Na dann möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben:
Bei mir ist's in erster Linie die Macht der Gewohnheit, da ich hinsichtlich moderner AF-Optiken ein extremer "late adaptor" war. D.h. ich bin erst über die digitale Knipserei in den Genuss von AF gekommen und habe die Jahrzehnte zuvor immer nur MF fotografiert und diese Optiken auch lieb-gewonnen (primär Minolta Fixbrennweiten).
Erst mit dem Erscheinen von digitalen SLR's kamen dann so nach und nach die AF-Linsen dazu (ebenfalls in erster Linie von Minolta). Den Durchbruch brachte dann meine erste Pentax DSLR, da ich dann auf beiden Systemen (Minolta/Sony und Pentax) alte M42 Objektive verwenden konnte, weshalb ich mir auch eine stattliche Takumar Sammlung zulegte. Letztlich hat meine bislang letzte Errungenschaft, die Ricoh GXR-M einen gewissen Kaufrausch an manuellen RF-Objektiven (M39/LTM und Leica M) nach sich gezogen. Als Spielzeug halte ich mir auch noch eine Lumix MFT und eine Sony NEX, die dann für Exoten herhalten müssen, insbesondere wenn diese nicht an meiner Ricoh GXR-M adaptierbar sind (z.B. alte Fujica AX Gläser).
Je nach Lust und Laune kann ich daher je nach Kamera auf ein nicht unerhebliches Repertoire von entweder MF- als auch AF-Objektive zurückgreifen, wobei ich niemals ein Fan von Zoom-Objektiven war und deshalb viele Festbrennweiten vorziehe. Der einzige Kompromiss bezüglich AF war aus budgetären Gründen das MAF HS APO 80-200/2.8, da die einzelnen Festbrennweiten ein vielfaches gekostet hätten und nicht wesentlich bessere Qualität liefern würden. Das MAF 85/1.4 habe ich trotzdem und für Makro unterwegs gibt's IMHO fast nichts besseres als das Tamron AF 90/2.8, das noch dazu relativ billig war. Die Verwendung mancher MAF Optiken an anderen Systemen als MF-Linse ist manchmal auch eine sinnvolle Ergänzung, so macht das Tamron an der Ricoh auch keine schlechte Figur.
Darüber hinaus hält sich meine Experimentierfreudigkeit mittlerweile in Grenzen, da meine +100 Objektive aus allen verwendbaren Lagern eigentlich schon alles abdecken und das auch bei relativ hoher Qualität.
Möglicherweise werde ich mich auch von Teilen meiner Sammlung trennen, falls ich meinen krankhaften Sammlerwahn doch noch überwinden sollte. Als ersten Schritt habe ich zumindest meinen Kaufwahn im Griff und verzichte auf eine weitere (sinnlose) Vergrößerung meiner Sammlung, insbesondere in Richtung Altglas (8 - 600 mm plus Konverter sollten eigentlich reichen).
Abschließend kann ich also sagen, dass ich ein eingefleischter MF-Knipser bin, der allerdings bei Bedarf die Vorzüge von guten AF-Optiken auch nicht mehr missen möchte. Das Konzept, mehrere Systeme parallel zu verwenden hat sich für mich jedenfalls sehr bewährt, weshalb ich auch nichts von den "eierlegenden Wollmilchsäuen" wie z.B. die Sony A7-Serie halte, die zwar technisch alle Optiken aufnehmen könnte, allerdings in der Praxis mit vielen Objektiven nicht zurecht kommt (insbesondere diverse RF-Objektive). 6 verschiedene digitale Systemkameras aus 5 verschiedenen Lagern sollten jedenfalls reichen und man muss nicht immer das neueste, was auch nicht immer das beste ist, haben. Theoretisch kann ich auch nahezu jedes jemals produzierte Altglas auf zumindest einer meiner Kameras verwenden. Ist auch nicht schlecht.![]()
lg, Thomas