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Kategorisierung des Reparatur-Schwierigkeitsgrades?
Innerhalb einer anderen Diskussion entstanden, soll diese Diskusion auch als Warnung dienen, sich ohne Erfahrung und passende Werkzeuge an den Umbau eines Objektivs zu machen.
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Und wir verbuchen das unter "für's Leben lernen" und denken beim nächsten Mal vorher darüber nach, was wir auseinander bauen, ok? ;)
Im Ernst, ein Objektiv auseinander zu bauen, zu reparieren und wieder richtig zusammenzufügen ist nicht so leicht, wie es sich manch einer vorstellt!
Wenn ein paar Cracks das hier zeigen, bedeutet das bei Weitem nicht, dass das jeder kann.
Idee: Vielleicht könnte man bei Bastel- und Reparaturanleitungen einen Schwierigkeitsgrad hinzufügen:
Stufe 1: Sehr leicht, von jederman durchführbar
Stufe 2: Leicht, von jedem mit etwas Erfahrung und Talent durchführbar
Stufe 3: Mittelschwer, nur durchführbar von jemandem mit Erfahrung und technischem Verständnis
Stufe 4: Schwierig, nur durchführbar mit umfassender Erfahrung und passenden, speziellen Werkzeugen
Stufe 5: Sehr schwierig, nur von Experten durchführbar
Was haltet ihr davon?
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Huhu,
würde ich begrüßen, die Idee mit den Stufen :D
Liebe Grüße,
Kevin.
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Zitat:
Zitat von
LucisPictor
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Idee: Vielleicht könnte man bei Bastel- und Reparaturanleitungen einen Schwierigkeitsgrad hinzufügen:
Stufe 1: Sehr leicht, von jederman durchführbar
Stufe 2: Leicht, von jedem mit etwas Erfahrung und Talent durchführbar
Stufe 3: Mittelschwer, nur durchführbar von jemandem mit Erfahrung und technischem Verständnis
Stufe 4: Schwierig, nur durchführbar mit umfassender Erfahrung und passenden, speziellen Werkzeugen
Stufe 5: Sehr schwierig, nur von Experten durchführbar
Was haltet ihr davon?
Gegenvorschlag.. jeder bewertet seine eigene Geschicklichkeit und mit Erfahrungsstufen 1-5.., die Ausstattung der Werkstatt beschreiben und dann könnte man das vielleicht kategorisieren.
Dann könnte man zumindest bei einige Objektiven, zumindest halbwegs so eine Klassifizierung durchführen. Es gibt Leute, die schon beim Abschrauben eines Mounts scheitern und stundenlang Kugeln und Schrauben suchen und die Stelle, wo der Kram herkam, nicht wiederfinden. .. wie soll es da Klassen geben. Was für mich wie eine Klasse 1 aussieht, ist für andere schon ein unüberwindbares Hinderniss. Es scheitert eben leider oft am Verständnis der mechanischen Zusammenhänge. Dies zeigen auch die immer wieder auftauchenden Frage, wie mache ich denn nun dies oder das.
Ein Objektiv hat schon eine Mechanik, die verstanden sein will. Auch bei den Umbauten erlebe ich es immer wieder... zwar kann man den Umbaudokus halbwegs folgen, aber was nun am Objektiv mit welchen Dingen an der ehemaligen Kamera korrespondierte, was von den eingebauten Teilen erhalten bleiben muss, wo etwas neu gefertigt werden muss... das erschließt sich einigen Umbauwilligen oder auch Bastlern, die sich an ein Objektiv wagen, leider nicht.
Und genau dann kommt der Wunsch nach Handlungsanweisungen, statt mal zu überlegen, wie da bestimmte Teile und Sachen ineinandergreifen.
Ich glaube nicht, das man eine brauchbare Kategorisierung hinbekommen kann, weil eben immer das Gegenüber nicht eingeschätzt werden kann.
LG
Henry
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Erneut zum Gruße,
der Gegenvorschlag ist auch nicht schlecht - bei mir ist es jetzt auch eher daran gescheitert, das mir Werkzeuge für die zwei inneren Ringe fehlte^^ Aber komplett Zusammembauen mit allen kleinen Kugeln / Schrauben hat wunderbar geklappt - meistens (!!!) sind die Objektive (hab jetzt schon ein paar zumindest sauber gemacht und auseinander genommen *stolz bin*) so gebaut, das Item A nicht in Lücke C sondern NUR in B passt - in C nur mit "Gewalt"...
War zumindest bei allen Tokina-Objektiven hier so (135er, 200er, 50er usw.) - da habe ich fast alles ausgebaut, gereinigt, zusammengesetzt - Unendlich und Nahfokus kontrolliert - Fertig.
Mit freundlichen Grüßen,
Kevin.
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Weiß nicht so recht mit den Bewertungen.
Zum Beispiel wechsle ich an komplexen Canon FD Optiken mit 1500 Euro Gebrauchtpreis den Mount, ohne dass sich Schweißperlen bilden. Ich muß etwas überlegen, mal ne Nacht drüber sachlafen, aber so rechte Sorgen mache ich mir da nicht.
Aber gerade eben an ner ~200 Euro EOS 1000D Kamera beim SD-Card Schacht wechseln wars hart für mich - und eigentlich ists nur simples Elektronik-Schrauben. Defektes Teil ausbauen, neues Teil einbauen. Nix Kreativität, nichtmal in technsiche Zusammenhänge eindenken.
Was war das Problem: Ich mag Elektronikzeug nicht sonderlich. Bei Autofokusoptiken mit einigem Zeug drin könnte es mir wohl auch anders werden.
Anderseits zerlege ich aber neue 8000 Euro Digital-Kameras auf Arbeit ohne mit der Wimper zu zucken - auch ohne das mir das wer gezeigt hätte worauf ich achten muß.
Also ist selbst das Elektronik oder nicht kein so aussagekräftiges Argument.
Beim Einfädeln von ~16 gängigen Schneckengängen bekomme ich immer mal wieder die Krätze - und denke "das wars dann jetzt mit dem Objektiv".
Am nächsten Tag gehts dann plötzlich...
Zig Blendenlamellen wieder einsortieren klappt dagegen die letzten Male zügig.
Ich glaube wenns Anleitungen gibt, sollte jeder sich die genau anschauen, und eventuell feststellen obs da "Gefahren" gibt. Diese Gefahrenkategorisierung muß dann auf den eigenen Erfahrungen beruhen.
Und dann muß man persönlich einschätzen, ob man das meistern kann. Und je nach persönlichem Wert des Objektives noch etwas mehr Zurückhaltung an den Tag legen.
Was ich generell empfehle: Wenn man wenig Erfahrung hat, sollte man nur an Fotoequipment schrauben das man ohne großen Kummer entsorgen kann!
Wer mit wenig Erfahrung eine extra gekaufte FD-Optik um 1000 Euro konvertieren will, hat einfach zuviel Angst um Ruhig zu arbeiten.
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Zitat:
Zitat von
Keinath
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Was ich generell empfehle: Wenn man wenig Erfahrung hat, sollte man nur an Fotoequipment schrauben das man ohne großen Kummer entsorgen kann!
Wer mit wenig Erfahrung eine extra gekaufte FD-Optik um 1000 Euro konvertieren will, hat einfach zuviel Angst um Ruhig zu arbeiten.
Genau so ist es.. es darf nicht "wehtun", wenn man etwas "versemmelt".. und da wird es eben schwierig. Gerade wenn man jemandem sagt, mach es auf und repariere es oder säubere es.. das Objektiv kostet nun nicht die Welt.. verkennt man einerseits schon die monetäre Situation, die einem Schüler, Azubi oder Studenten tagtäglich Kopfschmerzen bereitet, weil das Geld nicht da ist, sich einfach ein Ersatz zu besorgen und die Zeiten wo man das Zeug billig bekommt auch langsam vorbei sind.
Wenn ich zum Teil sauteure Objektive umbaue oder aufmache, so geschieht das manchmal auch nicht ohne "Schweißperlen" auf der Stirn. Es ist immer ein Risiko dabei.. nämlich des Totalverlustes des Objektivs. Wer damit nicht umgehen kann, sollte es generell lassen. Wer das Wagnis eingehen will und sich da "reinfummeln".. umso besser..
Es ist fast wie in der Spielbank. In die sollte man auch nur gehen, wenn man das Geld überhat und die Nerven dazu.
Hinter allem steht der Grundsatz.. es darf finanziell nicht "wehtun".. sonst muss man eben einen Reparateur bezahlen, hat dann aber die Sicherheit das es klappt.
LG
Henry
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Zitat:
Zitat von
hinnerker
Hinter allem steht der Grundsatz.. es darf finanziell nicht "wehtun".. sonst muss man eben einen Reparateur bezahlen, hat dann aber die Sicherheit das es klappt.
LG
Henry
Schöne und wahre Aussage ... ich gehöre eher zur zweiten Fraktion, aber ich kenne ja dich = Sonderpreise :devil2:
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Huhu,
irgendwie freut es mich - das hier eine solche Disku im Thread existiert / auflebt *schööö*
Mal schauen, was letztlich bei entsteht ^^ und durchgesetzt wird.
Liebste abendliche Grüße,
Kevin.
p.s. Bisher hat Hr. Urban nicht zurückgeschrieben - ist die eMail bei gmx noch aktuell?
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Ich glaub Herr Urban hat ebenso wie ich einen anderen "Takt" als die immer schneller werdende Jugend :-)
Laß ihm etwas Zeit für die Antwort - so 7 Tage finde ich nicht verkehrt.
Ich hatte letzte Woche ne Frage erhalten wegen nem FD 500er Umbau - per Forenmail eines anderen Forums.
Habs gelesen, und mal etwas rechechiert (dabei hätte mir der Fragesteller einen Link direkt zumailen können, um mir Arbeit zu sparen).
Wohl keine 24h später kam die Anfrage per normaler Mail, ob ich denn die erste Nachricht erhalten hätte.
Nochmal nen Tag später ne böse Mail warum ich denn nicht antworten würde. Darauf habe ich dann verärgert geantwortet.
Und nach ner Entschuldigung seinerseits dann auch noch etwas später auch auf die eigentliche Frage.
Es ist zwar bitte wenn man sparsam sein muß, daß dann nach der Grundidee eigenes Basteln nicht so ratsam ist - aber es erspart einem richtigen Ärger.
Entweder man geht den mühsamen Weg und arbeitet sich hoch, also fängt das Basteln mit sehr günstigen Optiken an, oder man setzt auf Risiko und schraubt an für einen selbst wertvollen Objekten.
Kevin ich denke Du hast den ersten Weg gewählt mit den Tokina Optiken, aber dann einen etwas zu großen Preissprung gemacht. Aber ich denke mit den sehr günstigen Preisen von Herr Urban stehen die Chancen gut, das es kein finanzielles Desaster wird.
Oftmals kann man Risiken auch minimieren. Das mache ich gerne bei den Bajonett-Umbauten durch das voll reversible Vorgehen. Da versaue ich mir üblicherweise nur selbst hergestellte Teile, oder halt die M42-EF Adapter.
Aber klar, das Risiko mal mit dem Schraubendreher abzurutschen und ne Linse zu zerkratzen etc. besteht immer.
Bei Reparaturen hilft eine genaue Dokumentation des Vorgehens, um die Optik wieder zusammen zu bekommen. Gegen alle Risiken hilft aber auch das nicht.
Recherche ähnlicher oder gar gleichen Arbeiten hilft auch, dazu eignet sich meine Foto-Bastel-Linksammlung recht gut. Da bekommt man dann eventuell direkte Hinweise oder ein Gefühl wo im Objektiv etwa springende Kügelchen sein könnten. Oder welche Schraube man nicht öffnen sollte...
Dieser Grundsatz das man nur Risiken eingehen sollte, deren Auswirkung für einen selbst gut tragbar sind, gilt ja bei vielem:
Auch beim Kauf auf Trödelmärkten oder bei Ebay ist es oftmals ganz gut wenn man mal etwas Geld "aufs Spiel" setzen kann. Mit Erfahrung und Instinkt kommt dann oftmals ein Gewinn in Form von gutem Equipment heraus - nicht jedes mal, aber auf Dauer.
Da ist tatsächlich so wie bei Aktien (oder auch der Spielbank). Wer da zu früh aussteigt, weil es ihm finanziell nicht mehr tragbar wird, macht nur Verluste.
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Zitat:
Zitat von
hinnerker
Gegenvorschlag.. jeder bewertet seine eigene Geschicklichkeit und mit Erfahrungsstufen 1-5.., die Ausstattung der Werkstatt beschreiben und dann könnte man das vielleicht kategorisieren.
Na ja, deshalb ist ja die persönliche Erfahrung Teil meiner Beschreibung.
Zitat:
Stufe 1: Sehr leicht, von jederman durchführbar
Stufe 2: Leicht, von jedem mit etwas Erfahrung und Talent durchführbar
Stufe 3: Mittelschwer, nur durchführbar von jemandem mit Erfahrung und technischem Verständnis
Stufe 4: Schwierig, nur durchführbar mit umfassender Erfahrung und passenden, speziellen Werkzeugen
Stufe 5: Sehr schwierig, nur von Experten durchführbar
Wer sich auf Stufe 4 einordnet (="mit umfassender Erfahrung und passenden, speziellen Werkzeugen"), der kann doch genauso gut einschätzen, ob eine Aktion nun Stufe 3 oder 5 hat wie jemand, der sich auf Stufe 2 (="mit etwas Erfahrung und Talent") sieht.
Was die Bastelei angeht sehe ich mich z.B. irgendwo zwischen 2 und 3. Keinath und hinnerker sind wohl auf 4,5 ;) und Herr Urban ist auf 5.
Jemand, der noch nie ein Objektiv von Innen gesehen hat, aber eine Ausbildung in einem mechanischen Beruf hat, wird vermutlich auch auf 3 stehen; ein anderer, der zum ersten Mal einen Feinmechanikerschraubendreher in der Hand hält und sich unter "Schneckengang" einen Ausflug in die Fauna vorstellt, könnte trotzdem einen Stufe 1 Versuch wagen.
Ich finde das ziemlich klar!
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Dann die nächste Frage:
Wenn also Stufe 1 uns 2 ohne passendes spezielles Werkzeug durchfürbar sein soll, ist das etwa die Nutzung von M42 Adaptern?
Feine Schraubendreher und Pinzetten sind schon dem speziellen Werkzeug zurechenbar. Schrauben die mit nem üblichen normalen Schlitz-Schraubendrehen mit ~ 6mm Klinge repariert werden könne, wirds nicht allzuviel geben.
Stufe 1 und 2 würde ich nie vergeben - einfach um niemand auf dumme Ideen zu bringen und danach 24h Supporthotline sein zu müßen.
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Na, es ist schon ein Unterschied zwischen einem einfachen Satz an Kleinschraubendrehern oder einem Dremel in einer Haltevorrichtung.
Manche Sachen lassen sich machen mit einem 1,6mm Schlitzschraubendreher und einem feinen Spitzzange...
Es ist ja wohl jedem klar, dass man Objektive nicht mit einem Zimmermannshammer und einem Engländer repariert.
Von daher ist jedes Werkzeug für's Objektivbasteln "speziell" - aber Abstufungen gibt es immer.
Fast jeder hat einen Satz kleine Schraubendreher zuhause, viele vielleicht sogar noch einen Dremel, doch wer hat passende Gummigreifer, verstellbare Spanner usw.? Doch nur die wenigsten. Und wenn ich von vorne in ein Objektiv will, dann brauch ich sowas...
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Zitat:
Zitat von
LucisPictor
Na ja, deshalb ist ja die persönliche Erfahrung Teil meiner Beschreibung.
Wer sich auf Stufe 4 einordnet (="mit umfassender Erfahrung und passenden, speziellen Werkzeugen"), der kann doch genauso gut einschätzen, ob eine Aktion nun Stufe 3 oder 5 hat wie jemand, der sich auf Stufe 2 (="mit etwas Erfahrung und Talent") sieht.....
Ich finde das ziemlich klar!
Würde ich bei Dir ja auch sofort unterschreiben, das Problem mit einer Klassifizierung ist doch vielmehr, das man nicht einschätzen kann, wo jemand, der eine Bastelanleitung liest, persönlich steht. Wenn ich nun sage, ein Canon FD Umbau ist wäre bei einem Objektiv mal in Klasse 3, ein anderes in Klasse 5 anzusiedeln, so sagt es immer noch nichts über den Leser und den "Nachahmer" aus. Selbst in einer Stufe 2 kann noch reichlich schiefgehen..
Ich jedenfalls kann da nicht klassifizieren, deshalb auch meine langen Beschreibungen solcher Dinge. Dann kann und muss jeder selbst sehen, ob er mit dem Inhalt etwas anfangen kann, das in seinem eigenen handwerklichen Fähigkeits- und Werkzeugschatz liegt.
Erschwerend bei solchen Geschichten ist zudem der eigentliche Ansatz, der auch einmal völlig falsch sein kann und es bedeutend einfachere Wege geben kann. Das bedeutet, in Kategorien gesprochen, man stuft etwas in 4 oder 5 ein.. zwei Wochen später gibt es neue Erkenntnisse und einen noch besseren Ansatz, der vielleicht in Stufe 2 zu handeln wäre.
Dann macht man sich in einem Falle mit seiner Einschätzung selbst zum "DEPP", im Umkehrfalle kann es dann aber auch schon mal passieren, das man etwas in 2 einstuft und der Gegenüber schießt sich selbst durch die Nase ins Knie, weil ein Detail sich im Verständnis überhaupt nicht erschließt..
Schwierige Materie, so etwas zu klassifizieren. Von mir jedenfalls kommt so ein System nicht. Ich halte mich an das Schreiben der Dokus und jeder muss selbst einschätzen, ob er dies könnte. Dann kann man vielleicht noch an der einen oder anderen Stelle ergänzende Hilfe leisten, oder jemanden darauf hinweisen, wo er sich vielleicht interpretatorisch sehr frei und mit eigenen "Vereinfachungen" quasi selbst um den Erfolg bei einem Umbau oder einer Reparatur bringen könnte, weil er sich vielleicht selbst überschätzt hat, in seinem Verständnis seiner eigenen Fähigkeiten. Gerade da, wo sich eine Doku so gestaltet, das sie leicht nachzuvollziehen erscheint, ist die Detailtiefe (also die Bebilderung und Schilderung des Dokumentierenden) oft nicht hinreichend genug geschildert. Viele Nebenaspekte, die solchen Leuten wie mir quasi geläufig sind, setzt man z.Teil einfach unausgesprochen in seiner eigenen Schreiberei fast voraus, weil sie mir einfach logisch erscheinen. Dies führt dazu, das der eine oder andere der es auch versucht, an Stellen hängenbleiben kann, weil man sie aufgrund der mir trivial und nicht erwähnenswert erscheinenden Selbstverständlichkeit gar nicht erst geschrieben hat.. und der arme Kerl, der das nun versucht nachzubauen, steht vielleicht vor einem unüberwindbaren Hindernis, weil sich gerade dieses nicht niedergeschriebene Details zu einer Entscheidung
PRO oder CONTRA Mülltonne für das Objektiv aufbaut..
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Ja, ich sage ja auch nicht, dass ich eure Worte nicht nachvollziehen kann. Eine derartige Klassifizierung darf natürlich nicht alleine stehen, sondern sollte vielleicht am Anfang der ausführlichen Beschreibung genannt werden - gewissermaßen als Hinweis oder auch Warnung.
Hier ist schon manches Mal etwas schief gegangen weil Leute, die sich mit der Materie nicht auskannten, Versuche gewagt haben, die vielleicht auch durch die guten Beschreibungen gelungener Operationen motiviert waren.
Aus dem gleichen Grund habe ich schon mehrfach und immer wieder geschrieben, dass diese ganze Bastelei keineswegs einfach ist und ganz schnell mal in die Hose gehen kann.
Wenn nun die meisten Umbauaktionen mit 3, 4 oder gar 5 klassifiziert wären, würde dies nochmals deutlicher und würde vielleicht manches Objektiv vor dem Basteltod bewahren.
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Weiß nicht recht.
Wenn ein Neu-Bastler dann auf Anhieb eine "3" schafft, kann er ja immer noch an ner anderen "3" scheitern - weil die von einem Anderen erstellt wurde zum Beisipiel.
So mal als Beispiel: Ich habe bei Henrys FD 300 Bajonett-Umbau Doku nicht verstanden wie er mit der Blendenübertragung gemacht hat - obwohl ich die Optik ja auch schon umgebaut hatte.
Erst bei seiner sehr detailiierten 2. Beschreibung sah ich glaub ich ein Bild, oder hab was gelesen wo es dann bei mir geschnackelt hat.
Genauso glaub ich auch andersrum: Als ich von der bei meinem Weg nötigen Verklebung geschrieben habe, konnte er den Bedarf dafür erst nicht verstehen - aber später dann doch.
So Bastelarbeiten sind oftmals komplex, und vor allem auch verschiedenartig zu lösen, das es zig Gelegenheiten gibt trotz einer Anleitung zu scheitern!
Dann gibt es ja auch noch Gebiete auf denen man sich einfach auskennt, so das man wie Henry schrieb Dinge als trivial sieht, und gar nicht beschreibt.
Für einen Anderen kann das dann gar nicht trivial sein:
In nem anderen Forum hat mal einer eine FD Optik umgebaut, und dann um Rat gesucht. Die Blenden-Baugruppe schien ihm defekt zu sein.
Der hat einfach nicht erkannt, wie diese FD Blende eigentlich mechanisch funktioniert, das da ein Mitnehmer auf ner Schräge laufen muß. Ein passendes Bild von einem meiner Umbauten und ne kurze Erklärung wie er den Mitnehmer da wieder draufbekommt hat die Sache geklärt, der Rest vom Umbau war kein Problem mehr.
Ich hatte mal den Bajonett-Umbau eines Sigma-Objektives mit Sigma-Bajonett auf Canon EF kurz beschreiben. Damals wie heute würde ich das aber als super simpel (also wohl 1 oder 2) beschreiben - Carsten ich glaub Dich hatte das wegen dem Löten abgeschreckt.
Ich gehe davon aus, dass die mißglückten Bastelversuche von denen man selten irgendwo hört, nur die Spitze des Eisberges sind.
Ich möchte nicht wissen, wie viele tolle Optiken zerbastelt im Müll landen - und eventeull sogar noch nutzbar wären :-(
Die meisten Fehlschläge werden verständlicherweise nicht groß publiziert.
Die 6 Stück zerbastelten Canon FD 85/1.2L Objektive die es mal gleichzeitig bei Ebay gab, waren wohl ein extremes Beispiel einer mißglückten Bastelei. Da zeigte einer wohl extreme Ausdauer und Einsatz :-/
Aber eventuell mißdeute ich das auch, und es wurde ein Fotografen-Quälvideo damit gedreht - weshalb denke ich da an Traumflieger ;-)
Ich denke schon auch, das Warnungen wichtig sind. Und verwende Begriffe wie einfach und simple am liebsten bei Sigma Basteleien - da ist dann nicht so viel kaputt ;-)
Eventuell sollte man die Diskussion hier rausziehen aus dem Pentacon 500er Thread, und als Warnungsthread im Reparatur-Forum oben anpinnen?
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Ich schliesse mich auch der Lieber-nicht-Fraktion an, denn es gibt immer ein Risiko ein Objektiv zu schrotten. Erfahrung und Geschicklichkeit helfen sicher, aber ebenso kann ein Projekt am Werkzeug scheitern oder daran, dass bei diesem speziellen Exemplar eine Schraube festgefressen ist oder.... Eine Klassifizierung in Schwierigkeitsgraden halte ich daher auch für wenig hilfreich.
Mein Kriterium ist, ob ich einen Verlust des Objektivs riskieren will oder nicht. Bei einem Billigobjektiv für 5 Euro ist das keine allzu schwierige Frage, aber ich würde mir zB nicht extra eine FD-Linse zum Basteln kaufen. Wenn ich eine versaue und erst der zweite Umbau klappt, dann hätte ich mir auch gleich etwas gleichwertiges passendes zulegen können.
Als Alternative zur -- subjektiv gefühlten -- Schwierigkeit könnte man ja den riskierten Wert angeben (zumindest die Größenordnung)? "Bei diesem Umbau riskieren Sie XXX Euro!!!" Aber irgendwie passt das auch nicht.
Fritz'sche Grüße
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Zitat:
Zitat von
derFritz
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Mein Kriterium ist, ob ich einen Verlust des Objektivs riskieren will oder nicht. Bei einem Billigobjektiv für 5 Euro ist das keine allzu schwierige Frage, aber ich würde mir zB nicht extra eine FD-Linse zum Basteln kaufen. Wenn ich eine versaue und erst der zweite Umbau klappt, dann hätte ich mir auch gleich etwas gleichwertiges passendes zulegen können.
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Fritz'sche Grüße
Bingo,
das ist das, was ich sagte.. einziges Kriterium kann sein, das es im finanziellen Sinne nicht "wehtun" darf, wenn es nicht gelingt.
Aber auch da kann man dann meist mit dem "Selbst versuchen" vor der Ruinierung noch abbrechen, wie hier im Thread geschehen und die Teile in die Reparatur geben, wenn es denn doch zu sehr schmerzt.
Basteln macht wirklich nur dann einen Sinn, wenn man ein Objektiv um wenig Geld bekommt, es bei Verlust "verschmerzen" kann und von der optischen Leistung schon vor dem Gebastel überzeugt ist. Eine Bastelei, ohne sich vorher durch etliche Berichte, Anleitungen, Vorstellungen etc.. durchgelesen zu haben, ist unsinnig. Nur bei starkem Forscherdrang und der Bereitschaft mit einem Verlust zu leben, macht es wieder Sinn.
Sich ein Objektiv unter das "Messer" zu legen, um dann festzustellen, es taugt nix... mir wäre die Zeit zu schade, zumal es massenhaft gutes Glas gibt. Es muss schon vorhanden sein (wodurch auch immer), sehr günstig und gut sein und es muss eben auch etwas besonderes bieten im Preis / Leistungsgefälle.. Dann ists immer noch die Frage, ob man da etliche Euro für einen Umbau oder eine Eigen-Reparatur mit schlechtem Ausgang versenkt oder doch gleich bei einem Schnäppchen einen Profi ranläßt.
Auch bei mir gibt es einige Objektive, von denen ich lange die Finger gelassen habe, weil mir ein eventuell entstehender Schaden als zu hoch eingestuft wurde. Gelegentlich, wie bei den Asphärischen Canon Objektiven, siegt dann aber die Neugier in Verbindung mit einem unschlagbaren Angebot für mich.
So blieb z.B. für den Umbau des Canon FD 1.2/85mm S.S.C. und des Canon FD 1.4/24mm S.S.C. mein heutiges Canon FD 1.2/55mm S.S.C. Aspherical als "Lohn" und damit Lockruf zur Aufgabe dieser Haltung "hängen", also Umbauten trotz meiner ursprünglichen Ablehnungshaltung gegen den Umbau dieser Objektivgattung mit feststehenden Rücklinsen und der notwendigen Präzission nun doch durchzuführen. Da hat es mich dann doch zu sehr "gejuckt" in den Fingern und es ist eine gute Sache geworden, aus der ich noch etliches gelernt habe. Rein technisch gesehen, ist in der Folge der neuen Erkenntnisse eine nicht ganz geringe Summe Geldes mit reingewandert für die später notwendig gewordenen Spezialteile, die ich aber jetzt auf "Halde" liegen habe. Grundsätzlich sind diese Umbauten jetzt beherrschbar für mich. Insbesondere beim 1.2/55mm hab ich eine Menge Erfahrung sammeln können, nachdem die anderen zwei das Haus wieder verlassen haben, die künftig auch auf das 1.2/85mm S.S.C übertragbar sind (höhenjustierbare Rücklinsenfassung mit verengten Gewinden um in M42 oder M39 Standard Adaptern ohne Kragen aufgenommen zu werden etc..) Hier hab ich dann quasi an meinem Schnäppchen weiter probiert und einen höheren Fertigungsstand erreicht, als die beiden Objektive, die längst wieder bei ihrem Besitzer angekommen und im Einsatz sind.
Der Besitzer wurde über die Einschränkungen bei einem solchen Umbau informiert, auch wurde ihm gesagt, das er bei einem Scheitern maximal seine Objektive zurück bekommt und dann weitersehen muss.. Aber das war ihm alles selbst klar.
Da ich aber schon einige Objektive mit deutlich geringerem Schwierigkeitsgrad aus der FD Welt für ihn umgebaut hatte, wollte er auch nach Risikobelehrung dieses Risiko trotzdem eingehen, weil er durch die bisherigen Erfahrungen mit meinen Umbauten wohl einen sehr positiven Eindruck von der Arbeit hat.
Insofern sind auch solche Wertangaben in absoluten Zahlen bei Verlust wenig hilfreich, weil die Grenzen eben immer verschieden sind, also auch der Einstandspreis der Objektive so verschieden sein kann, das dies nicht greifbar wird und dann individuell verschieden ausfallen.
Insofern wiederhole ich künftig in meinen Threads zu Reparaturen oder Umbauten diese Meinung:
Wagen sollte jemand so etwas nur, wenn ein Verlust finanziell nicht schmerzt und man sich sicher ist, sich nicht hinterher in den "Allerwertesten" zu treten, weil man sich doch überschätzt oder etwas anders hätte machen können oder hätte professionell machen lassen.
LG
Henry
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Zitat:
Zitat von
Keinath
Eventuell sollte man die Diskussion hier rausziehen aus dem Pentacon 500er Thread, und als Warnungsthread im Reparatur-Forum oben anpinnen?
Soeben geschehen. Gute Idee.
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AW: Pentacon 500 5.6 Reperaturversuch
Zitat:
Zitat von
LucisPictor
.... ein anderer, der zum ersten Mal einen Feinmechanikerschraubendreher in der Hand hält und sich unter "Schneckengang" einen Ausflug in die Fauna vorstellt....
Hallo Carsten,
der Spruch ist genial.. den muss ich mir merken... grins.
Seh schon die Schnecke in Turnschuhen vor mir durch den Garten kriechen ...lachlaut und schenkelklopf..
LG
Henry
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AW: Kategorisierung des Reparatur-Schwierigkeitsgrades?
So noch paar Links um dem informationssuchenden Fremden oder Neuling hier schnell wichtige weiteres Wissen zukommen zu lassen:
Schwierigkeitseinschätzung Bajonettumbau auf EOS-Anschluss
Rokkor auf EOS Umbauten
Werkzeug fürs Basteln
Linksammlung mit ~2000 Links zu diversen Foto Selbstbau/Bastel/Reparatur-Seiten
Anhand dieser Links kann man sich schnell nen ersten Überblick verschaffen.
Wenn man eine Reparatur oder einen Umbau eines Objektives plant, ist Anfängern eine genaue Internet-Recherche angeraten.
Vielleicht hat jemand anderes sowas schon gemacht? Vielleicht zwar mit einem anderen Kamerabajonett bei den Bajonettumbauten - aber auch solche Seiten können helfen!
Traut man sich das wirklich zu, hat man das benötigte Werkzeug - zu einem gewissen Grad läßt sich viel improvisieren, aber damit steigt oftmals auch das Risiko!
Üblicherweise zeigen Dokumentationen zu einer Reparatur oder einem Umbau nicht wirklich alle Fallstricke, auf die man treffen wird.
Wenn man sich also nach dem Durchlesen und Verstehen (!) einer passenden Anleitung die Sache gerade eben so knapp zutraut, ist das in Realität wenn man vor einem nicht beschreibenem Problem sitzt, wohl nicht mehr ausreichend.
Es ist nicht unbedingt ausreichend wenn man die gezeigten Schritte 1:1 nachvollziehen kann - eigenes Verstehen der mechanischen und optischen Vorgänge im Objektiv sind oftmals unabdingbar.
Wenn man sich ohne Dokumentation an eine Bastelei begibt, sollte man sich als Anfänger zumindest vorher ähnliche Dinge anschauen. Oder man spielt halt voll auf eigenes Risiko.
Risiko, das Stichwort: Es sollte jedem vor der Bastel-Tat klar sein, das ein hohes Risiko eines Totalverlustes besteht.
Ob man fähig und willens ist, den Marktpreis des Objektives zu vernichten, oder zumindest auf Spiel zu setzen, sollte man genau abwägen.
Nicht bei jedes Mißgeschick oder Problem kann (z.B. per Internet) gelöst werden. Wenn ein Objektiv voll zerlegt ist, ist es zu spät sich über die Markierung des Schneckenganges Gedanken zu machen.
Bevor man Originalteile verändert, ist das geplante Vorgehen genau zu prüfen.
Die hier im Forum gezeigten Umbauten sind zum Teil extrem anspruchsvoll - beispielsweise gelten die Canon FD Optiken teilweise auch heute noch als nicht auf Canon EOS unbaubar, wegen der komplexen Blendenlagerung und des kurzen Auflagemaßes.
Objektiv-Gemetzel - es gibt im Englischen den Begriff des "Lens Butchery". Der wird gerne angewendet wenn seltene, wertvolle Optiken durch unsachgemäße Eingriffe (oftmals von Laien) zerstört werden. Rein rechtlich darf wohl jeder mit seinem Besitz machen was er möchte, aber vom Standunkt eines Sammlers, oder eines Liebhabers der Technik, ist es durchaus ein Unterschied ob man die Mechanik eines Massenobjektives von 1980 anfräst, oder die von einer der letzten 50 erhaltenen Objektive von 1912.
Deshalb empfehle ich eine Internet-Recherche: Wie oft und zu welchem Preis wird die Optik bei Ebay angeboten. Falls sich kein Treffer findet, ist das ein Grund für besondere Aufmerksamkeit.
Noch ne wichtige Empfehlung zum Schluß: Fragt einfach mal hier im Forum, bevor ihr zu Schraubendreher und Dremel greift :-)
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AW: Kategorisierung des Reparatur-Schwierigkeitsgrades?
Sehr gut gemacht, Markus! Danke!
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AW: Kategorisierung des Reparatur-Schwierigkeitsgrades?
Ich halte noch eine weitere Überlegung für relevant:
entscheidend für die 'Schwierigkeit' eines Einzelschrittes eine Konvertierung (und somit auch für die Konvertierung selbst) ist auch die Frage: was passiert, wenn etwas schief läuft / man nur ein schlechtes Ergebnis erzielt?
Das genaue Bohren und Fräsen der Schraubenlöcher in einem M42-Adapter für z.B. eine Minolta-Konvertierung ist sicher für einen 'Anfänger' bei Objektivkonvertierungen nicht einfach, im schlimmsten Fall nimmt er aber einfach einen neuen Adapter und beginnt von vorn. Den Teil des Umbaus würde ich mit 2-3 auf der Skala bewerten.
Wenn es um Genauigkeit bei diversen Arbeiten geht, wird es schon kniffliger - schließlich muss man das oft aufwendig durchtesten. Besonders bei Weitwinkel kann das knifflig werden.
Sägt man an einem Blendenbauteil zu viel ab, ist für einen Anfänger das Konvertierungsprojekt gelaufen. Das selbe gilt für Gewinde, die gebohrt werden müssen und nicht 'vermurkst' werden dürfen etc. - das wäre dann Stufe 3 oder 4.
Da man bei Canon FD praktisch immer irgendwo präzise schleifen muss, sind diese Konvertierungen also allein schon deshalb schwieriger, weil man bei einem Fehler das gesamte Objektiv 'verliert' und nicht nur eine Lichtdichtung oder einen Adapter ..
Das ist natürlich nur ein Aspekt - bei einem 500€ Objektiv muss man sich auch eine 'Stufe 2'-Bastelarbeit gut überlegen.
Aber eine Skala kann einen gut funktionierenden Verstand eben nie ersetzen, jeder trägt ja sein Risiko selbst.
Wer an Objektiven basteln will, sollte einfach schon einmal einige von innen gesehen haben, sich etwas mit dem benötigten Werkzeug auskennen und mit günstigen, einfach gebauten und einfach zu konvertierenden Objektiven anfangen - so einfach ist das. Ich denke nicht, dass wir Leser unserer Umbauberichte / Tests davon abhalten müssen, sich mit Bohrer und Dremel auf ihre Objektive zu stürzen ;)
Zur Klassifizierung noch:
So etwas ähnliches 'in Worten' haben wir ja hier (wie Keinath schon verlinkt hat) schon angefangen, ich finde, das lässt sich gut vergleichen.
Ich würde es übrigens vermeiden, die Skala auf die Fähigkeiten der Bastler selbst anzuwenden. Man kann bestimmt Minolta-Experte im 4er Bereich sein und dort viel Erfahrung gesammelt haben, am Umbau eines Canon FD-Objektives aber verzweifeln, etc.
Für die ganzen Faktoren, die zusammengenommen die 'Fähigkeiten' eines Bastlers ausmachen, reichen 5 Stufen niemals aus ..
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AW: Kategorisierung des Reparatur-Schwierigkeitsgrades?
Zitat:
Zitat von
CChris
Für die ganzen Faktoren, die zusammengenommen die 'Fähigkeiten' eines Bastlers ausmachen, reichen 5 Stufen niemals aus ..
Nun, sicher könnte man eine 100er-Skala nehmen, aber man kann es auch übertreiben. ;)
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AW: Kategorisierung des Reparatur-Schwierigkeitsgrades?
Man ist das ein langer Salmon geworden.. da blick ich gar nicht mehr durch.
Ich werde keine Kategorisierung mitmachen. Mir reicht es, wenn jemand aufmerksam den jeweiligen Umbauthread durchliest und sich selbst überlegt, ob er anhand seiner eigenen Fähigkeiten, die er selbst viel besser einschätzen kann als ich, sich entweder einen Umbau zutraut oder nicht. Ich verstehe nichtmal, was solch einen Kategorisierung bringen soll.. ich will niemandem durch eine Klassifizierung suggerieren, ein Umbau sei leicht, mittelschwer oder schwer, weil diese Kategorien immer abhängig von den Fähigkeiten des Anderen sind. Also von daher albern, wenn ich eine Schublade dafür aufmache.
Letztlich bestimmt jeder selbst, ob er glaubt den aufgezeigten Umbau schaffen zu können, bestimmt ebenso, ob er dieses Risiko eingehen will oder abhängig von seiner monetären Situation, nicht doch lieber was anderes kauft oder einen Umbau professionell durchführen läßt..
Und diese gesunde Selbsteinschätzung kann nur jeder selbst für sich abgeben, aber nicht ich.
Das dies nur so funktioniert, zeigen ja auch die Umbauten, die ich trotz meiner großen Dokus über das Canon FD 1.2/55mm, für Forenkollegen durchführte, die eben in ihrer Selbsteinschätzung in der Sache zu dem Schluss kamen, es nicht selbst zu machen.
Aber jeder wie er denkt.
LG
Henry
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AW: Kategorisierung des Reparatur-Schwierigkeitsgrades?
Henry, es wird ja in dieser Diskussion nur laut nachgedacht. Bisher ist noch keine optimale Lösung gefunden worden und vielleicht gibt es auch keine.
Doch alleine schon dieser Austausch könnte (und wird hoffentlich) dazu beitragen, dass der Respekt vor Basteleien etwas steigt und sich nur derjenige daran traut, der auch die nötigen Kenntnisse und das Werkzeug mitbringt - bzw. sich erstmal an billigen Massenlinsen versucht, um Erfahrungen zu sammeln.
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AW: Kategorisierung des Reparatur-Schwierigkeitsgrades?
Zitat:
Zitat von
LucisPictor
.... die nötigen Kenntnisse und das Werkzeug mitbringt - bzw. sich erstmal an billigen Massenlinsen versucht, um Erfahrungen zu sammeln.
Das halte ich für den besten Weg.. erstmal überhaupt so ein Objektiv aufschrauben und gucken, was ist da verbaut und wie ist mechanisch was geregelt.
Und dazu bieten sich die Objektive an, die am Beginn der manuellen Sucht zuerst gekauft werden. Wenn dort dann die ersten Erfahrungen mit dem Reinigen von Linsen und Blende gemacht wurden, das Objektiv nach der Zerlegung auch wieder funktionsfähig zusammen kommt, ohne 5 Schrauben übrig und 2 Kugeln weniger zu haben, dann kann man hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
Wenn sich aufgrund der gemachten Erfahrungen, nebenher auch langsam die verschiedenen Kupplungselemente mit dem alten Kamera-System erschließen und man herausgefunden hat, was Steuerkurven sind oder welche inneren Organe des Objektivs ehemals für die Offenblend-Verbindung mit der Kamera wie korrespondierte, also das damalige Steuerungssystem (geht oft nur, wenn man zu dem Objektiv auch eine passende alte Systemkamera dazu gesehen hat) verstanden hat, ist die nächste Stufe erklommen. Nun kann man sich genau vorstellen, was im Objektiv wofür zuständig ist.. also welche Hebel und Federn was im Zusammenspiel mit der Kamera bewirkten um dies später geschickt auszunutzen..
Mit diesem Wissen kann man dann überlegen, wie diese Funktionen umgestaltet werden können, welche Überflüssig sind und stillgelegt werden sollten usw.
Nun kommen wir also in die abstrakt-kreative Ebene bei solchen Projekten.
Hier geht es zunächst darum, workarounds zu finden. Also wie kann ich die auf das notwendige reduzierten Funktionen wieder herstellen und läßt sich da überhaupt etwas "erfinden". An dieser Stelle steht dann als weiterer, wichtiger Punkt die Kenntnis über die verschiedenen Adapter und ihre Eigenschaften an.
.. beispielhaft mal an einigen Minolta Objektiven erklärt:
Einige Objektive der Firma sind mit sogenannten Steuerkurven ausgestattet, die einen Drittelbogen so steuern, das die am Ende dieses Drittelbogens sitzende Blendenmitnehmergabel unterproportional der Bewegung des Blendenringes folgt. Dies bedeutet, man kann den Blendenring nicht direkt ankoppeln, weil schlicht gesagt bereits bei einer Drehbewegung des Blenden-Ringes um 2-3 Blendenstufen, der gesamte Steuerweite von Offenblende bis volle Abblendung erfolgen würde.
Dies ist notwendig, um das Übersetzungsverhältnis vom Drehwinkel Blendenring auf den internen Blendenschließer zu wahren.
Hier muss man die gesamte Mimik im Deckel des Minolta Bajonetts erhalten und demzufolge die notwendige Auflagemaß-Reduzierung vom Deckel abschleifen, an den im inneren diese Organe angeschraubt sind. Ohne den Deckel geht es nicht.
Nun ist dann natürlich die Frage, wie muss ein Adapter beschaffen sein, um möglichst wenig zu schleifen, da uns ja nur 0.5 mm fehlen auf das Canon Auflagemaß..Minolta sitzt an einer Canon halt 0.5mm + Dicke des Adapters zu weit vom Sensor weg.. leider. Andererseits kann man die vollen 1,9mm eben nicht herunterschleifen vom Deckel, weil man damit die Befestigungsschrauben der Organe im Inneren des Deckels schon mit abgeschliffen hätte.
Schon sind wir bei der Adapterkunde. Was soll jemand einen M42 Adapter von 1.4mm "Dicke" verwenden und herunterschleifen, wenn er besser einen Prakticar B Adapter von 0.4mm "Dicke" verwendet hätte. Da wären schonmal glatt 1mm weniger Schleiferei angesagt. Oder er nimmt sich bei einigen Objektiven einen M39 Adapter und trennt von innen nach aussen nur den EF Turm ab und setzt diesen auf das alte Minolta Bajonett. Dann braucht vom Minolta Objektivdeckel nur noch 0.5mm abgetragen werden.. welch ein Unterschied. Dazu aber muss man wissen, welche Adapter "auf Canon" wie beschaffen sind um den richtigen (weil Schleifarbeit sparenden Adapter) für die Umbauarbeit auszuwählen..
Dies sind einfach Beispiele, die zeigen, das in der nächsten Stufe eben das kreative Element, gepaart mit "Materialkunde" für die Weiterverarbeitung wichtig werden.
Aber unterstellen wir mal, all dies erschließt sich dem Umbauwilligen.. dann sind wir bei der Frage des Werkzeugs und dem handwerklichen Geschick im Bereich der Feinmechanik.
Und so gibt es weitere Stufen, die erklommen werden müssen, je anspruchsvoller das jeweilige Objektiv wird, weil es noch einige kleine "Schweinereien" bereit hält.
Das Wichtige bei all diesen Dingen ist, das Objektiv vom Aufbau her "verstanden" zu haben, um es bei einem Umbau zu beherrschen.
In der Summe lohnt sich meiner Meinung nach das Umbauen von Objektiven nur noch dann, wenn man als KB Besitzer die volle Bandbreite der Linse an einer KB Kamera sehen will, oder man hochwertigste Gläser recht günstig ergattern kann, die ohne Umbau wirklich nicht nutzbar wären. Aber auch das hat sich letztlich mit der NEX erledigt.
Meine NEX hab ich inzwischen zwar ganz schnell wieder verkauft, aber sobald eine KB Kamera mit einem korrektem elektronischen oder halbdurchlässigem Spiegel- Sucher und Vollformat kommt, ist das sicher eher das Spekulationsobjekt, statt sehr gute Objektive noch umzubauen.
Ich werde das sicherlich noch ein Weilchen weiter machen, aber voraussichtlich nur noch, bis eine Kamera wie beschrieben auf dem Markt erscheint. Dann würde ich warscheinlich gleich zu so einer Kamera greifen.
LG
Henry
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AW: Kategorisierung des Reparatur-Schwierigkeitsgrades?
Zitat:
Zitat von
CChris
Ich halte noch eine weitere Überlegung für relevant:
entscheidend für die 'Schwierigkeit' eines Einzelschrittes eine Konvertierung (und somit auch für die Konvertierung selbst) ist auch die Frage: was passiert, wenn etwas schief läuft / man nur ein schlechtes Ergebnis erzielt?
Das genaue Bohren und Fräsen der Schraubenlöcher in einem M42-Adapter für z.B. eine Minolta-Konvertierung ist sicher für einen 'Anfänger' bei Objektivkonvertierungen nicht einfach, im schlimmsten Fall nimmt er aber einfach einen neuen Adapter und beginnt von vorn. Den Teil des Umbaus würde ich mit 2-3 auf der Skala bewerten.
? Nun auch noch Schwierigkeiten eines Einzelschrittes bewerten? Häh?
Zitat:
Wenn es um Genauigkeit bei diversen Arbeiten geht, wird es schon kniffliger - schließlich muss man das oft aufwendig durchtesten. Besonders bei Weitwinkel kann das knifflig werden.
Sägt man an einem Blendenbauteil zu viel ab, ist für einen Anfänger das Konvertierungsprojekt gelaufen. Das selbe gilt für Gewinde, die gebohrt werden müssen und nicht 'vermurkst' werden dürfen etc. - das wäre dann Stufe 3 oder 4.
Da man bei Canon FD praktisch immer irgendwo präzise schleifen muss, sind diese Konvertierungen also allein schon deshalb schwieriger, weil man bei einem Fehler das gesamte Objektiv 'verliert' und nicht nur eine Lichtdichtung oder einen Adapter ..
Stimmt so nicht.. rein theoretisch muss man bei einem Canon FD 1.2/55mm S.S.C. überhaupt nix schleifen, maximal vom alten FD Mount etwas trennen um die Sache wieder lichtdicht zu bekommen. Das aber findet nicht am Objektiv selbst statt. Einen Oly Adapter draufbauen, Feder einbringen, Adapter bohren und die Seite lichtdicht machen. Dies wäre der allereinfachste Fall. Wenn man es schön machen will, nimmt trennt man sich mit dem Dremel das obere Zierende des alten FD Turmes ab, um es nachher mit seinem präzise in den Oly Adapter passenden Durchmesser einzukleben. Auch der notwendige Chromring ist ein dann externes Bauteil.. also eigentlich nix mit schleifen am Objektiv selbst..
Zitat:
Das ist natürlich nur ein Aspekt - bei einem 500€ Objektiv muss man sich auch eine 'Stufe 2'-Bastelarbeit gut überlegen.
Aber eine Skala kann einen gut funktionierenden Verstand eben nie ersetzen, jeder trägt ja sein Risiko selbst.
Und deshalb ist so eine Skala auch überflüssig..
Zitat:
Ich würde es übrigens vermeiden, die Skala auf die Fähigkeiten der Bastler selbst anzuwenden. Man kann bestimmt Minolta-Experte im 4er Bereich sein und dort viel Erfahrung gesammelt haben, am Umbau eines Canon FD-Objektives aber verzweifeln, etc.
Für die ganzen Faktoren, die zusammengenommen die 'Fähigkeiten' eines Bastlers ausmachen, reichen 5 Stufen niemals aus ..
Ich würde die Skala komplett vermeiden, sondern stattdessen in einer wirklich guten und mit aussagekräftigen Bildern versehenen, erstklassigen und vor allem verständlich geschriebenen Anleitung aufzeigen, wie etwas geht und es dem User selbst überlassen, seine Fähigkeiten einzuschätzen, da niemand von uns sie kennt.
Schon wenn sich einem User nicht erschließt, was überhaupt ein Push/Pull-Mechanismus ist, oder er sieht welches Werkzeug und welche Arbeitsschritte notwendig waren, ob ein Dremel, eine Drehbank oder ein Spezialteil herzustellen erforderlich wird, trennt sich der Anfänger letztlich vom erfahrenen oder begabten Bastler.
Statt so einer Kategorisierung sollten eher an die Dokumentationen bestimmte Kriterien angelegt werden, wie eine Beschreibung beschaffen sein muss, damit aus der Detailtiefe klar wird, womit bei einem Umbau zu rechnen ist.
Hierzu zählt in erster Linie eine klare Terminologie, die erklärt werden muss, dutzende Detailbilder, eine Werkzeugliste der beim jeweiligen Umbau zum Einsatz gekommenen Werkzeuge, explizit die Schilderung aufgetretener Probleme anhand von Bilder und dererlei Dinge mehr.
Dann erschließt sich einem User, der dies liest, weitaus genauer wie etwas gemacht wurde, ob er es praktisch durchführen könnte oder ob er es lieber läßt. Dies wäre viel sinnvoller, als eine abstrakte und nicht definierbare Kategorisierung nach Zahlen vorzunehmen, die dann auch noch die Summe von bewerteten Einzelschritten wäre.
Der Schritt, sauber ausgearbeitete Dokus zu liefern ist nach meiner Ansicht eben das viel wichtigere Element.
Speziell nach Deinen "Beschreibungen" der Minolta Umbauten, denen selbst ich teilweise überhaupt nicht folgen kann, weil Bilder in Detailtiefe von relevanten und im Text erwähnten, aber nie gezeigten Dingen ablaufen und in einem Wirrwarr von Überlegungen sich verlaufen, würde ich nie einen Objektivumbau zustande bringen nach so einer Anleitung, weil eben die Bilder der Problembereiche fehlen, die Detailtiefe gering ist und zudem auch der Text extrem schwer leserlich, weil er keiner klaren Struktur in der Abarbeitung folgt. Das ist maximal ein schwer lesbarer Erfahrungsbericht, aber keine Umbaudoku..!
Aber auch ich nehme mich da nicht aus, denn z.B. die Doku üer den Umbau des Canon 2/35mm S.S.C ist massiv "gewöhnungsbedürftig", weil sie einfach zu viel voraussetzt und extreme Konzentration schon beim Lesen und verstehen erfordert.. Alles andere als eine "gute" Doku.. und eigentlich meiner Faulheit geschuldet. Ich hätte es auch ausführlich machen können statt ständig mit Referenzierungen zu arbeiten. Aber zumindest waren hier die notwendigen Arbeitsschritte referenziert im Unterschied zu Deinem genannten Erfahrungsbericht Deiner Umbauten und haben daher deutlich mehr von einer Doku oder genauer gesagt "Umbauanleitung"..
die aber eben schlecht, weil schwer zu lesen und zu verstehen war und ist.
Schon deshalb denke ich, das eher die Anforderungen an die Dokus genauer betrachtet und formuliert werden sollten, als nun etwas zu kategorisieren, was eigentlich nicht in ein Schema passt.
LG
Henry
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AW: Kategorisierung des Reparatur-Schwierigkeitsgrades?
Ich glaube, wir drehen uns etwas im Kreis - aber das macht nichts, denn die Idee der Skala ist ja jetzt da, und wer sie nicht mag, ignoriert sie einfach.
@hinnerker:
Wenn 4 von 5 Schritten einer Konvertierung sehr leicht von der Hand gehen, der 5. aber verdammt knifflig ist, dann ist die Konvertierung auch knifflig, zumindest im Sinne der Skala. Die 'Schwierigkeit' des Objektivumbaus ist also mindestens die des schwierigsten Einzelschrittes - so war das gemeint. Ich hatte nicht vor, jede Kleinigkeit mit einer Bewertung zu versehen ;)
Zu Canon FD: Ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass Canon FD-Objektive tendenziell schwieriger zu konvertieren sind.
Deine Kritik und deine Überlegungen sind berechtigt, eine saubere, leicht lesbare, verständliche, genaue, gut illustrierte Umbauanleitung ist mehr wert als eine Kategorisierung oder halbherzige Beschreibung einzelner Aspekte. Dazu noch Skizzen, Messwerte, beschriftete Fotos aller Bauteile - am besten noch ein 3D-Modell dazu ..aber wer hat die Zeit und Geduld für so etwas?
Ich glaube, auch hier muss man wohl oder übel Kompromisse eingehen.
Auch ein 'Umbaubericht' kann schon deutlich weiterhelfen oder anderen eine Entscheidung erleichtern ..
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AW: Kategorisierung des Reparatur-Schwierigkeitsgrades?
Zitat:
Zitat von
CChris
...
@hinnerker:
Wenn 4 von 5 Schritten einer Konvertierung sehr leicht von der Hand gehen, der 5. aber verdammt knifflig ist, dann ist die Konvertierung auch knifflig, zumindest im Sinne der Skala. Die 'Schwierigkeit' des Objektivumbaus ist also mindestens die des schwierigsten Einzelschrittes - so war das gemeint. Ich hatte nicht vor, jede Kleinigkeit mit einer Bewertung zu versehen ;)
Na gott sei dank.. aber zeige uns beizeiten doch mal, wie Deine Einzelschritte überhaupt ausgesehen haben.. das ist nämlich leider in der notwendigen Detailtiefe in keinem Deiner Berichte ersichtlich und damit ohnehin theoretische Natur, worüber hier geredet wird.
Zitat:
Zu Canon FD: Ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass Canon FD-Objektive tendenziell schwieriger zu konvertieren sind.
Warum? Einige ja, andere nein. Nach zwei Erstversuchen an Canon FD Objektiven kannst Du da sicher noch keine Aussage zu treffen, die so etwas generalisierend in den Raum stellt.
Zitat:
Deine Kritik und deine Überlegungen sind berechtigt, eine saubere, leicht lesbare, verständliche, genaue, gut illustrierte Umbauanleitung ist mehr wert als eine Kategorisierung oder halbherzige Beschreibung einzelner Aspekte. Dazu noch Skizzen, Messwerte, beschriftete Fotos aller Bauteile - am besten noch ein 3D-Modell dazu ..aber wer hat die Zeit und Geduld für so etwas?
Mit genau dieser Haltung führt man ein Bewertungssystem selbst ad absurdum. Erst durch das Aufzeigen in der Detailtiefe wird überhaupt ersichtlich, was wie abgearbeitet werden muss, um den Lösungsweg, der erfolgreich abgeschlossen wurde, nachvollziehbar zu machen. Dann erst kann jemand für sich anhand der vorliegenden Werkzeuge und Erfahrung selbst einschätzen, ob er soetwas beherrschen könnte.
Folgt man Deiner Logik, das wenn ein Schritt bei einer Konvertierung schwierig für Dich war, ist eben auch genau dieser eine Punkt allein für Dich schwierig gewesen, für den nächsten aber vielleicht nur eine "Fingerübung". Wo ist da das Maß der Dinge.. theoretisches Geplänkel nach meiner Ansicht.
Zitat:
Ich glaube, auch hier muss man wohl oder übel Kompromisse eingehen.
Auch ein 'Umbaubericht' kann schon deutlich weiterhelfen oder anderen eine Entscheidung erleichtern ..
Und genau dies sehe ich, wie bereits geschrieben, komplett anders. Sauber dokumentiert, hat ein Mitleser eben den Gradmesser bereits mitgeliefert bekommen..
Kann ich so wie gezeigt mit einem Dremel umgehen, kann ich mir helfen bei verrotteten Schrauben, kann ich nachvollziehen, wie so ein Push/Pull Mechanismus funktioniert?.. Verstehe ich, wie ich aus einem M39 Adapter den reinen Turm von innen nach aussen mit dem Dremel abtrenne, kann ich ein neues Gewinde setzen, verstehe ich alles, was dort gezeigt wird und kann ich es umsetzen?
Entweder gibt man dem Leser in einer leicht verständlichen Form auch eine abzuarbeitende Abfolge in der notwendigen Detailtiefe an die Hand oder man schreibt eben einfach nur.. kann konvertiert werden und den kurzen Weg dahin. Bei Bedarf kann dann nachgefragt werden.
Ein zusammegestammelter Kompromis aus Zeit oder Lustgründen hilft niemandem und es stellt sich dann vielmehr die Frage, warum ein "halbgares".. "...so hab ich es gemacht" mit einer Kategorie - Zuordnung versehen werden soll, wenn der User anhand einer sauber abgearbeiteten Doku dies selbst am Besten einschätzen kann.
Aber ich bin mal raus aus dieser Diskussion, denn ich warte da mal auf eben saubere Dokumentationen, statt einem theoretischen Gerede über eine Klassifizierung die in einer Doku stehen sollte. Denn bislang sind mir die Dokus ohnehin zu wenig und dann überwiegend von mir eingebracht, als das dies überhaupt irgendwo hin führen könnte. Es ist schön zu lesen, wie Helge z.B. mit seinem Aufzeigen des Umbaus vorgegangen ist... auch der zufällige Fund von Loeffel mit dem Gewindeeinstieg war interessant zu lesen. Aber eine Klassifizierung nach Schwierigkeitsgrad ist einfach Unsinn, denn ich kenne Leute, die hochwertige Objektive wie ein FAT- Biotar 1.5/75mm zerlegt haben und denen es nach zwei Jahren nicht gelang, den Helicoid wieder einzudrehen. So endete das Objektiv als Tauschobjekt in meinem Fotokoffer und wurde gleich nach der Ankunft sofort zusammengedreht. Soviel dazu.
Umbauberichte ohne den Weg in einer vernünftigen Doku aufzuzeigen helfen meist gar nix, sondern halten eher davon ab, selbst in diesem Bereich etwas zu versuchen. Zumeist wird dann eher über die individuellen Schwierigkeiten eines gewählten Ansatzes in einer ziemlich schwer verständlichen Form geredet, die dadurch eher kontraproduktiv ist, statt ein ... Oh, das versuche ich auch mal" - Impuls zu erzeugen. Bilder der Vorgehensweise in einzelnen Schritten helfen viel mehr, einen Schwierigkeitsgrad zu zeigen, den der Leser für sich selbst einschätzen kann. Ein Feinmechaniker, der dies mitliest, schmunzelt wahrscheinlich über die Dokus und sagt sich.. das Teil hätte ich mir "schnell" selbst gedreht auf der CNC Maschine... liefert dann noch gleich eine passende Datei dazu, wie unser User DirkZ, der wohl entsprechend "fit" in diesen Dingen ist.
Insofern sind diese Klassifizierungen eben immer individuell vom persönlichen Entwicklungs und Kenntnisstand abhängig und repräsentieren zudem nur eine Momentaufnahme.
Du wirst nach dem ersten Dutzend Canon FD Objektive auch komplett anders denken, als nach den ersten Gehversuchen. In einem Jahr wirst Du über die Minolta Umbauten nur noch schmunzeln.