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Thema: Minolta MC 1.2/58mm mit verkratzter Rücklinse

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von barney Beitrag anzeigen
    Der resultierende Unterschied ist maximal messtechnisch nachweisbar. Beispiel: Das Nikkor-P.C. 2.5/10,5cm für die Nikon S sollte 1959 dann auch für die Nikon F verfügbar sein. Weil bei dem Objektiv aber der Platz für den Spiegel der Nikon F nicht gereicht hat, hat man die Rücklinse in der Dicke um 1mm reduziert. Damit bekam man 1-1,5mm mehr Spielraum und schon passte es. Der resultierende Leistungsunterschied war marginal und im Rahmen der damals üblichen Glasschmelzen-Abweichungen.[1]

    Die Rücklinse beim Minolta 1.2/58 ist aber sehr, sehr dünn - da wird die Politur nicht ganz so einfach. Probieren würde ich es aber, so richtig viele kaputte 1.2/58er als Teilespender habe ich bis jetzt noch nicht gesehen.
    Messtechnisch in jedem Fall, die Frage ist aber weniger die nach der "Rest-Dicke" und den Veränderungen durch das Polieren, als vielmehr auch die neu aufzubringende Vergütung, die ja maßgeblich für die Unterdrückung der Reflektionen zwischen den einzelnen Glasflächen eingebracht wurde und sich so - ob nun hart oder weich vergütet - ebenfalls in die bestimmenden Parameter für die Rechnung eingingen.

    Was nutzt es, wenn sich durch eine moderne Rücklinsenvergütung (glaub kaum das der "Schleifer/Polierer" der die Rücklinse behandeln soll, sich vorab über die damals angewandte Vergütung informieren kann und wird, sich darüber hinaus dann noch die entsprechend damals angewandten Verfahren selbst durchführen kann). Es wird sicherlich auf eine "moderne Mehrschichtvergütung nach heutigem Standard" hinauslaufen.

    Diese könnte eben einerseits zu einer Besserung beitragen, aber gleichzeitig besteht eben auch die Gefahr, dass das, was den Reiz des Objektivs heutzutage ausmacht, "erschlagen" wird.

    Gleichwohl ist es natürlich auch für mich interessant, einmal diese "Symbiose" aus alt und neu zu sehen, denn in der Tat wären - je nach Alter der Objektivrechnung - diese Möglichkeiten im einen oder anderen Fall zu nutzen um defekte Objektivlinsen wieder aufzupeppen.

    Um es vielleicht nochmal etwas deutlicher zu machen:

    Ich würde nie auf den Gedanken kommen, wenn z.B. ein einfach vergütetes Objektiv für mich eine tolle Bildanmutung mitsamt seinen Fehlern erzeugt, hier nun irgendwie auf einer Linse eine "Mehrschichtvergütung" aufzubringen, eben aus der Angst heraus, dem Objektiv seine Eigenschaften zu nehmen, derenthalben ich diese tolle Anmutung in den damit produzierten Bildern ja schätze.

    Es sind bei so einer Linsenüberholung eines so alten Objektivs ja eben zwei Unbekannte - Linsendicke und die Vergütung - die darüber entscheiden, ob das Objektiv seine Grundeigenschaften weiterhin behält.

    Ich drück aber die Daumen und würde mich freuen hier den Fortgang der Sache lesen zu können.

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  2. #2
    Ist oft mit dabei Avatar von mhiller
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Messtechnisch in jedem Fall, die Frage ist aber weniger die nach der "Rest-Dicke" und den Veränderungen durch das Polieren, als vielmehr auch die neu aufzubringende Vergütung, die ja maßgeblich für die Unterdrückung der Reflektionen zwischen den einzelnen Glasflächen eingebracht wurde und sich so - ob nun hart oder weich vergütet - ebenfalls in die bestimmenden Parameter für die Rechnung eingingen.

    Was nutzt es, wenn sich durch eine moderne Rücklinsenvergütung (glaub kaum das der "Schleifer/Polierer" der die Rücklinse behandeln soll, sich vorab über die damals angewandte Vergütung informieren kann und wird, sich darüber hinaus dann noch die entsprechend damals angewandten Verfahren selbst durchführen kann). Es wird sicherlich auf eine "moderne Mehrschichtvergütung nach heutigem Standard" hinauslaufen.

    LG
    Henry
    Hallo Henry,
    das Optiklabor Prezel kann da eine breite Palette von Vergütungen aufbringen, es sind so ziemlich alle Rezepturen vorhanden.
    Bei meinem Summicron war es eine Einschicht Vergütung, bläulich schimmernd, wie in den frühen 60ern üblich.
    LG
    Michael
    Geändert von mhiller (10.07.2018 um 18:03 Uhr)

  3. 3 Benutzer sagen "Danke", mhiller :


  4. #3
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von mhiller Beitrag anzeigen
    Hallo Henry,
    das Optiklabor Prezel kann da eine breite Palette von Vergütungen aufbringen, es sind so ziemlich alle Rezepturen vorhanden.
    Bei meinem Summieren war es eine Einschicht Vergütung, bläulich schimmernd, wie in den frühen 60ern üblich.
    LG
    Michael
    Hallo Michael,

    danke für die Info... das hört sich gut an, wenn da tatsächlich noch die unterschiedlichen Rezepturen und Verfahren bekannt und anwendbar sind.

    Im Grunde könnte dann ja, wenn die Patentschriften des Linsenschemas auffindbar wären (ist mir bei einigen Recherchen vor Jahren zum Thema Vivitar Bokina etc mal über den Weg gelaufen, dass einige Schemen wohl auch mit hinterlegten Skizzen und Bemaßungen der Radien angemeldet werden), dann müssten die in dem Optiklabor ja sogar in der Lage sein, aus einem Rohling eine komplett neue Rücklinse herzustellen. Sowas wäre natürlich prima...

    Ich hab mir auf jeden Fall die Adresse auch mal kopiert und gespeichert, falls es für irgendwas mal erforderlich sein sollte.

    Schön wenn es solche Spezialisten gibt... meine eigenen Gespräche mit Optikern die im "Brillen-Geschäft" tätig sind, waren immer recht "ernüchternd" und wenig zielführend. Da poliert keiner mehr an irgendwelchen Gläsern herum, sondern das wird alles in Großlaboren durchgeführt und die haben für solche Spezialitäten keine Zeit und auch keine Lust.
    Umso besser, dass es da nun eine Adresse zu geben scheint. Das könnte dann in der Tat weiterhelfen. So wäre vielleicht das Canon 1.2/55mm seinerzeit zu retten gewesen. Heut ist es nicht mehr erforderlich, weil ich die Frontlinse aus dem "Schlachtobjektiv" einem anderen User vor Jahren zur Verfügung gestellt habe, um seines wieder zu komplettieren... Frontlinse hatte wirklich ziemlich dicke und tiefe Kratzer.

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  5. #4
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Hallo Michael,

    danke für die Info... das hört sich gut an, wenn da tatsächlich noch die unterschiedlichen Rezepturen und Verfahren bekannt und anwendbar sind.

    Im Grunde könnte dann ja, wenn die Patentschriften des Linsenschemas auffindbar wären (ist mir bei einigen Recherchen vor Jahren zum Thema Vivitar Bokina etc mal über den Weg gelaufen, dass einige Schemen wohl auch mit hinterlegten Skizzen und Bemaßungen der Radien angemeldet werden), dann müssten die in dem Optiklabor ja sogar in der Lage sein, aus einem Rohling eine komplett neue Rücklinse herzustellen. Sowas wäre natürlich prima...

    Ich hab mir auf jeden Fall die Adresse auch mal kopiert und gespeichert, falls es für irgendwas mal erforderlich sein sollte.

    Schön wenn es solche Spezialisten gibt... meine eigenen Gespräche mit Optikern die im "Brillen-Geschäft" tätig sind, waren immer recht "ernüchternd" und wenig zielführend. Da poliert keiner mehr an irgendwelchen Gläsern herum, sondern das wird alles in Großlaboren durchgeführt und die haben für solche Spezialitäten keine Zeit und auch keine Lust.
    Umso besser, dass es da nun eine Adresse zu geben scheint. Das könnte dann in der Tat weiterhelfen. So wäre vielleicht das Canon 1.2/55mm seinerzeit zu retten gewesen. Heut ist es nicht mehr erforderlich, weil ich die Frontlinse aus dem "Schlachtobjektiv" einem anderen User vor Jahren zur Verfügung gestellt habe, um seines wieder zu komplettieren... Frontlinse hatte wirklich ziemlich dicke und tiefe Kratzer.

    LG
    Henry
    Moin Henry,
    der Dr. Prezel war früher bei Meyer Görlitz im Entwicklungsbereich tätig und hat sich nach deren Auflösung selbstständig machen müssen.
    Er hat mir auch eine trübe Verkittung an einem Canon 3,5/100 M39 Hinterglied erfolgreich erneuert (er nimmt heute aber UV-härtendes Acrylat statt Canadabalsam).
    Den Kontakt bekam ich über Frau Schönfelder/Foto Olbrich...
    LG
    Michael

  6. 5 Benutzer sagen "Danke", mhiller :


  7. #5
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Ich hab die Adresse und Michaels Anmerkungen zu dem Optiklabor mal als eigenständiges Thema ausgekoppelt und als "wichtig" oben festgehalten, da man Adressen für Linsenreparaturen nicht so oft findet und es wäre schade, wenn das nur in der Diskussion um das Minolta Rokkor "untergeht".

    So findet man es als eigenständiges Topic unter "Linsenreparatur" und kann dies isoliert nachlesen. Auch in den schon auf 4 Seiten angewachsenen Reparatur-Adressen Thread fand ich es etwas unglücklich.

    LG
    Henry
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  8. 3 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


  9. #6
    Spitzenkommentierer Avatar von Tedat
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    Zitat Zitat von mhiller Beitrag anzeigen
    Er hat mir auch eine trübe Verkittung an einem Canon 3,5/100 M39 Hinterglied erfolgreich erneuert (er nimmt heute aber UV-härtendes Acrylat statt Canadabalsam).
    das klingt super... da kann ich womöglich mein Voigtländer Septon doch noch retten. Das ist zwar in einem nahezu neuwertigen Zustand, leidet aber wie nahezu alle seiner Art unter Seperation. Danke für den Hinweis!
    Gruß
    Jan

  10. #7
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    Hallo Henry,

    erstaunlich, dass sich in Deinem Fall eine so starke Beschädigung doch so "wenig" ausgewirkt hat. Hätte ich nicht erwartet! Es gibt ja im Internet diesen "Test", wo jemand nach und nach mit einem Hammer die Frontlinse eines Objektivs immer weiter zerschlägt...erinnert mich ein bisschen daran. Bloß dass das ganze im Fall der Rücklinse nochmal bemerkenswerter ist.
    Ich werde auf jeden Fall versuchen, mir ein anderes Objektiv von jemandem auszuleihen. Die Neuvergütung der Linse birgt Risiken, wie Du schon schreibst...ich will das Objektiv gerade wegen seines Charakters retten. Und wenn der nun vielleicht maßgeblich von genau dieser Vergütung abhängt, ist auch nichts gewonnen.
    Wenn der Vergleich tatsächlich zeigen sollte, dass die Aberrationen meines Exemplars wesentlich stärker ausgeprägt sind, werde ich die Neuvergütung wagen. Im jetzigen Zustand sind die Stärken des Objektivs, die schöne Cremigkeit schon bei Offenblende, jedenfalls kaum nutzbar und damit bietet es keinen Vorteil gegenüber meinem jüngeren MD 1.2/50. Selbst wenn dadurch die Gefahr besteht, die Abbildungsleistung nicht zu verbessern oder sogar zu verschlimmern. Der Gebrauchswert im Moment ist für mich schon gering, und der Sammlerwert interessiert mich nicht. Ich kaufe alte Objektive, um sie zu benutzen, nicht um sie in eine Vitrine zu stellen
    So oder so, ich werde natürlich weiterhin berichten.
    Kennst du eine Quelle für die Altersbestimmung durch die Seriennummer? Ich habe jetzt auf die Schnelle noch nichts gefunden.

    LG Hauke

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