Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 9)
Canon nFD 4.5/500mm L
Mal wieder eine kleine Objektivvorstellung der Superlative..
Einige der wohl interessantesten Objektive im Canon FD Programm stellen die Superteleobjektive 2.8/300mm L und der größere Bruder, das Canon FD 4.5/500mm L dar.
Anhang 27089
Die beiden teilen sich – aufgrund identischer Frontdurchmesser – den „Kochtopf“, wie gemeinhin die zusätzlich anzubringende Streulichtblendenverlängerung genannt wird.
Auch passen sie damit beide in das sogenannte „Elefanten-Kondom“, einem Kunst-Lederbeutel mit einer verstärkten Front-Platte, die quasi den „Objektivdeckel“ darstellt.
Aufgrund des gewaltigen Durchmessers von 130mm und insbesondere wegen der Konstruktion der ausziehbaren/herausschraubbaren Stummel-Streulichtblende, die fest an den Objektiven verbaut und entsprechend mit dem „Kochtopf“ erweitert werden kann, verbietet sich hier ein eigener Frontdeckel.
Beide Objektive verfügen über eine Innenfokussierung, die eine einzelne, relativ kleine Zwischenlinse/Gruppe im System verschiebt statt für die Fokussierung die schweren Glasmassen der Frontlinsen zu bewegen, wie es bei vielen "günstigen" Objektiven der Fall war.
Mit dieser sehr geschmeidigen Innenfokussierung, die butterweich mit nur zwei Fingern betätigt werden kann, ist hochgenaues fokussieren ohne irgendwelche „Ruckler“ wegen erhöhter Kraftanstrengung beim Einstellen machbar.
Beide verfügen über eine Filterschublade für 48mm Einlegefilter und eine Stativschelle, ebenfalls sind beide Objektive mittels einer drehbaren Arretiervorrichtung von Quer- auf Hochformat umschaltbar/drehbar.
Vorab die technischen Daten des 4.5/500mm L..
Anzahl der Elemente/Gruppen: 7 Elemente in 6 Gruppen
Anzahl der Blendenlamellen: 9 Lamellen-Blende
Blendenreihe: 4.5-5.6-8-11-16-22-32, in Halbstufen rastend
Naheinstellgrenze: 5 m
Dimensionen:
Länge ~ 43 cm
Durchmesser: 128mm
Gewicht: 2610 g
Soweit die nackten Daten..
Dieses Objektiv erreichte mich wegen einer notwendigen Reparatur. Ein Umbau war nicht erforderlich, denn es verfügte bereits über den extrem dünnen ED MIKA Anpassungsadapter
Die eigentlich hervorragende Innenfokussierung der Canon Supertele's, welche aus einem beweglichen Glaselement im Inneren besteht und mit seitlich angeordneten Gleitlagern ausgestattet ist, war aufgrund des Verschleißes dieser Lager extrem „hakelig“ geworden, so dass sich zudem noch eine der beiden „Käfigmuttern“ gelöst hatte und damit, beide Probleme zusammengenommen, keine konsistenten Ergebnisse mehr mit dem Objektiv zu erzielen waren.
Nach der Instandsetzung kann das Objektiv nun wieder seine ganzen Vorzüge ausspielen.
Da dies meine erste Begegnung mit diesem ED MIKA Adapter war, ein paar kurze Bemerkungen:
Vor der Reparatur der Gleitlager interessierte mich nun brennende die Frage, ob der ED Mika Anpassungsring wirklich 100% ig das Erreichen des Unendlichkeitspunktes gestattet.
VORWEGGENOMMENES FAZIT: „ER TAT ES NICHT !!!“
Zwar verfehlte er das Unendlich nur knapp (ich beziehe das immer auf ein Unendlich in etlichen KM Entfernung oder mit einem Mondbild)… aber ich hatte höhere Exaktheit erwartet, die der aber ohnehin schon dünne Adapter vermutlich nicht erreichen kann... einfach zu dünn. Mit der Einschränkung muss man dann wohl - ohne weitere Justage - lleben.
Selbst wenn es für das normale, vielleicht 100m entfernte „Unendlich“, innerhalb derer sich die meisten Motive für so ein Supertele wohl abspielen, reichte es eben nicht, um z.B. den Mond scharf zu bekommen.
Dies nur eine Feststellung am Rande.
Die nachfolgende Reparatur gab aber die Möglichkeit – ich weiß ja von meinem 2.8/300mm L, wie ich den U-Punkt justiere – das auch gleich mit zu korrigieren.
So ist das Supertele nun rundum in einem Super-Zustand.
Hier die ersten Bildergebnisse (nur minimal aufgehellt):
Beginnen wir mal mit dem nun erreichbaren Unendlich... dem Mond. Hierzu kamen das Canon 4.5/500mm L, der Canon 2 x Telekonverter MKI = 1000mm an einer NEX 7 (Crop 1.5X) zum Einsatz.
Dies enspricht bei diesem Mondbild nun wieder unendlich erreichend, einer Equivalenzbrennweite von 1.500mm !!!
Anhang 27090
------------------------------------------------------------------------------------------
Nachdem das mit dem U-Punkt nun befriedigend geklärt war und das Objektiv fortan wieder mit der eigenen U-Anschlagsbegrenzung arbeiten kann, folgen nun "normale" Motive aus dem Tierpark um die Ecke...:lol:
(Hier kam nun - statt der NEX 7- meine inzwischen frisch reparierte 5D MKII zum Einsatz)
Anhang 27091
Und damit man sich nicht vertut bei der Bildqualität durch die geringe Bildschirmauflösung, hier ein Crop auf den wesentlichen Punkt...:shocking:
Anhang 27092
Anhang 27093
Anhang 27094
Anhang 27095
Anhang 27096
Und damit man in den Details mal wieder etwas besser als in der geringen Bildschirmauflösung erkennen kann.. hier ein Crop..
Anhang 27097
Alle Aufnahmen ohne Stativ (bin Stativ-Muffel) ...
Also alles Freihand und nur dort, wo möglich den Arm auf einen Ast oder Stamm aufgelegt.
Diese Supertele Objektive trage ich an einem Hama-Neoprengurt mitsamt der Kamera. Dies hat den Vorteil, das beim Gehen mit dem um die Schulter getragenen Objektiv die Stöße nicht weitergegeben/kompensiert werden und es - trotz des Gewichtes - insgesamt eine angenehme Sache bleibt, die Kombination zu tragen.
LG
Henry
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 10)
Nun interessierte mich natürlich die Frage, ob ich mir aufgrund der phänomenalen Bildqualität dieses 500er nicht ein solches auch noch zulegen muss.
Geht ja immerhin um eine Menge Geld bei einer solchen Entscheidungsfindung...
Aus diesem Grund hab ich mich heute mit den beiden "Riesentrümmern" auf den Weg in den Tierpark gemacht. Wetter war leider nur "durchwachsen" und in dem heute besuchten Tierpark ist aufgrund des hohen Baumbestands oftmals nur sehr wenig Licht... und die Sonne steht um diese Jahreszeit doch schon ziemlich tief, so das man doch etwas eingeschränkt war.
Weniger Licht bedeutet natürlich auch, bei einem Objektiv mit f4.5 und einer EG-S Scheibe in der Kamera, dass das Sucherbild ziemlich "dunkel" bleibt.
Im strahlenden Sonnenlicht sind natürlich die vom Motiv reflektierten Lichtanteile entsprechend besser im Sucher zu beurteilen und die Kontraste erlauben es, eindeutiger den Schärfepunkt zu finden.
Deshalb war es für mich von Interesse, einen Vergleich des Canon FD 4.5/500mm L gegen das Canon 2.8/300mm L anzustellen.
Das 500er kam - um eine Vergleichbarkeit herzustellen, an die Canon EOS 5D MKII, so das es seine reale Brennweite behalten hat.
Für das Canon 2.8/300mm L habe ich mir einen Canon EF auf Sony NEX Adapter vor die NEX 7 geschnallt und es somit auf 450mm bei Lichtstärke 2.8 gebracht, also die typische Nutzung einer APS-C Kamera als verlustlosen Telekonverter. Das ergibt zwischen den beiden Objektiven eine Brennweiten-Differenz von 50mm.. sie kommen sich damit also schon recht nah.
Hier eine Szene mit dem 500er aus ca. 80 Meter Entfernung...damit man mal den zugrundeliegenden Abbildungsmaßstab für die nachfolgenden Crops hat.
Anhang 27136
Nachfolgende Crops aus der gleichen Aufnahme-Entfernung entstanden.
Anhang 27137
Anhang 27138
Eine zweite Szene, aus dem Affenhaus... mit anschließendem Crop
Anhang 27139
Anhang 27140
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Vergleichend nun die Qualität und Treffergenauigkeit der Kombination FD 2.8/300mm und NEX 7...
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Anhang 27141
Und der Crop aus dieser Szene..
Anhang 27142
Am Pinguin-Becken im Schatten..
Anhang 27143
Anhang 27144
Und noch eine Szene, bevor ich das für mich kurze Fazit ziehe...
Anhang 27145
FAZIT:
So enorm wie die Qualitäten des 500mm bei Sonnenschein sind, so schwierig wird es mit ihm und der im Sucher der 5D MKII eingelegten EG-S Einstellscheibe zu arbeiten, wenn die Lichtbedingungen nicht optimal sind.
Die Kombination Canon FD 2.8/300mm L und Sony NEX 7 hat hier eindeutig die Nase vorn in Bezug auf die Trefferquote, auch wenn man durch die Schalterei mit der Bildschirmlupe bei der Tierfotografie im Zoo oft genug wieder den Finger vom Auslöser nehmen kann, weil sich ein Tier dann wegbewegt oder auch nur die Kopfhaltung veränderte.
Insgesamt aber ist am heutigen Tage bei mir eher die Tendenz erkennbar geworden, doch nur beim 300er zu bleiben, dass mit seiner Lichtstärke von 2.8 so manchen Vorteil gegenüber dem 500er hat...
Ich fürchte aber, sollte mir mal ein bezahlbares FD 2.8/400mm L in die Hände fallen, werde ich vermutlich kaum zögern in meiner Kaufentscheidung, wenn es die gleiche Abbildungsqualität mitbringt.
Beide Objektive - das 500er und das 300er sind einfach vorzüglich - aber ich werde dann eher auf ein 2.8/400er warten und bis dahin mit dem 300er an der NEX diese interessante Brennweite bedienen. (Es sei denn, ich kann es irgendwie "megagünstig" ergattern.. :lol:)
Auch wenn die Kombination der NEX mit dem 300er aussieht, als hätte eine deutsche Dogge eine Rehpinscher "verfrühstückt" und dessen Gebeine schauen noch am Ende heraus... so ist das insgesamt aber eine - wie ich finde - exzellente Zwischenlösung.
LG
Henry