Klar,
aber die Leica Ingenieure wäre allesamt entlassen worden, hätten sie so etwas wie das Porst als Ergebnis ihrer Studien und Berechnungen abgeliefert. Nein, sie hätten sich vermutlich selbst erschossen.
Aber in Japan war damals jedes Mittel zur Erreichung der Märkte und der Gewinnung von Markanteilen recht. Früh hat man erkannt, das zielgruppengerechte Angebote, an den Massenmarkt gerichtet, eine schlaue Variante ist.
Erst hat man in Japan von den Deutschen "gekupfert", dann weiterentwickelt, während man sich hier auf den Lorbeeren ausruhte und "pennte", haben die disziplinierten Japaner die Gesetze der Massenproduktion strikt befolgt. Die Deutschen Handelshäuser haben dann billig in Japan zugekauft und umgelabelt.. es leben die Marketing Strategen. Lohnarbeit war damals in Japan halt noch billiger. Heute hat der Japaner seine Chinesen und neuerdings die Taiwanesen und besonders die Koreaner, weil in Japan inzwischen auch keiner mehr zu den Preisen von damals diese Dinge bauen will.
So bediente man sich dann koreanischer Firmen, die Varexon Objektive bauten und unter eigenem und auch dem Porst Label verramschten etc..
Den Handelshäusern waren eigentlich alle Firmen recht, die Auslastung in ihren Produktionsstrassen brauchten. Ob nun a, b oder c Ware, spielte letztlich keine Rolle. Hauptsache das Zeug kam günstig nach Europa. Die Verteilernetze der Porst Häuser und die Versandfirmen wie Quelle, waren die Bastionen, mit denen man die Sachen entsprechend über ein ausgebautes Netz verkaufen konnte.
Selbstverständlich waren hin und wieder auch gute Sachen dabei, wenn ein Linsenschleifer seine Überproduktion oder halt die Teile, die eigentlich "Ausschuss" waren, auf diese Weise noch los wurde.
Das irgendwelche Objektivkonstruktionen auf irgendwelche mit diesen Handelshäusern in Verbindung stehende Ingenieure zurück ging, ist mir nicht bekannt. Einzig bei Vivitar war damals schon klar, das da exzellete eigene Rechnungen durchgeführt und bei Tokina in Japan gebaut wurden. So dürfte es sich auch bei den diversen Kamerasystemen und deren "System-Objektive" der damaligen Zeit verhalten haben. Wer da für wen gebaut hat und welche Gravurringe oder kosmetische Veränderungen vornahm, damit die Herkunft nicht kenntlich ist, wird heute erst stückchenweise klar.
Aber ebenso ist nach meiner Ansicht alles, was heut unter dem Vivitar Label verkauft wird, eigentlich ebenso nur Handelsware. Ein Name wird benutzt, mehr nicht.
In Amerika war die Firma Bell & Howell der Importeur für Asahi Pentax Klamotten. Ich hatte selbst mehrere Objektive, die mit Frontdeckeln von Bell & Howell geliefert wurden. Es ist immer alles ein kaufmännisches Kalkül und eine Frage der Ausgestaltung.
Beim Porst ist noch nicht einmal klar, wer diese 1.8er gebaut hat.
Es mit dem Noctilux in Verbindung zu bringen, ist eher dreist. Zwar ist auch das Noctilux offen genutzt nach meiner Ansicht eine "Katastrophe", zumindest das alte das ich zur M3 noch kennen gelernt habe. Aber es ist schon eine andere "Schublade"..
LG
Henry


Zitieren