Ich hätte noch einen Vorschlag zu machen:
Meine Erfahrung ist, dass je nach Motiv und Nachbearbeitung die Farbverschiebungen in den Ecken (Color-Shift, CS) unterschiedlich stark zur Geltung kommen. Plakativ gesagt: Wenn man einen Shift von Überbetonung grün zu Überbetonung rot hat, in den Ecken aber sowieso nur blaues Licht ankommt (Himmel), dann sieht man weniger vom Effekt als wenn alle Wellenlängen überall ankommen müssten. Daher würde ich vorschlagen, mit allen Kameramodellen eine möglichst gleichmäßig beleuchtete weiße Wand zu fotografieren und identisch zu bearbeiten.
Ich habe das mal mit dem Super-Wide Heliar 4.5/15 an der A7s und der NEX-5N gemacht. Alles bei Einstellung auf unendlich (die Wand muss ja nicht scharf sein) und bei Blende 8. Dann in der Nachbearbeitung die Vignettierung leicht ausgeglichen, um die Farbeffekte nicht zu überdecken und die Dynamik deutlich gepusht, damit man überhaupt etwas sieht, denn beide Kameras zeigen recht wenig CS mit dem Heliar.
So sieht das Ergebnis dann aus:
Sony A7s
Sony NEX-5N
Mit dieser Methode sieht man zumindest auf meinem Monitor auch bei der NEX-5N einen leichten Color-Shift, und zwar von innen nach außen erst grünlich und dann violett. Die A7s hat im Vergleich sogar einen etwas geringeren Color-Shift und nur grün. Durch den stärkeren Randabfall des Objektivs am KB-Format wird das zwar etwas mehr betont, aber in der Praxis sehe ich bei realen Bildern eigentlich nur den Helligkeitsabfall zum Rand und keinen ausgeprägt störenden Colorshift. Zumindest ich finde, dass die A7s und das Super-Wide Heliar gut zusammenpassen.
Spree
Kalter Morgen
Efeubaum
Und wenn es mich mal stört, dann ist DNG Flat-Field ein probates Mittel. Da macht man ein Kalibrierbild von einer weißen Wand und das Programm verrechnet das mit dem eigentlichen Foto und zieht den Color-Shift vollständig ab.