Meine Meinung dazu:
Generell - insbesondere Anfängern - mehr Aufmerksamkeit für die "Billigfraktion" ans Herz zu legen halte ich für kritisch. Wie verschiedentlich angemerkt wurde ist nur sehr schwierig zu beurteilen, was man da unter einem Label wie "Porst Reflex", "Revue", "Beroflex", "Exakta" (und hier meine ich natürlich nicht das "Originallabel" sondern die spätere Billigmarke) und wie die preiswerten Anbieter alle hießen und heißen eigentlich kauft.
Es ist unzweifelhaft richtig, dass immer wieder auch gute Objetivtypen darunter waren und sind, es tauchen ja immer wieder entsprechend positive Tests auf, allerdings kann man, wie Henry richtig anmerkt, nur davor warnen solchermaßen gute Erfahrungen zu verallgemeinern.
Ich selbst besitze das eine oder andere solche Objektiv, ein Revue-35mm das definitiv ein Enna ist, eine "Wundertüte" und ein kleines Spiegelobjektiv 8/500, die aber alle mehrfach das Exemplar gewechselt haben bis eines bleiben durfte. Wie extrem die welten dabei auseinander gehen zeigt meine 300mm-Wundertüte. Gekauft eigentlich als Leitfernrohr, da sich der Tubus in ein Distanzstück, den Anschluß und den Objektivkopf mit T2-Gewinden teilen lässt.
Die Preise auf den Flohmärkten für das Teil lagen von um die 10 € bis Ultimo, ich habe immer im 10€ Bereich gekauft. Von klemmenden Fokusgängen über ausgehängte Blenden und klappernde Linsen war alles dabei, insofern wanderten die Teile in einen Topf, ein gutes Objektiv wurde zusammengestellt und der Rest verebayt, wobei sich jedes Mal bessere Preise erzielen ließen als beim Kauf, und das vor Jahren schon. Es gilt der alte Spruch: Jeden Tag wird ein neuer Dummer geboren und bei Ebay treffen sie sich alle.
Mit dem kleinen Spiegel, der an einer CCD als Guider verwendet wurde dasselbe, zwei oder drei Versuche waren nötig, ein vernünftig justiertes Exemplar zu bekommen, mit dem man an der Crop-Kamera sogar fotografieren kann. KB lassen wir allerdings besser

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Und das Enna (das ich "original" und "umgelabelt" habe) unterscheidet sich in nichts vom Original. Und das im ersten Versuch. Nur zur Reinigung muss es, aber das ist ein Nutzungsthema. Qualität ist ordentlich, aber kein Burner. Quasi der Vollständigkeit halber in der Sammlung.
Für den Anfänger, der oft mit kleinem Budger loszieht und sich vielleicht über den günstigen und vermeintlich exorbitant guten Glasberg freut, den er für seine Euronen heimschleppt ist das Risiko aber sehr hoch, dass er die Kinken an seinen Glasartefakten erst erkennt, wenn er sie an der Kamera hatte und die Bilder einfach nichts werden wollen. Dann ist der Frustfaktor hoch und letztlich die Freunde an der Sache weg. Das wäre m.E. sehr schade. Wir haben eine ausführliche Testliste online, ich denke anhand derer kann man sich schon wesentlich deutlicher ein Bild machen, was taugt, was vielleicht taugen kann und was nicht bzw. bei uns ja eher, was wofür taugt, und wofür nicht.
Eine generelle Empfehlung für "no-name"-Linsen würde ich mir aber keinesfalls zutrauen. Da lieber zu bekannten Marken, die in der Regel ordentliche bis gute Qualität geliefert haben, dann ist das Risiko des Totalversagers doch deutlich kleiner, auch wenn es im Geldbeutel am Anfang etwas mehr schmerzt.
Generell empfehle ich: