Das sehe ich genauso. Eine präzise, feinfühlige Fokussierung würde ich mir schon wünschen - bei meiner Lösung braucht man viel Übung, um halbwegs vernünftig fokussieren zu können - aber eine Blende vermisse ich eigentlich nicht. Da habe ich zu viele gute Portraitbrennweiten, die ich lieber an die Kamera hänge bevor ich hier mit Lochblenden anfange.
Auch die Unendlichstellung gehört nicht gerade zu meinen Favoriten, denn da fällt dann zumindest am Vollformat ziemlich massiv auf, dass nur die Mitte einigermaßen scharf ist (siehe z.B. die Baumkronen links...):
100%-Crop aus dem obenstehenden Bild:
Im Entfernungsbereich 5-10 m ist das Foukssieren nicht ganz einfach aber machbar und die Räumlichkeit der Aufnahmen ist sehr schön wenngleich die Highlights da für meinen Geschmack noch etwas harsch sind:
Die volle Schönheit des Bokehs bei gleichzeitig recht akzeptabler Mittenschärfe entfaltet mein Exemplar des Meostigmat im Bereich ungefähr zwischen einem und fünf Metern, während im Nahbereich unter einem Meter die Schärfe nach meinem Empfinden etwas nachlässt - wobei das sicher auch mit dem immer geringer werdenden Schärfentiefebereich zu tun hat.
Also für mich kann ich ganz klar sagen: Trotz meiner recht "unkomfortablen" Adapterlösung nehme ich das Meostigmat immer wieder gerne mit. Es ist halt ein Objektiv für die Gelegenheiten bei denen man Zeit hat und spielen will - nichts für das schnelle und präzise Fotografieren. Und ein vergleichbares Bokeh findet man in dem Brennweitenbereich sonst wohl nur in der 500€-aufwärts-Klasse der historischen Sammlerstücke. Schade, dass die anderen Meopta Projektionsobjektive zumindest nach meinem Eindruck im Gegensatz zum 1.4/70er nicht vernünftig adaptierbar sind.