Moin,
- Kontakt ausbauen,
- verformen Kunststoff entfernen,
- Loch mit Knetmetall ausfüllen,
- sauber agalisieren,
- passendes Loch neu einbringen,
- etwas schwarze Farbe,
- montieren,
- freuen.
LG Jörg
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Moin,
- Kontakt ausbauen,
- verformen Kunststoff entfernen,
- Loch mit Knetmetall ausfüllen,
- sauber agalisieren,
- passendes Loch neu einbringen,
- etwas schwarze Farbe,
- montieren,
- freuen.
LG Jörg
Ja,
das ist das "wie fange ich einen Löwen in der Sahara"-Problem. Kann man anfangen egal wie, kommt immer beim gleichen raus.
Die Führung ist zerstört und muss wieder hergestellt werden.
LG Jörg
Es ist sicher ein guter Ansatz, nur die Verhältnisse sind nicht einfach.
Die beiden Batteriekontakte sitzen in einer Kunststoffscheibe mit Führungsrillen, die in Schienen eingeschoben ist.
Anhang 143253
Die Verkabelung in das Gehäuse ist knapp, dh. für den Pluskontakt so bemessen, dass die Platte sich nur bis ca. der Hälfte bewegen lässt. Zu wenig, um den Pluskontakt, auf den noch ein zweites Kabel aufgelötet ist, zu erreichen.
Ergo müsste ich den Winder zerlegen, um an dieser Stelle arbeiten zu können.
Damit verbunden wäre wohl auch eine Demontage des Getriebes, also etwas, das nur als Lehrprojekt zu rechtfertigen ist.
Dasselbe gilt für eine Neuanfertigung der Kontakteplatte, die ich erst so hinbekommen müsste, dass die Sache a) passt und b) optisch zufriedenstellt. Bereits bei der Führung würde ich anstehen.
Daher sehe ich größere Chancen, hier nochmals zu erhitzen und zu versuchen, den Kontakt wieder in Position zu bringen.
Oder den Kontakt aufzubauen, damit er wieder schlüssig ist.
Alles miteinander eher etwas für einen guten Tag ;-)
Ich habe für das Erhitzen und Geraderichten des Kontaktes zwei Möglichkeiten:
- Belederung ab, Gehäuse auf und Aktion - so kann ich kontrollieren, ob das Massekabel auf der anderen Seite, das an derselben Lotverbindung hängt, nicht abfällt.
- Aktion ohne Demontage. Läuft der Winder, ist auch das Massekabel noch dort, wo es sein soll.
Unangenehm wäre, wenn das Pluskabel Masseschluss hätte. Dann würden die Batterien durch Maximalstrom heiß werden. Aber da beide Kontakte getrennt in Kunststoff eingebettet sind, sollte die Hitze beim Erwärmen des Kontaktes nicht übertragen werden.
Dafür muss sie jedoch punktgenau aufgebracht werden, und das geht am besten mit der verzinnten Lötspitze.
Was dann an Lot noch auf dem Kontakt bleibt, holt der Dremel ;-)
Einen Versuch ist es wert...
Jörg
Ein weiterer Tag im Projekt :yes:
Als letzte Aufgabe mache ich mich daran, den aus der Position gelöteten Minus-Batteriekontakt im Batteriefach wieder auszurichten.
Ohne Ausrichtung können die Batterien mit dem Kontakt nicht schließen und der Winder bleibt still.
Die Ausgangssituation:
Anhang 143265
Mit der gut verzinnten breiten Lötspitze erhitze ich den Kontakt und ziehe ihn anschließend mit der Zange in seine alte Position. Der umgebende Kunststoff gibt dabei nach und hält den Kontakt nach dem Abkühlen fest.
Anhang 143266
Das hat geklappt:
Anhang 143267
Den durch die Manipulationen entstandenen Hohlraum um den Kontakt fülle ich mit Sugru, einem „formbaren Allzweckkleber“, auf:
Anhang 143268
Wie erwartet ist beim Erhitzen des Kontaktes das dahinter angelötete Massekabel abgegangen:
Anhang 143269
Das kann ich problemlos wieder anlöten:
Anhang 143270
Allerdings haben sich durch die Vorgänge beide an den Pluskontakt gelöteten Kabel abgelöst.
Das ist nicht fein, da sie sehr kurz geführt sind und ich die Stelle nicht gut löten kann, da sie zu tief im Gehäuse liegt.
Als Alternative verbinde ich beide Kabel mit Electric Paint und füge noch ein drittes hinzu, damit ich Spielraum beim Anlöten an den Pluskontakt habe:
Anhang 143271
Sugru und Electric Paint härten nun bis morgen aus.
Dann geht es hoffentlich ins finale Finale ;-)
Electric Paint ist empfohlen bis 12 V oder eine Belastung von 50 mA.
Da durch das Pluskabel ein höherer Strom läuft, werde ich sehen, ob die Verbindung standhält.
Sugru ist demnach bis 24 V empfohlen, es isoliert.
Electric Paint bildet einen geringen Widerstand, und wenn belastet, wird folglich die Verlustenergie in Wärme umgewandelt. Hoffentlich in nicht zu viel.
Natürlich hängt die Wärmeentwicklung auch von der Belastungsdauer ab.
Ein Dauerlauf des Motors wird Klarheit schaffen.
Mal sehen ob es Rauchzeichen geben wird ;-)
Heute muss das Projekt abgeschlossen werden!
Es geht mit dem Nacharbeiten des gestern mit Sugru gefüllten Hohlraums beim Batteriekontakt los.
Anhang 143322
Anhang 143323
Glättung der Stelle mit dem feinen Polierrad am Dremel Stylo.
Danach Anpassung der Färbung mit schwarzem Glanzlack.
Anhang 143324
Leider hält die Verbindung der drei Kabel gestern mit Electric Paint nicht.
Bei leichtem Zug hat sich das dritte Kabel aus dem Verbund gelöst.
Anhang 143325
Daher Zusammenlöten der Kabel auf engstem Raum.
Ich habe zuvor ein Kabel in der Tiefe des Gehäuses verlängern müssen, der Schrumpfschlauch isoliert die Lötstelle.
Zum Schluss Anlöten des Verbundes an den positiven Batteriekontakt.
Anhang 143326
Vom Modusschalter hat sich ein weiteres Kabel gelöst.
Beim Abgleich mit meinen Dokufotos, um den richtigen Anschluss zu finden, erkenne ich die Ursache für die vertauschte Position von S(ingle) und C(ontinous):
Ich hatte schlicht und einfach den Schalter verkehrt herum eingebaut.
Das korrigiere ich sogleich.
Anhang 143327
Da ich inzwischen wieder einige Mal ausgelöst hatte, sehe ich mir die Schmierungsverhältnisse an.
Alles ok, kein weggeschleudertes LM 47 mehr, auch das weiße Kunststoffrad ist sauber geblieben nach der vorgestrigen Reinigung. Es sind keine Schäden durch den aufgebrachten Isopropylalkohol zu erkennen.
Anhang 143328
Mit dem kleinen Fräsmesser am Dremel Stylo entferne ich die Loctite-Reste an der Abdeckung des Modusschalters.
Anhang 143329
Jetzt passt die Abdeckung wieder in die Aussparung.
Anhang 143330
Die Anschlüsse an die Klebestellen rundum kaschiere ich wieder mit schwarzem Glanzlack.
Anhang 143331
Letzter Test, noch ohne Belederung - alles funktioniert :yes:
Anhang 143332
Wiener Küche ;-)
Anhang 143333
Der untere Batteriekontakt vor Korrektur …
Anhang 143340
… und danach
Anhang 143335
Anhang 143336
Anhang 143337
Anhang 143338
Check der wiederaufgebrachten Leatherette und der Abdeckung des Modusschalters.
Passt
Anhang 143339
Das Projekt Canon Power Winder F ist abgeschlossen.
Der Winder ist gereinigt und neu geschmiert.
Alle Probleme, die sich in Folge ergeben hatten, sind gelöst :spitze:
Es hat doch wieder länger als erwartet gedauert.
Aber dafür hat es auch länger Spaß gemacht :-)
Gratulation!
Das sieht richtig gut aus.
LG Jörg
Wobei ich noch immer nicht verstehe, warum Canon seinem Paradeeisenpferd einen Winder mit derart viel Kunststoff untersetzte.
Aber 1978 war das vermutlich Fortschritt :yes:
Schade, daß es mechanisch nicht gehalten hat, es wäre bestimmt lehrreich gewesen, die Electrc Paint abrauchen zu sehen :devil:
50mA sind quasi zweieinhalb LEDs, aber kein voll powernder Motor (da erwarte ich locker über 1A - auch ohne das Typenschild gesehen oder den Strom gemessen zu haben).
Aber: All's well that ends well! :yes: Schön wenn das Ding wieder läuft.
Jan, das sind lächerliche 4,87 Watt bei 32 Ohm Widerstand nach Hersteller :lolaway:
Theorie ist, wenn man alles weiß und nix klappt,
Praxis ist das Gegenteil von Theorie.
Aus dem Bauch heraus solle man in einem Motordrive "ausreichend dicke Kabel" verlegen und auf geringe Übergangswiderstände an den Verbindungspunkten (Kontakte, Schalter, ...) achten.
Hier gibt es einen praktischer Online-Rechner zum Leitungsquerschnitt:
https://electronicbase.net/de/leitun...itt-berechnen/
Zum Anlaufstrom gibt Wikipedia Auskunft:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Einschaltstrom#Motor
Wenn man da ein paar Werte einsetzt, kommen Werte unterhalb Klingeldraht heraus (da habe ich Querschnitte von 0.09 oder 0.125 mm^2 gefunden). Die geringe Länge der Kabel spielt einem in die Tasche.
Ich weiß ja nicht, wie teuer die Electrc Paint war, aber wenn das bezahlbar ist, mach' doch mal einen 10cm Strich damit (auf Kunststoff) und miß den Widerstand (mit Deinem besten Ohmmeter).
Der Canon Motor kommt mit 6V aus? Doll. Andere "Motordrives" haben gerne 6 oder 8 1,5V Zellen und nicht nur 4 (4 dann eher für "Winder").
Als man das "noch sagen durfte", konnte ich mit NiCd-Akkus klar schnellere Bildfolgen mit dem Motordrive erzielen als mit Primäbatterien. Daraus schließe ich messerscharf, daß die Widerstände in der Kette eine Rolle spielen (in meinem Rollei-Motordrive schafft dann ein Faulhaber Motor (Glockenanker), die Canon Winder/Motordrives habe ich noch nicht geöffnet).
Der "Strich" soll "bezahlbar" bleiben und "praxisgerecht" sein.
Mal angenommen, Du bekämest einen 10cm Strich 1mm breit und 1/10mm hoch hin, dann könnte man "mutmaßen", daß bei 2/10mm der Widerstand halbiert wäre ;-)
Wenn Du einen 1mm breiten und 1mm hochen Strich machst, kannst Du mit Pech auf 10cm noch keinen Widerstand messen.
Alternativ nehme ich auch eine Prospektangeba des Herstellers.
https://www.bareconductive.com/produ...tive%20murals.Zitat:
It has a sheet resistance of 55Ω/sq at 50 micron film thickness.
Na, wenn man dann mal nachguckt https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%A4chenwiderstand
und liest "Der Flächenwiderstand einer Kupferschicht (ρ ≈ 1,72·10−8 Ωm[1][2]) mit einer Stärke von knapp 35 µm (wie häufig auf elektrischen Leiterplatten benutzt) beträgt knapp 0,5 mΩ." dann ist "55Ω/sq at 50 micron film thickness" wohl etwa der 110.000fache Widerstand einer Kupferleiterbahn (die dafür nur 70% der Dicke aufweist).
Also: Super-Zeug für Feldeffekt-Tranisistoren-Kram und so, aber nicht wirklich um "Strom" durchzuleiten.
(oder wer kann 55 Ohm mit 0,5 Milliohm noch besser in Beziehung setzen? :lol: )
Und deshalb habe ich es ausprobiert.
Wollte es ausprobieren, wenn das Zeug nur fest geworden wäre wie schon einmal. Vielleicht stimmt es ja wirklich, dass es nach Aufdrehen der Tube nur sechs Monate verwendbar ist - warum auch immer.
Ausprobieren - weil wir sonst nur mehr mit dem Taschenrechner am Tisch sitzen und unseren Formeln und Tabellen.
Dasselbe gilt auch für die Chemie. Bevor ich hier das auftrage, analysiere ich jenes.
Da kommen wir nicht mehr vom Fleck.
Natürlich war mir bewusst, dass sich die - angenommenen - 32 Ohm schlecht mit einer Lötung messen können.
Aber ich wollte in diesem elenden Kabelschacht weiterkommen.
Wir müssen die Dinge sehen, erleben, einordnen - dann bleiben sie uns.
Und nicht nur über sie lesen.
***
Hier stapeln sich übrigens die Fachbücher in schon perverser Höhe ;-)
Paxis ist das Kriterium der Wahrheit.
Aber ein paar Sachen kann man ja auch in der Theorie gelernt haben und den Lehrmeistern glauben.
Moin,
zum Flicken von Leiterbahnen kann man den Leitlack durchaus verwenden, für kurze Distanzen, als Lötersatz taugt er schlichtweg nix. Da fehlt der niedrige Durchgangswiderstand ebenso wie die mechanische Festigkeit.
LG
Jörg
Das ist kein Leitlack:
https://www.bareconductive.com/colle...electric-paint
S. auch
“Nikon MD-4 Motor Drive: Batteriekontrolle repariert“
https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=25906
Ausgehärtet, ist Electric Paint fest und mechanisch belastbar:
Anhang 143484
Hm...
das sieht anders aus als ich es kenne, aber nicht soooo anders. An einer solchen Stelle würde ich immer löten, denn das ist eine metallische Verbindung. Diese Klebekontaktierung ist da nicht ansatzweise elektrisch so gut. Aber wenn Löten schwierig oder unmöglich ist ist alles besser wie nix...
LG
Jörg
Hier passte es, das ist die Überbrückung des Kontaktes für die Batterieprüfung.
Schlimmstensfalls nimmt dieser „Verbraucher“ etwas Spannung weg.
Wobei das natürlich nicht egal ist und es bez. Teilspannung in der angenommenen Reihenschaltung davon abhängt, welche Widerstandswerte sonst noch da sind.
Um das festzustellen, müsste gerechnet/gemessen/simuliert, zuvor natürlich der Schaltplan konsultiert werden.
Ein Projekt im Projekt.
Hier habe ich es einfach ausprobiert, im Vertrauen darauf, dass die für diese Verbindung angenommenen 32 Ohm weit unter dem Vorwiderstandswert für die Kontroll-LED liegen und damit wenig relevant sind.
Auch das war ein Versuch, um zu sehen, was die schwarze Paste kann :yes:
Aber mir ist natürlich immer bewusst, dass ich hier ua. mit diplomierten Elektroingenieuren diskutiere.
Dh. ich muss mich - als Absolvent zweier Fernlehrgänge zur Elektronik - stets doppelt bemühen, um mich nicht zu blamieren.
Da ich ja gelernter Öffentlichkeitsarbeiter bin, fällt es mir jedoch nicht schwer, mich rauszuschreiben - in Grenzen natürlich :lolaway: