Zitat Zitat von Keinath Beitrag anzeigen
Spiegel haben durch ihre Beschichtung eine Reflektion von ca. 95% im Sichtbaren.

Linsen haben pro Luft-Glas oder Glas Luft Übergang einen Verlust durch die Reflektion an der Oberfläche. Aktuelle (!) Vergütungen kommen da bis unter 0,5% Reflektion - aber das an jeder Glas-Luft / Luft-Glas Oberfläche. Zudem sind diese Werte nur bei einem optimierten Einfallswinkel pro Beschichtungsfläche erreichbar.

Zudem absorbiert Glas Licht. 10mm Schott BK7 hat eine Transmission von ~99,7% bei 10mm Dicke. Objektive mit weniger als 10 mm Glasdicke sind eher selten.
Bei einem Objektiv mit sehr hochwertigen Vergütungen und 4 Gruppen kommt man so auch auf 95% Transmission (wenns nur 10 mm Glas sind, und die Antireflexvergütung sehr modern und hochwertig ist, und die Einfallswinkel klein sind).

Allerdings müßte man beim Spiegelobjektiv auch noch die diversen Linsen mit in Betracht ziehen, die auch wieder die Lichtmenge schmälern. Soweit wil ich nicht gehen - aber nur zeigen das Linsenobjektive nicht wirklich lichtstärker sind vom Prinzip her.
Also wenn ich Deine Rechnung für ein Spiegeltele mit dem Aufbau des Tamron nachvollziehe, dann komme ich auf zwei Spiegeloberflächen mit jeweils 5% Verlust und mindestens 10 Übergänge Luft/Glas mit jeweils 0,5% Reflektion, das macht bei meinem Taschenrechner etwa 86% Transmission. Das ist dann schon ein Effekt, den ich als spürbar bezeichnen würde.

Wenn tatsächlich wie von Dir beschrieben auch noch die komplette Eintrittspupille für die Berechnung der Blende herangezogen wird, braucht man sich natürlich nicht zu wundern über ein reales f/10. Ich habe mal grob die Belichtungszeiten verglichen zwischen einem auf f/8 abgeblendeten 300mm-Linsentele und dem Tamron (jeweils auf den bedeckten Himmel ausgerichtet, um trotz unterschiedlichen Bildwinkels ähnliche Helligkeiten zu haben) und da komme ich auch auf 30-40% längere Belichtungszeiten, also mehr als eine halbe Blendenstufe Unterschied.