Leider hatten sich meine Hoffnungen bis heute völlig zerschlagen ...

So hatte ich mit einer Wiederauferstehung von Meyer-Optik-Görlitz durch net SE die Hoffnung verbunden, dass sich in Deutschland durch den Nachbau "alter" Objektive (was ja an sich nichts Schlechtes ist) wieder zusätzliches Know-How bei der Objektivherstellung bildet und man in Zukunft eventuell auch eigene Neu-Entwicklungen auf den Markt bringen könnte. Auch bin ich im Gegensatz zu manch Anderen hier nicht grundsätzlich gegen Crowd Funding, allerdings nur mit bestimmten Regeln bei gleichzeitiger Absicherung der Käufer.

OK, der Karren ist von net SE mal so richtig gegen die Wand gefahren worden. Kein Wenn und Aber !

Ob sich OPC Optics aus Bad Kreuznach (wer sind eigentlich die wirklichen Eigentümer ???, etwa die, die Praktica gegen die Wand gefahren haben?) nun die Markenrechte gesichert hat, um diese lediglich an Dritte weiterzuverkaufen, wird man in Zukunft sehen.

Der einzige Hoffnungsschimmer, der mir derzeit bleibt, ist die Aussage eines ehemaligen Pentacon Entwicklers vor 2 Monaten, dass sich "qualifizierte" Investoren um die Weiterführung von MOG bemühen würden. Ob es sich dabei um OPC Optics als jene qualifizierten Investoren handelt, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.

Sollte OPC Optics jedoch wirklich die Ambition haben, die Marke Meyer-Optik-Görlitz erneut für alte, aber hochwertige Objektive zu etablieren, müssten sie schleunigst in die Hufe kommen, in anderen Worten ... einige der bereits in Deutschland gefertigten Objektive müssten umgehend auf den Markt kommen und OPC müsste die Garantie und Reparatur auch für bereits von net SE in Deutschland gefertigte MOG Objektive übernehmen. So etwas in Kombination mit einer klar kommunizierten Absicht könnte sofort Vertrauen schaffen.

Dass dabei jedoch die umgelabelten Objektive hinsichtlich Garantie / Reparatur auf der Strecke bleiben werden, ist wahrscheinlich, muss aber nicht zwingend sein.

Bei Unterstellung aller positiven Absichten von OPC Optics stellt sich trotzdem die Frage, ob man mit MOG Objektiven überhaupt Geld verdienen kann.

Ja, könnte man, aber nur in einem begrenzten Rahmen, eher als hochpreisige und robuste Liebhaberstücke, zumindest in der Anfangsphase. Wie bereits gesagt wäre es dafür aber erforderlich, Vertrauen wiederzugewinnen, auch das der BISHERIGEN Käufer hinsichtlich Garantie / Reparatur. Der Ansatz, den leer ausgegangenen Kickstarter Käufern einen Rabatt (am besten in Höhe ihrer Anzahlung oder mehr) für originale, nicht gelabelte MOG Objektive anzubieten, ist sicherlich ein vernünftiger Schritt, reicht aber nicht aus.

Trotzdem, je mehr dieser bereits angezahlten Kickstarter-Objektive mit einer Rabatt-Option von OPC direkt an die Kickstarter Kunden verkauft würden (ansonsten will man ja in Zukunft über den Fachhandel verkaufen), umso mehr würden sich die Herstellungskosten pro Gerät reduzieren. Klar, man würde damit kein Riesengeschäft kreieren, aber auch nicht drauf legen. Außerdem muss man sich vor Augen führen, die Bedienung der leer ausgegangenen Kickstarter Klientel wäre ein überschaubares Szenario und endlich. Auch würde sicherlich nicht jeder Berechtigte von dieser Option Gebrauch machen.

Wahrscheinlich ist es jedoch entscheidend, ob OPC Optics wirklich beabsichtigt, sich als Objektivhersteller etablieren zu wollen, oder ob es sich nur um eine Notlösung aus den Forderungen gegenüber net SE handelt.

Besonders viel Hoffnung habe ich nicht, aber wer weiß ... ich bin und bleibe ein Optimist !

Rick