Kann ich nur unterschreiben. Ich hatte mir von meinem ersten selbstverdienten Geld eine Leicaflex SL2 und nach und nach (bis zur Familiengründung) die wichtigsten Festbrennweiten zwischen 19 mm und 560 mm gekauft. Vor gut 20 Jahren habe ich dann die Fotografie an den Nagel gehängt, weil mich der Chemiefilm zunehmend genervt hat - zuletzt nur noch Kodachrome, denn die Dunkelkammer und damit die geliebte SW-Fotografie waren einem Umzug zum Opfer gefallen. Das Digi-Geknipse diente nur noch für Familienfotos. Spass hat es nicht gemacht, wenn man das Sucherbild einer SL2 und die Gestaltungsmöglichkeiten lichtstarker Objektive gewohnt war. Die digitalen R-Leicas konnten mich nicht überzeugen und lagen inzwischen ausserhalb meiner finanziellen Reichweite, noch dazu für ein Produkt, das nach wenigen Jahren, wenn nicht schon bei seiner Markteinführung, technisch veraltet ist. Als Leica dann noch die R-Reihe einstellte, habe ich meinen Fotokoffer=Altglascontainer aus reiner Pietät nicht verkauft. Mir waren die Erinnerungen an geliebte Objektive wie das 135er oder das 19er wertvoller als die Kröten, die man dafür noch bekam.
Aus rein technischer Sicht war für mich klar, dass zum seit Jahren geplanten Wiedereinstieg nur eine spiegellose Digicam in Frage kommt. Bei der A7R II war es dann soweit, weil gute Aussichten bestanden, dass der neue Sensor besser mit den alten Weitwinkeln klar kommt (was sich bestätigt hat). Bin zwar noch lange nicht durch die aus meiner Sicht ziemlich verkrampften Menüs durch und verstehe die Hälfte der Features noch nicht, bin aber glücklich, nun meinen alten Objektiven gewissermassen das Gnadenbrot geben zu können. Heute habe ich mal wieder mein altes 135er Gassi geführt. Ja, ich weiss, es gibt inzwischen Schärferes, aber mit meinen alten Objektiven bin ich vertraut und jedes hat seinen eigenen Charakter. Dank 42MP-Sensor lerne ich neuerdings ihre Schwächen noch besser kennen und kann deshalb vielleicht nach und nach ihre Stärken noch besser nutzen. Fotografieren macht wieder Spass! Soviel zur meiner Motivation Altglas zu adaptieren.