Guten Morgen,
ich muss doch noch mal nerven, des Cropfaktors wegen...
Die Sache ist wirklich nicht so trivial, wie man immer glaubt und man sitzt sehr schnell Missverständnissen auf, genauso wie es mir im obigen Beispiel ergangen ist !
Ich habe mal kurz eine Rechnung angestellt, die Ergebnisse sind in der Tabelle zu sehen:
Die These ist, dass eine 200 mm-APS-C Brennweite einem 300 mm KB-Äquivalent entsprechen, das wird bestätigt. In beiden Fällen wird eine formatbezogene Gegenstandsgröße von ca. 1750 mm erreicht.
Das heisst, ein Gegenstand dieser Grösse wird bei 25 m Abstand jeweils formatspezifisch füllend abgebildet. Er passt also exakt jeweils auf ein KB-Bild und ein APS-C-Bild.
Wenn wir dieser Logik folgen, würde bei Verwendung eines 200 mm KB-Objektives an einer KB-Cam und eines 135 mm-APS-C an einem APS-C Cam jeweils Formatfüllung mit einem 2600 mm Objekt erreicht, siehe Tabelle.
Soweit ok.
Was passiert nun, wenn man ein 200 mm KB Objektiv an den APS-C-Sensor schnallt ? Man könnte schnell der Versuchung ( wie ich ) erliegen zu glauben, dass nun mit Cropfaktor 1,5 ein um diesen Faktor "größeres" Bild zu sehen sei als mit einem nativen 200 mm APS-C Objektiv. Aber dem ist nicht so ! Wie OpticalFlow richtig bemerkt, 200 mm bleiben 200 mm ! Egal ob vor einer KB-Cam oder einer APS-C Knipse !
Das heisst, ein Objekt mit 1750 mm Größe aus 25 m Entfernung hat eine identische absolute Bildgröße von ca. 14 mm auf dem Schirm ( Sensor oder Film ) zur Folge.
Beim APS-C ist damit das Bild "voll", beim KB aber nur zu ca. 65%. Alles relativ eben.... Die relativen, also scheinbaren Bildgrößen, bezogen auf die Formatabmessung ändern sich !
Das APS-C Bild erscheint nur größer im Bezug zur Formatgröße, ist es aber nicht wirklich, es sind 14 mm.
Fazit: Man kann also Objektive mit gleicher Brennweitenangabe direkt miteinander vergleichen an Systemen mit verschiedenen Sensorgrößen!
Oder, in anderen Worten, der Cropfaktor ist beim Objektivvergleich unerheblich.
Ufff....