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Thema: 3D-Drucker als Hilfsmittel

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von GoldMark
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    Standard 3D-Drucker als Hilfsmittel

    Es ist ja nicht unbekannt, dass ich einen 3D Drucker für meine Altglasadaptiererrei einsetze.

    Ich will Euch einfach einmal mitnehmen, wie so ein Adapter entsteht und welche Arbeitsschritte zu machen sind.

    Da ich auch bekennender Linuxianer bin, kamen für mich nur CAD Programme in Frage, die unter Linux lauffähig sind.

    Die Wahl viel bei mir auf OpenSCAD.

    Dafür habe ich ein generisches Programm geschrieben, in dem ich die Auflagenhöhe, den zu adaptierenden Ojektivdurchmesser angebe. Nach ca 10-20 Minuten ist das Rendering fertig.

    Das daraus entstandene .stl-File wandle ich mittels Simplify3D in Maschinencode für den 3D Drucker um (dauert max 30 Sek).

    Dieses ziehe ich auf eine Micro-SD und stecke diese in den 3D Drucker, nach dem Aufheizen (Druckbett muss ca. 85 C erreichen, Dauer bis zu 20 Minuten) kann der Druck starten. Für die Spezialisten: ich drucke auf 1,2 mm Carbonplatte die auf einer 6mm dicken plangefräste Aluplatte geklebt ist, die dann auf der Heizplatte aufliegt.

    Für die Beispielbilder habe ich 3 dieser Adapter auf einmal ausgedruckt (Dauer 17 Stunden)

    Die Adapter sind für ein Projektionsobjektiv (Simpson 2 inch f 1.6) und zwei V-Objektive (AGFA Color-MagnolorII 4,5/60 und EL-Nikkor N 2.8/50) vorgesehen.

    Links seht Ihr nun den kompletten unbearbeiteten Druck, wie er von der Druckplatte abgenommen wurde, rechts die dazugehörigen Objektive.
    2015-09-27 20.56.57.jpg
    2015-09-27 20.56.06.jpg

    Hier mal der Aufbau erklärt:
    2015-09-27 20.53.09.jpg

    1. Skirt - Diesen verwendet man um das PLA im Druckkopf in einen definierten Zustand zu bringen. Beim Aufheizen des Druckkopf sabbert PLA raus, dass bei Druckbeginn fehlen würde

    2. Raft - Das ist eine Art Schutzschicht, damit man mehr Auflage hat, die erste Schicht nicht deformiert ist und der Druck eine stabile Unterlage hat.

    3. Support - Stützstruktur, damit Überhänge gedruckt werden können

    4. Der eigentliche auszudruckende Druckkörper

    1-3 müssen entfernt werden.

    Hier das ganz von der Unterseite:
    2015-09-27 20.52.21.jpg

    Die nächsten Schritte zeige ich Euch in den nächsten Tagen, bis die Objektive an der Kamera eingesetzt werden können
    Liebe Grüße

    Bernhard
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  2. 12 Benutzer sagen "Danke", GoldMark :


  3. #2
    Spitzenkommentierer Avatar von jock-l
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    ... ein spannendes Thema- ich bleibe (neugierig) dran ...
    Ungeduld ist keine Schwäche ...

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", jock-l :


  5. #3
    Hardcore-Poster Avatar von dorfaue
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    wenn es nicht so aufwändig und langwierig wäre, würde ich glatt etwas bei Dir bestellen...
    keine Angst, das wird nicht passieren. Vermutlich wird es 3D-Druck über kurz oder lang auch als Dienstleistung geben.

    Gruß

    Lutz
    Pentax K-x, Sony Nex 6, Canon 5D II nebst einigen AF-Objektiven und v i e l Altglas

  6. Folgender Benutzer sagt "Danke", dorfaue :


  7. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von GoldMark
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    Zitat Zitat von dorfaue Beitrag anzeigen
    wenn es nicht so aufwändig und langwierig wäre, würde ich glatt etwas bei Dir bestellen...
    keine Angst, das wird nicht passieren. Vermutlich wird es 3D-Druck über kurz oder lang auch als Dienstleistung geben.

    Gruß

    Lutz
    Hallo Lutz,

    der Aufwand ist gar nicht das Problem. PLA ist für meinen Anwendungsfall ideal. Aber hat einige Nachteile. Bei 60°C verformt es sich. 10 Min im Sommer irgendwo liegen gelassen und Du kannst alles vergessen. Und es ist recht weich. D.h. die Standfestigkeit ist möglicherweise ein Problem.

    Daher, wenn ich Druckaufträge entgegennehmen würde, müsste ich auf ABS Filament umsteigen. Das ist härter und formstabiler. Das erkauft man sich aber mit Nachteilen.

    • gesundheitsschädliche Gase beim Drucken (gekapselter Druck und gute Durchlüftung)
    • ABS Material schrumpft um ca. 4%, das müsste man in die Berechnung einbeziehen.
    • ABS neigt beim Drucken leicht zum Wrapping (Ablösung vom Druckbett und damit verbundenes Verziehen des Druckes.

    Folge: Man hat eine neue Lernkurve zu durchlaufen und den Drucker neu einzurichten

    Wenn ABS, dann würde ich mir parallel einen zweiten Drucker aufbauen, der ausschließlich mit ABS druckt um die Rüstzeiten von ABS auf PLA und zurück zu vermeiden.

    Das beste Druckmaterial ist momentan Nylon. Das hat aber noch einmal ein komplett anderes Druckverhalten ( z.B. sehr hohe Drucktemperaturen, die mein Drucker gar nicht erzeugen kann).

    Und wenn wir nun schon mal beim Träumen sind: Ein Laser-Metallpulverdrucker, das wäre schon was. Kostet halt noch so um die 10 kEUR und aufwärts.

    Aber auch hier besteht Hoffnung. Als der Patentschutz für die jetzige Drucktechnologie ausgelaufen ist, sind die Preise von 7-10KEUR auf das heutige Niveau gefallen. Warten wir es ab.

    P.S.: Da ich sicherlich einige meiner adaptierten Linsen abstoßen werde (Dubletten, einfach zu viele), könnte es sein, dass der eine oder andere Adapter an der Linse dran bleibt , da dieser nur für diese Linse passt.
    Liebe Grüße

    Bernhard
    https://deramateurphotograph.de/

  8. 7 Benutzer sagen "Danke", GoldMark :


  9. #5
    Fleissiger Poster
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    Spannend

    Die ganze Technologie steht ja noch am Anfang, da wird sich noch vieles verbessern (Handling, Materialien, Druckzeiten, Kosten für Geräte und Verbrauchsmaterial, etc.). Mich erinnert das ein wenig an die ersten Drucker für den heimischen Computer. Der erste den ich gesehen habe, war ein Thermotransferdrucker für den Sinclair ZX81. Hat furchtbar gestunken und das Drucken hat ewig gedauert. Dann gab es Typenraddrucker mit tollem Schriftbild - aber für eine neue Schriftgröße oder Schriftart musste man ein neues Typenrad einsetzen. Nadeldrucker - schnell aber machten einen Höllenlärm. Dafür gab es riesige Lärmschutzhauben, groß wie ein Kühlschrank. Außerdem erinnere ich mich an ein Kopiergerät, bei dem man in einen kleinen Tank Fixieröl einfüllen musste, sonst hielt der Toner nicht auf dem Papier...
    Ich überlege auch, ob ich mir einen 3D-Drucker zulegen soll. Allerdings scheue ich (noch) vor den Kosten zurück. Deine Beschreibungen und Fotos machen jedoch Lust auf mehr
    Sony Nex-3
    1 Schublade voll mit manuellen Objektiven

  10. Folgender Benutzer sagt "Danke", jack :


  11. #6
    Spitzenkommentierer Avatar von GoldMark
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    Zitat Zitat von jack Beitrag anzeigen
    Ich überlege auch, ob ich mir einen 3D-Drucker zulegen soll. Allerdings scheue ich (noch) vor den Kosten zurück. Deine Beschreibungen und Fotos machen jedoch Lust auf mehr
    Die laufenden Kosten sind eigentlich sehr Überschaubar. Ich bezahle für 1 kg PLA 3mm Filament ca 18 EUR. Bis jetzt habe ich in Summe vielleicht 1,2 kg Filament verdruckt. Die Stromkosten bewegen sich im Rahmen einer 100W Glühbirne.

    Es ist viel mehr die Zeit die man benötigt, bis man für das Ganze ein Gefühl entwickelt (an welcher Stellschraube muss ich drehen um welchen Effekt zu erzielen). Bei mir kam noch hinzu, dass ich als absolutes Greenhorn in Sachen CAD und 3D Druck angefangen habe. Dazu noch einen Bausatz, diesen Ansatz würde ich nicht mehr machen, zu viel auf Einmal.

    Ok, nun kenne ich den 3D Drucker und seine Komponenten und deren Verhalten. Die Fehlersuche reduziert sich dadurch drastisch.
    Liebe Grüße

    Bernhard
    https://deramateurphotograph.de/

  12. 4 Benutzer sagen "Danke", GoldMark :


  13. #7
    Hardcore-Poster
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    Die Stereolithographiegeräte sind ja jetzt schon im langsam im Kommen und ich vermute das in 2 Jahren auch Lasersintergeräte im akzeptablen Preisbereich gelandet ist. Ich wünschte ich hätte Zeit und Geld, dann würde ich mich auch in dieses Thema vertiefen...
    Ich finde auf jeden Fall das Du das so konsequent verfolgst!

  14. Folgender Benutzer sagt "Danke", Miles Teg :


  15. #8
    Spitzenkommentierer Avatar von GoldMark
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    Zitat Zitat von Miles Teg Beitrag anzeigen
    Die Stereolithographiegeräte sind ja jetzt schon im langsam im Kommen!
    Anscheinend laufen dort einige Patente aus. Was mich an dieser Technologie ein wenig skeptisch für den Adapterbau macht, dass Licht nun mal transparentes Material benötigt.

    Ein Adapter muss aber lichtdicht sein und schwarz sein. Wie kann aber Licht schwarzes Harz durchdringen? Für mich ein Widerspruch an sich ...

    In den Anfangszeiten hatte ich mal einen Adapter aus blauen Filament gedruckt, mit dem Ergebnis, dass das Bild blaustichig wurde. --> Ab in die Tonne.
    Liebe Grüße

    Bernhard
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  16. #9
    Spitzenkommentierer Avatar von GoldMark
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    Zitat Zitat von Miles Teg Beitrag anzeigen
    und ich vermute das in 2 Jahren auch Lasersintergeräte im akzeptablen Preisbereich gelandet ist.
    Wenn diese Technologie ohne Nachbearbeitung an die heutigen PLA/ABS-Drucke herankommen würde, wäre das genial.

    Mal kurz so einen M42x1 Adapter auszudrucken oder gar ein Filtergewinde aus Metall, wow das wärs.

    Aber:
    Man muss unter Schutzgas arbeiten (Oxidation!), bei falscher Handhabung besteht Erstickungsgefahr. Das Metall liegt in Pulverform vor, sicher nicht gesund beim Einatmen oder Verschlucken. Und es besteht die Gefahr einer Staubexplosion.

    Ob das für den Hobbybereich sicherheitstechnisch in den Griff zu bekommen ist, bezweifle ich stark. Ich sehe die Lösung in der Form eines Drahtes, der am Ende mit einem Laser verflüssigt wird und dann schichtweise ala PLA/ABS das Objekt druckt.
    Liebe Grüße

    Bernhard
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  17. #10
    Spitzenkommentierer Avatar von GoldMark
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    Heute nach der Arbeit hatte ich nur wenig Zeit, die Kinder fordern den Papa (Potenzrechnen, Logik, Kurvendiskussion ...)

    Ich habe die Stützstrukturen, Raft und Skirt entfernt. Dafür eignet sich sehr gut ein flacher Stechbeitel.

    2015-09-28 20.38.37.jpg

    Danach habe ich kleinere Unebenheiten mit Stahlwolle entfernt. Das ist besonders in der Fokusierschnecke wichtig.

    Danach wurden die Tuben probehalber zusammengesteckt. Alles passt und ist leichtgängig. Das Spiel beträgt ca 0,2 mm.

    Hier sieht man das fertige Bearbeitungsergebnis. Im Vordergrund seht Ihr die Madenschrauben 3xM3 mit flachem Ende. Diese dienen einmal zum festmachen der Objektive und andereseits als Führung in der Fokusierschnecke (4 Stück deshalb, weil die Fokusierschnecke viergängig ausgeführt ist)

    2015-09-28 20.37.10.jpg

    Nun sind die Schrauben dran. Das zeige ich Euch demnächst
    Liebe Grüße

    Bernhard
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