Ein paar Anregungen aus eigener Erfahrung zum Nachdenken vor dem Kauf:
- Eine halbwegs gute gebrauchte DSLR plus professioneller IR-Umbau, da landet man schnell bei ca. 500 € was ein ordentlicher Batzen Geld ist für eine sehr spezielle fotografische Technik. Man sieht sich an den typischen IR-Effekten auch sehr schnell satt und alles was darüber hinausgeht erfordert sehr viel Geduld.
- Man findet bei ebay immer wieder deutlich günstigere fertig umgebaute Kameras weil Leute den oben beschriebenen Weg gewählt und dann festgestellt haben, dass ihnen die IR-Fotografie doch nicht so zusagt wie erhofft.
- Eine DSLR ist ohne Zweifel eine feine Sache. Man sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass eine massive Fokusverschiebung zwischen sichtbarem Licht und IR besteht. Daher ist ein optischer Sucher nur sehr begrenzt nutzbar. Manuell kann man eigentlich nur per Live-View treffsicher fokussieren, so dass ein Hauptvorteil einer DSLR gegenüber einer Systemkamera wegfällt.
- Man kann den AF einer DSLR nicht sauber auf IR justieren weil sich jedes Objektiv etwas anders im IR verhält und der AFnach wie vor im sichtbaren Bereich arbeitet. In der Regel wird der AF daher nur "Daumen mal Pi" ein wenig auf Frontfokus gestellt, dann kommt es bei ordentlich abblenden meistens hin. Will man aber bei Offenblende fotografieren, liegt der AF häufig daneben und Live-View ist die einzige Chance. Bei Systemkameras stellt sich das Problem nicht in dieser Form.
- Viele Objektive sind für IR unbrauchbar wegen Hotspots oder anderer Probleme. Andere sind dagegen hervorragend geeignet obwohl nicht dafür optimiert. Leider lässt sich vom Verhalten bei "normalem" Licht keinerlei Rückschluss auf das Verhalten im IR ziehen. Eine hervorragende Quelle für Informationen zur IR-Performance ist Björn Rorslett bei Nikon-Objektiven. Für Canon ist mir keine vergleichbare Quelle bekannt.