Ich unterstütze die Idee von Jörn und Gladstone, dafür eine Unterrubrik zu schaffen, wo sich beteiligen kann, wer an dem Thema Interesse hat. Wer das nicht tut, braucht es dann ja nicht zu lesen.
Und Jörn hat Recht, dass die KI nicht aufzuhalten sein wird und jeder rausfinden muss, wie er/sie sich damit arrangiert. Auch - und gerade im Zusammenhang mit der schützenswerten Autentizität unseres geliebten manuellen Altglases.
Wer mit einem Smartphone der neuesten Generation fotografiert, hat die KI sowieso schon am Hals, ob er will oder nicht, siehe z.B. das Thema Mond-Fakes:
https://www.theverge.com/2023/3/13/2...-s21-s23-ultra, https://www.reddit.com/r/Android/com...ere/?rdt=60958
Und nach meiner bescheidenen Erfahrung lassen sich Anmutung und Swirl der einen oder anderen älteren Linse auch immer besser am PC "nachbauen" - das Simulieren von Hintergrundunschärfe ist ja schon standardmäßig als Funktion in Photoshop eingebaut.
Bei mir ist es so: Nachbearbeitung in Photoshop ist ein normaler Schritt in meinem Workflow, zumindest bei Bildern, die mir wichtig sind, auch mit Altglas. Als Adobe anfing, Firefly in PS zu integrieren, habe ich also natürlich auch erstmal mit der KI herumgespielt. Aber dieser Spieltrieb hat nicht mal 2 Wochen angehalten, dann wurde das Störgefühl immer größer, als mir klar wurde, dass ich meine Identität als Fotograf aufgebe, wenn ich die kreative Arbeit mit der Kamera gegen ein paar eingetippte Befehle an die KI eintausche. Seitdem ist meine Firefly-Nutzung um 95% zurückgegangen und beschränkt auf seltene Fälle, wo ich sie z.B. aus Zeitgründen nutze, um schnell mal kleinere Bildfehler auszumerzen, für deren Beseitigung mit traditionellen PS-„Bordmitteln“ ich sonst viertel-, oder halbe, oder ganze Stunden bräuchte. Will heißen: Sehr häufig sind meine Bilder ooC, aber ich nehme mir auch die Freiheit, Bilder die mir wichtig sind in PS (in der Regel ohne KI) anzupassen, z.B. wenn das Ergebnis, das der Kamerasensor liefert, nicht dem entspricht was mein Auge gesehen und mein Gedächtnis gespeichert hat, wenn wichtige Details nicht so scharf sind wie ich sie gerne hätte, oder Farben falsch, oder Kontrast flau (was bei manchem Altglas ja alles vorkommen soll …), oder wenn ich beim Auslösen mit langer Brennweite verrissen habe und dabei ein kleiner, aber wichtiger Bildteil unabsichtlich abgeschnitten worden ist, etc.
Wo ist dann die Grenze des „Erlaubten“?
Und wo ist die Grenze bei weitergehendem KI-Einsatz, wenn ganze Bilder oder Teile davon künstlich erzeugt werden?
Ich maße mir da kein Urteil an.
Genau deshalb fände ich es interessant, wenn es im Forum eine kleine Plattform für den Austausch darüber mit interessierten Forumsteilnehmern gäbe – über technische und gerne auch über ethische Aspekte.
Viele Grüße
Michael