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AW: Helios-40 1.5/85
Das ist auch absolut legitim! Ich finde es richtig gut, wenn man sich mit dem speziellen Charakter eines Objektivs auseinandersetzt und diesen dann entsprechend anwendet.
Manchmal kommt man zu Ergebnissen, die man richtig mag. Ein anderer (ich) findet die Ergebnisse interessant, mag sie aber nicht genug, um sich ein derart kostspieliges Objektiv anzuschaffen. Wir reden ja nicht von einer Linse, die so nebenbei aus der Portokasse zu finanzieren ist. Diese Teile kosten mindestens €300,-! Das muss man den Effekt schon sehr mögen, um diesen Betrag zu investieren.
Aber, wie gesagt, er ihn mag, der bekommt dafür ein Traumobjektiv!
Ich bin mal so frei und füge ein paar Bilder an, die ich damit gemacht habe und versehe sie mit ein paar Kommentaren:
Bild 1
Anhang 13828
Diese Bild zeigt eine der größten Schwierigkeiten mit dieser Linse - den Fokus richtig zu setzen.
Der Fokus sitzt hier statt auf dem Schild, weiter hinten auf dem Tischtuch. Da f/1.5 bei 85mm eine derart knappe Schärfentiefe bietet, liegt man ruckzuck daneben, obwohl es im Sucher scharf aussah (mit einer EE-S in der 5D, Offenblende).
Gut, das ist kein Objektiv- sondern eher ein Benutzerfehler.
Was man aber auch sehen kann, ist dass das Helios in dieser Situation trotz Streulichtblende etwas flau abbildet.
Bild 2
Anhang 13829
Hier sieht man den "träumerischen" Effekt sehr gut. Im Zentrum ist das Bild annehmbar scharf, zum Rand hin wird es immer weicher - ganz typisch. Es sind aber auch im Bereich des Abbildungsoptimums einige Aberrationen zu sehen, die man akzeptieren und mögen muss.
Bei diesem Motiv passt der Effekt allerdings nicht so recht.
Bild 3
Anhang 13830
In diesem Bild funktioniert das Helios hingegen prächtig. Der auf dem Hintergrund sitzende Fokus und die Offenblende (die hier übrigens nicht zu einem kontrastarmen Foto geführt hat) sorgen dür eine Art Sog, der den Betrachter in das Bild hinzuziehen scheint. Hier passt es auch.
Diese Beispiele zeigen, dass man sich mit dem Helios intensiv auseinandersetzen muss, um zu passenden Bildern zu kommen. Es ist ein wenig, wie mit einem Fisheye: wenn der Effekt passt, dann ist er grandios, er nutzt sich aber auch recht schnell ab. Und wenn er nicht zum Motiv passt, dann wirkt das eher peinlich.
Aus diesem Grund habe ich mir, so interessant ich diese Linse auch finde, kein Exemplar gekauft. Wenn es für €50,- zu kriegen wäre, hätte ich eines. Doch so stimmt für mich das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht. (Und über die Zeiten, in denen ich voll mit G.A.S. alles haben wollte, bin ich Gott sei Dank hinweg. ;))
Nochmal: wem dieser Effekt gefällt, der findet im Helios-40 eine Traumlinse und den kann ich nur dazu beglückwünschen!
Helios 40 ist kein Röntgenobjektiv
Zitat:
Zitat von
LucisPictor
Ich glaube nicht, dass es ein Mittelformatobjektiv ist, Peter.
Es ist - soweit ich weiß - eine Entwicklung aus einer Röntgenlinse, also einem Objektiv, das zum Abfotografieren von Röntgenschirmen genutzt wurde, daher auch die Lichtstärke.
Der Thread ist schon etwas älter, aber ich bin ja auch erst vor Kurzem überhaupt auf diese Forum gestoßen. Hoffe es sei mir daher verziehen, wenn ich das ausgrabe.
Nein, sind keine Röntgenoptiken. Das Helios 40 und 40-2 basieren auf dem Biotar 1,5/85 von Carl Zeiss Jena (1938). Quelle: http://www.zenitcamera.com/archive/l...helios-40.html
Das Helios 40 ist die M39, das 40-2 die M42 Version. Wegen des Filterdurchmessers gibt es die Aussage das 67mm Standard (beim 40-2) sei, aber 66mm-Exemplare vorhanden sind (jedoch Standard für 40).
Wenn wundert es daher, wenn die Ergebnisse zwischen Biotar und Helios nicht weit auseinander liegen. Mich nicht. Auch der relativ ähnlich Preis ist nicht verwunderlich. Nur die Höhe. Verzichtet man doch auf die Annehmlichkeiten diverser Automatiken.
Aber das Unschärfeverhalten, die Räumlichkeit!
Ich verberge es ja nicht, ich möchte ja so was haben. Aber bei dem Einkaufspreis und den wenigen resultierenden Fotos, die mal an die Wand kommen, da könnte man auch einen Maler bezahlen.
Gruß
Uwe
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So, heute konnte ich mein neu erworbenes Helios 40-2 ein bisschen testen und ich muss sagen: Ich bin sehr zufrieden und es hat noch deutlich Potenzial, der Rest ist Übungssache!
Anhang 19545
-> Das Foto ist freilich bei Offenblende (f/1.5)
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1,5/85mm
Der russische Hersteller KMZ ist mit diesem hoffentlich optisch der heutigen Zeit modernisierten Objektiv auf der Photokina vertreten! :clapping
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Hat denn mittlerweile jemand so eine neue Version getestet? Mich würde mal
interessieren, ob das Objektiv "besser" ist als das Original. Auf eBay gibt es sie
für 390€ mit Versand aus Russland.
Ich habe vor ein paar Monaten ein schwarzes 85er für 90€ erstanden. Es sieht
fast aus wie neu, ist aber laut Beschriftung ein altes. Ich habe es ein wenig
gereinigt und es läuft nun auch schön weich. Meine Frage wäre:
Gibt es einen unterschied zwischen dem silbernem und schwarzen Tubus?
Und das Cyclops gibt es häufig mit einem weit herausragenden Element an der
Hinteren Linse. Diese Version kann nicht an Kameras adaptiert werden (zumindest
SLRs, bei Mirrorless weiß ich es nicht. Aber das Element ist so lang, dass ich es mir
nicht vorstellen kann).