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Thema: Unterschiede beim Dynamikumfang von Kamera Sensoren

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Zitat Zitat von barney Beitrag anzeigen
    Mach die Tonwertpriorität aus (auch falls Du nur RAW verwendest, das wirkt sich auch dort aus), das erzeugt verstärktes (vor allem Farb-)Rauschen bei dunklen Bildpartien und rettet Dir nur 1/3 bis 1 Blende in den Lichtern.

    Ja, die Sony A7 (I-III, A7R2 usw.) haben z.B. einen höheren Dynamikumfang, Du kannst damit etwas "nachlässiger" belichten und später in der Nachbearbeitung retten.

    Aber richtig "gute" Bilder bekommst Du auch mit topaktuellem Equipment nur, wenn Du für gutes Licht sorgt. Gutes Licht: Shoot für morgens oder abends planen; Aufheller nutzen (natürlich: beige oder weiße Hauswände, Marmorkies am Boden... künstlich: Fensterfront und dann mit Popup-Aufhellern), Scrambler (weißes Tuch über den Portraitierten spannen, wenn es denn unbedingt 12 Uhr mittags sein muss) oder einen gut eingesetzten Aufhellblitz mit größtmöglicher Abstrahlfläche für weiche Schattenbildung.
    Ja, die Lichtqualität (nicht die Quantität..) wird häufig sehr unterschätzt. Ich finde die obengenannten Tips sehr gut. Ansonsten habe ich bis jetzt mit Canon (meine neueste ist die 5D Mark III) und Sony-Kameras (7 und 7R) die Erfahrung gemacht, dass letztere bei geringeren Empfindlichkeiten um bis zu 2 Lichtwerte vorne liegen und erstere bei höheren Empfindlichkeiten. So nutze ich die 5D Mark III immer noch bei Reportagen in weniger gutem Licht und die Sonys für Landschaft und Architektur. Mit den Sonys belichte ich aber anders als Nikolaus und entwickle das Rohformat mittels einer persönlichen, weicheren Tonkurve und speziellen Farbprofilen in Lightroom und Camera Raw. Ich belichte also nicht unter (das erhöht das Rauschen in den Schatten..) sondern leicht über (+2/3 LW), um den Dynamikumfang ganz auszunutzen, ohne dabei die Lichter ausbrennen zu lassen (letzteres war mir schon in der Dunkelkammer der reinste Horror....).

    Allerdings glaube ich zu wissen, dass neuere Canon-Kameras (5D Mark IV und neuer..) ungefähr den gleichen Dnamikumfang haben wie die mit Sony-Sensoren bestückten Zeitgenossen (Sony, Nikon, Pentax). Etwaige Unterschiede müssten demnach in den Einstellungen und der Bildvearbeitung liegen. Mit gezielter Unterbelichtung jedenfalls wird der Dynamikumfang nur weiter reduziert


    LG Volker

  2. 3 Benutzer sagen "Danke", Alsatien :


  3. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von Namenloser
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    Zitat Zitat von Alsatien Beitrag anzeigen
    Mit den Sonys belichte ich aber anders als Nikolaus und entwickle das Rohformat mittels einer persönlichen, weicheren Tonkurve und speziellen Farbprofilen in Lightroom und Camera Raw. Ich belichte also nicht unter (das erhöht das Rauschen in den Schatten..) sondern leicht über (+2/3 LW), um den Dynamikumfang ganz auszunutzen, ohne dabei die Lichter ausbrennen zu lassen (letzteres war mir schon in der Dunkelkammer der reinste Horror....).
    Mit gezielter Unterbelichtung jedenfalls wird der Dynamikumfang nur weiter reduziert


    LG Volker
    Hallo Volker, vielen Dank für diesen Denkanstoß -
    das werde ich mal ausprobieren

    Ein schöner Thread - der einen aus seiner gewohnten "Entwicklungs-Wohlfühl-Blase" herausführt und andere Techniken zeigt!
    Sowas müssten wir hier wieder öfter haben!
    Meine Homepage: https://www.nikolaus-burgard.de/
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    Sony Alpha 7III / 7RIII und ein paar Objektive...

  4. 2 Benutzer sagen "Danke", Namenloser :


  5. #3
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    Zitat Zitat von Namenloser Beitrag anzeigen
    Hallo Volker, vielen Dank für diesen Denkanstoß -
    das werde ich mal ausprobieren

    Ein schöner Thread - der einen aus seiner gewohnten "Entwicklungs-Wohlfühl-Blase" herausführt und andere Techniken zeigt!
    Sowas müssten wir hier wieder öfter haben!
    Hallo Nikolaus,
    um das auszuprobieren, musst Du Deine Einstellungen in Lightroom ein wenig "tunen".

    Hier eine kleine Anleitung für Lightroom (Classic), die ich aus einem meiner Bücher (Les secrets de la lumière et de l'exposition) geklaut und auf die Schnelle ins Deutsche übersetzt habe :


    1. Öffne eine Raw-Datei im Modul Entwickeln. Wähle im Menü Kalibrierung die Option “Version 2”, um die Entwicklungsroutinen auf die alte Version 2010 zu "aktualisieren".

    2. Öffne den Bereich Grundeinstellungen und setze die Schieberegler Schwarz, Helligkeit und Kontrast auf Null zurück. Wähle im Dropdown-Menü "Punktkurve" des Menüs Gradationskurve >Punktkurve die Option "Linear".

    3. Schalte jetzt zu den neuesten Verarbeitungsroutinen (Version 5) um. Der Bereich Grundeinstellungen zeigt jetzt neue Einstellungen für die Regler Belichtung (-1,00), Kontrast (-33) und Schwarz (+25) an, und der Bereich Gradationskurve zeigt eine benutzerdefinierte Kurve an. Das Bild ist jetzt weicher, mit einer viel besseren Differenzierung in Lichtern und Schatten. Mit der Sony A7, A7R und Canon 5D Mark III ändere ich dann die Belichtung auf -0,35 und den Kontrast auf 0 (bei der Aufnahme sind alle drei Kameras meist auf +2/3 LW eingestellt).

    4. Speichere die neuen Einstellungen als Voreinstellungen und wenden Sie auf alle kontrastreichen Problem - Bilder oder aber auf alle Bilder (mein Fall) an.

    LG Volker

  6. 5 Benutzer sagen "Danke", Alsatien :


  7. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von Namenloser
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    Vielen Dank für die Anleitung, werde ich gleich mal probieren!
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  8. #5
    Spitzenkommentierer Avatar von classicglasfan
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    1. Öffne eine Raw-Datei im Modul Entwickeln. Wähle im Menü Kalibrierung die Option “Version 2”, um die Entwicklungsroutinen auf die alte Version 2010 zu "aktualisieren".

    2. Öffne den Bereich Grundeinstellungen und setze die Schieberegler Schwarz, Helligkeit und Kontrast auf Null zurück. Wähle im Dropdown-Menü "Punktkurve" des Menüs Gradationskurve >Punktkurve die Option "Linear".

    3. Schalte jetzt zu den neuesten Verarbeitungsroutinen (Version 5) um. Der Bereich Grundeinstellungen zeigt jetzt neue Einstellungen für die Regler Belichtung (-1,00), Kontrast (-33) und Schwarz (+25) an, und der Bereich Gradationskurve zeigt eine benutzerdefinierte Kurve an. Das Bild ist jetzt weicher, mit einer viel besseren Differenzierung in Lichtern und Schatten. Mit der Sony A7, A7R und Canon 5D Mark III ändere ich dann die Belichtung auf -0,35 und den Kontrast auf 0 (bei der Aufnahme sind alle drei Kameras meist auf +2/3 LW eingestellt).

    4. Speichere die neuen Einstellungen als Voreinstellungen und wenden Sie auf alle kontrastreichen Problem - Bilder oder aber auf alle Bilder (mein Fall) an.

    Das werde ich auch einmal versuchen. Ich hoffe, dass das in CameraRaw so ähnlich geht.
    Gruß, André
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  9. #6
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    Zitat Zitat von classicglasfan Beitrag anzeigen
    Das werde ich auch einmal versuchen. Ich hoffe, dass das in CameraRaw so ähnlich geht.
    Im Prinzip ja, die Menus haben nur etwas andere Namen.

    LG Volker

  10. Folgender Benutzer sagt "Danke", Alsatien :


  11. #7
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    Zitat Zitat von Alsatien Beitrag anzeigen
    Hier eine kleine Anleitung für Lightroom (Classic), die ich aus einem meiner Bücher (Les secrets de la lumière et de l'exposition) geklaut und auf die Schnelle ins Deutsche übersetzt habe
    Klasse, Volker, danke!!
    Das habe ich gerade mal in Lightroom 6 bei zwei Fotos mit sehr hohen Kontrasten angewendet. Wenn ich die generierte Fassung auch weiter modifieren musste, so war das doch eine viel ausgewogenere Grundlage mit letztlich besserem Endergebnis als meine eigene Routine.

    Viele Grüße
    Nils

  12. Folgender Benutzer sagt "Danke", Kielerjung :


  13. #8
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    Zitat Zitat von Kielerjung Beitrag anzeigen
    Klasse, Volker, danke!!
    Das habe ich gerade mal in Lightroom 6 bei zwei Fotos mit sehr hohen Kontrasten angewendet. Wenn ich die generierte Fassung auch weiter modifieren musste, so war das doch eine viel ausgewogenere Grundlage mit letztlich besserem Endergebnis als meine eigene Routine.

    Viele Grüße
    Nils
    Ja, die beschriebene Methode hilft, eine in den Tonwerten linearisierte und dadurch auch weichere Ausgangsdatei zu produzieren. Das hängt damit zusammen, dass Adobe seit 2012 veränderte Entwicklungsroutinen verwendet, die an HDR-Algorithmen angelehnt, die Lichter und die Mitteltöne etwas komprimieren, um dadurch Bilder mit mehr "Punch" zu bekommen - dabei bleibt die Differenzierung in den Lichtern (und weniger stark) in den Mitteltönen ein wenig auf der Strecke. Seit ich die Methode verwende, bekomme ich systematisch (mit +2/3 LW Kompensation) sowohl in den Lichtern als auch in den Schatten differenzierte Bilder und Dank der eingebauten "Expose to the Right" - Strategie bleiben sie auch so rauscharm wie möglich.

    LG Volker

  14. 3 Benutzer sagen "Danke", Alsatien :


  15. #9
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    Zitat Zitat von Alsatien Beitrag anzeigen
    Ich belichte also nicht unter (das erhöht das Rauschen in den Schatten..) sondern leicht über (+2/3 LW), um den Dynamikumfang ganz auszunutzen, ohne dabei die Lichter ausbrennen zu lassen (letzteres war mir schon in der Dunkelkammer der reinste Horror....).
    Spannendes Thema. Aber führt das nicht genau zum digitalen Clipping in den Lichtern?

  16. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bessamatic :


  17. #10
    Spitzenkommentierer
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    Zitat Zitat von Bessamatic Beitrag anzeigen
    Spannendes Thema. Aber führt das nicht genau zum digitalen Clipping in den Lichtern?
    Wie ich ja weiter oben schon erwähnt hatte, bin ich allergisch gegen ausgebrannte Lichter.


    Die "Überbelichtung" (+2/3 LW) wird durch die optimierte Tonkurve aufgefangen. Zum "Clipping" kommt es nur, wenn der Kontrastumfang grösser als der Dynamikumfang des Sensors ist - in dem Fall gibt es ja nur zwei Lösungen : Beleuchtung verbessern (oder auf besseres Licht warten...) oder aber automatische bzw. manuelle Fusion von verschieden belichteten Fotos einer Serie.

    LG Volker

  18. 2 Benutzer sagen "Danke", Alsatien :


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