schraubgewindelöcher: 6 mm.

    Die etwas schmäleren Schienen und der er einen Millimeter größere Abstand der Schraubgewindelöcher wären kein Problem, und durch Abfeilen bzw. Absägen der anderen Maße könnte ziemliche Passgenauigkeit erreicht werden.

    Aber wie du schon schriebst - mir würde mein Kunde diese mühsame Arbeit nicht bezahlen.
    Geändert von waldbeutler (12.06.2024 um 17:36 Uhr)
    Gruß, Michael

  14. 2 Benutzer sagen "Danke", waldbeutler :


  15. #9
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    Messing bricht ja gern ohne sich vorher allzu arg zu verbiegen und an der Bruchstelle hat man dann einen sehr schmalen Spalt (mit porösen Oberflächen). Das schreit förmlich "LÖTE MICH!" und schon weichlöten erreicht "beachtliche" Festigkeiten.

    Wenn der erste Versuch nicht hielt (schon bei der Probe versagt):
    "Nochmal am Kopf kratzen!"
    "Habe ich die Lötstelle bewegt bevor das Lot so richtig erstarrt war?"
    "Waren vorher beide Messingteile (sauber und) warm genug und habe ich wirklich gelötet oder nur mit Lot gekleckst?"

    Dann eben hartlöten. Wenn das nix hilft: Ersatzteile suchen oder halbwegs passige Teile umarbeiten.

    Die Anfertigung der Teile mit wirklich schönen und schön parallelen Flächen könnte sich aus "Herausforderung" erweisen.

  16. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  17. #10
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    Die Schienen sind leicht gekrümmt, müssen präzise sein und da sehe ich das Hauptproblem. Löten mit Silberlot dürfte die notwendige Festigkeit bringen. Unklar ist mir, wie kann man die Schienen fixieren, dass diese beim Löten so im Form sind wie erforderlich, präzise? Ich vermute mal, das ist nur sehr schwer möglich, evtl. in hitzebeständigen Ton einbetten?

    Beste Grüße Ulrich

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