Zu den Takumaren muss man eines wissen. Jedes dieser Objektive ist bei Offenblende sehr weich!!!
Die Takumare leben von der Variabilität der Blende. Hier ist eine Offenblendentauglichkeit selten gegeben. Ich stütze meine Aussagen auf den ehemaligen Besitz und die Ergebnisse von folgenden Objektiven:
Super Takumar 3,5/28
Super Takumar 3,5/135
Super Takumar 2,8/105
Super Takumar 1,9/85
und diversen Linsen von der MF 6x7 Pentax
Bei allen Pentaxen ist das gleiche Verhalten zu erwarten.
Dies sind bei Offenblende recht weich und wirken "unscharf". Jedoch haben diese Linsen ihre Stärken eher in der Variabilität. Durch Abblendung kann man das Verhalten der Takumare sehr schön in Bezug auf die Schärfe dosieren. Dazu kommt eine wunderbare Farbwiedergabe und hohe Freistellung am KB. Deshalb wurden die Takumare 105 und 85 mm sehr gern als Protrait Objektive eingesetzt. Zum einen weil sie wunderbar weich abbildeten ohne Unscharf zu wirken. Aber mit entsprechender Abblendung können die Teile "knackscharf" sein.
Dies muss man über die Pentax Takumare der damaligen Zeit wissen, sonst ist man sehr enttäuscht. Mit diesem Wissen aber sind diese Objektive, insbesondere das 105er und das 85er wahre Schätze. Diese Objektive sorgen für wirklich "schmeichelnde" Portraits mit einem ganz eigenen Charme. Insbesondere bei älteren Damen sehr gern gesehen, denn die kleinen Fältchen und Poren verschwinden hier auf sehr angenehme Weise in "Unschärfe, ohne wirklich Unscharf zu sein. Anders kann man es nicht formulieren. Man muss es halt einmal erlebt haben.
Aber durch die Gewöhnung an die extreme Schärfe, die heutzutage von Canon L Linsen gebracht werden, wirken diese Objektive halt so viel zu weich. Gleichwohl zaubern diese Objektive heute noch Ambiente in die sonst sehr sterilen und knackscharfen, digital - optimierten Objektivparks.
Das macht insbesondere bei den Pentaxen den Reiz aus und keinesfalls eine den heutigen Objektiven gleichzusetzende Schärfe. Aber auch ältere Objektive können sehr scharf sein. Jedoch ist das niemals bei den Takumaren der Fall gewesen. Deren Vorzüge lagen immer in den Farben und Kontrasten, sowie der variablen Steuerbarkeit von weich nach scharf.
LG
Hinnerker