Seite 3 von 3 ErsteErste 123
Ergebnis 21 bis 27 von 27

Thema: Seriennummern von Emil Busch Objektiven gesucht

  1. #21
    Ist oft mit dabei
    Registriert seit
    11.02.2023
    Beiträge
    301
    Danke abgeben
    48
    Erhielt 1.215 Danke für 243 Beiträge

    Standard

    Emil Busch A.G. Mod. W - 25cm #284347
    Ein typisches Projektionsobjektiv aus den frühen 1920ern, denke ich.
    Fassung ist 62,5mm, alle Mod. W Objektive haben diesen Durchmesser, Mod. V haben den kleineren mit 52mm und sind entsprechend lichtschwächer.
    Es sind echte Petzval Objektive und lt. den alten Busch Katalog baugleich mit dem angebotenen "Busch Doppelobjektiv"
    Die Fassung ist komplett aus Messing, die Hülse ist noch vernickelt, so lassen sich Objektive einigermaßen gut datieren weil die Verchromung erst in den 1930ern technisch möglich wurde.
    Ich habe einige diese Projektionsobjektive in Verschlüsse gesetzt und sie sind wirklich gut brauchbare Optiken im Großformat.
    Die Längste Brennweite die ich hatte war ein Mod. V - 55cm
    Alles diese Objektive sind unvergütet.

    Das Patent zur Entspiegelung/Vergütung von Glas der Fa. Carl Zeiss Jena (Schmakula) wurde nach dem Krieg aufgehoben, so wie alle anderen deutschen Patente, daher konnte diese Technik von jedem angewendet werden.
    Ab 1946 wurden nach und nach alle optischen Linsen vergütet, denke ab 1948 gab es wohl keinen Hersteller mehr der es sich noch leisten konnte unvergütete Objektive anzubieten.

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", arri :


  3. #22
    Ist oft mit dabei Avatar von simple.joy
    Registriert seit
    16.03.2022
    Beiträge
    316
    Danke abgeben
    487
    Erhielt 1.831 Danke für 279 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von arri Beitrag anzeigen
    Emil Busch A.G. Mod. W - 25cm #284347
    Ein typisches Projektionsobjektiv aus den frühen 1920ern, denke ich.
    Fassung ist 62,5mm, alle Mod. W Objektive haben diesen Durchmesser, Mod. V haben den kleineren mit 52mm und sind entsprechend lichtschwächer.
    Es sind echte Petzval Objektive und lt. den alten Busch Katalog baugleich mit dem angebotenen "Busch Doppelobjektiv"
    Die Fassung ist komplett aus Messing, die Hülse ist noch vernickelt, so lassen sich Objektive einigermaßen gut datieren weil die Verchromung erst in den 1930ern technisch möglich wurde.
    Ich habe einige diese Projektionsobjektive in Verschlüsse gesetzt und sie sind wirklich gut brauchbare Optiken im Großformat.
    Die Längste Brennweite die ich hatte war ein Mod. V - 55cm
    Vielen Dank! Richtig, Mod. W war das lichtstärkste Modell der Projektionsobjektive für "stehende Projektion" (also meines Wissens vor allem Werbe-Dias im Kino, kann aber natürlich auch für andere Zwecke wie Bildungseinrichtungen etc. verwendet worden sein).

    Das mit dem Material ist sehr hilfreich - herzlichen Dank für den Tipp, der ev. bei der Datierung einiger Objektive helfen könnte. Es gibt sehr viele kleine Unterschiede was das Material, die Farbgebung etc. bei diesen Serien angeht... manchmal lassen sich daraus Schlüsse ziehen, manchmal wohl auch nicht. Das Mod. W gab bis 55 cm Brennweite, die lichtschwächeren Mod. V Modelle (zumindest später) bis 70 cm. Interessanterweise wurde eine gewisse Zeit lang auch ein Mod. U angeboten, allerdings nur in einer sehr begrenzten Anzahl an Brennweiten.

    Ich kenne mich mit dem Material an sich leider nicht besonders gut aus: Gibt es eine Möglichkeit für einen Laien eine vernickelte von einer verchromten Oberfläche zu unterscheiden?

    Zitat Zitat von arri Beitrag anzeigen
    Alles diese Objektive sind unvergütet.

    Das Patent zur Entspiegelung/Vergütung von Glas der Fa. Carl Zeiss Jena (Schmakula) wurde nach dem Krieg aufgehoben, so wie alle anderen deutschen Patente, daher konnte diese Technik von jedem angewendet werden.
    Ab 1946 wurden nach und nach alle optischen Linsen vergütet, denke ab 1948 gab es wohl keinen Hersteller mehr der es sich noch leisten konnte unvergütete Objektive anzubieten.
    Ebenfalls sehr interessant. Ich habe ein Neokino Objektiv (definitiv vor dem zweiten Weltkrieg), das eine bläuliche Vergütung hat, aber wer weiß ob das nicht im Nachhinein gemacht wurde. Natürlich war Busch bereits in den Händen von Zeiss zu dem Zeitpunkt, aber das sieht mir eher nicht nach einer typischen Zeiss-Vergütung aus, sondern wirkt eher so, als wäre es im Nachhinein (nach dem Krieg) irgendwo gemacht worden.

    Was mich immer noch stutzig macht, ist, dass ich bisher kein einziges Busch Objektiv mit einer 1XXXXX Seriennummer gefunden hab... Laut Werbeanzeigen müssten aber ab 1910 eigentlich Kinoobjektive in großer Anzahl hergestellt worden sein. Ich frage mich also wo diese sind und ob es Zufall ist, dass sich keine finden lassen, oder eher daran liegt, dass bestimmte Bereiche der Seriennummern für etwas Bestimmtes reserviert waren.

  4. #23
    Ist oft mit dabei Avatar von mhiller
    Registriert seit
    13.03.2013
    Ort
    36318 Vadenrod
    Beiträge
    394
    Danke abgeben
    5.468
    Erhielt 642 Danke für 255 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von dorfaue Beitrag anzeigen
    So, gelegentliche Aufräumen hilft, da fiel mir doch glatt noch ein kleiner Busch in die Hände:

    Super-Filmar-Anastigmat 1,4/50mm Snr.: 373844

    Von der Größe her könnte es ein kleines Vergrößerungsobjektiv sein, allerdings ohne Blende. Im Netz fand ich auf die Schnelle nichts dazu.
    Und die Lichtstärke ist ja eigentlich doll für so ein altes Teil.

    Gruß
    Lutz
    Hallo Lutz,
    Das Busch Filmar hast du von mir in Marburg bekommen. Was dran fehlt ist ein verchromter Rohrstutzen mit dem gleichen Außendurchmessern wie die Frontfassung.
    Das Objektiv war wohl in einem 16mm Filmprojektor mit Klemmfassung verbaut.
    Grüße
    Michael

  5. Folgender Benutzer sagt "Danke", mhiller :


  6. #24
    Ist oft mit dabei Avatar von simple.joy
    Registriert seit
    16.03.2022
    Beiträge
    316
    Danke abgeben
    487
    Erhielt 1.831 Danke für 279 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von mhiller Beitrag anzeigen
    Hallo Lutz,
    Das Busch Filmar hast du von mir in Marburg bekommen. Was dran fehlt ist ein verchromter Rohrstutzen mit dem gleichen Außendurchmessern wie die Frontfassung.
    Das Objektiv war wohl in einem 16mm Filmprojektor mit Klemmfassung verbaut.
    Grüße
    Michael
    Sehr interessant, vielen Dank! Solche beschriebenen Stutzen hab ich glaube ich auch bereits auf den kürzeren Neokino Objektiven für 16 mm gesehen. Ist immer interessant so was zu sehen, dann kann man zumindest annehmen, dass es auf mehreren Projektor-Modellen verwendet wurde. Ev. lässt sich manchmal anhand des Modells feststellen wann ein Objektiv eingeführt wurde, aber zumindest beim Super-Filmar ist das ohnehin dank des zitierten Artikels relativ klar. Ab 1935 waren diese im Umlauf. Die 50 mm Version vermutlich ein paar Jahre später.

    Meinem Kollegen Mark ist aufgefallen, dass die ersten zwei Ziffern der Seriennummern oft erstaunlich gut mi den potenziellen Produktionsjahren übereinstimmen. Auch hier wäre 1937 für das Super-Filmar 1.4/50 nicht abwegig. Trotzdem bin ich noch nicht wirklich überzeugt, denn es gibt doch einige Exemplare wo das wohl kaum zusammenstimmen kann. Gerade deshalb bin ich aber sehr dankbar für alle weiteren Seriennummern. Dann klärt sich das nach und nach vielleicht...

  7. #25
    Ist oft mit dabei
    Registriert seit
    11.02.2023
    Beiträge
    301
    Danke abgeben
    48
    Erhielt 1.215 Danke für 243 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von simple.joy Beitrag anzeigen
    Vielen Dank! Richtig, Mod. W war das lichtstärkste Modell der Projektionsobjektive für "stehende Projektion" (also meines Wissens vor allem Werbe-Dias im Kino, kann aber natürlich auch für andere Zwecke wie Bildungseinrichtungen etc. verwendet worden sein).

    Das mit dem Material ist sehr hilfreich - herzlichen Dank für den Tipp, der ev. bei der Datierung einiger Objektive helfen könnte. Es gibt sehr viele kleine Unterschiede was das Material, die Farbgebung etc. bei diesen Serien angeht... manchmal lassen sich daraus Schlüsse ziehen, manchmal wohl auch nicht. Das Mod. W gab bis 55 cm Brennweite, die lichtschwächeren Mod. V Modelle (zumindest später) bis 70 cm. Interessanterweise wurde eine gewisse Zeit lang auch ein Mod. U angeboten, allerdings nur in einer sehr begrenzten Anzahl an Brennweiten.

    Ich kenne mich mit dem Material an sich leider nicht besonders gut aus: Gibt es eine Möglichkeit für einen Laien eine vernickelte von einer verchromten Oberfläche zu unterscheiden?



    Ebenfalls sehr interessant. Ich habe ein Neokino Objektiv (definitiv vor dem zweiten Weltkrieg), das eine bläuliche Vergütung hat, aber wer weiß ob das nicht im Nachhinein gemacht wurde. Natürlich war Busch bereits in den Händen von Zeiss zu dem Zeitpunkt, aber das sieht mir eher nicht nach einer typischen Zeiss-Vergütung aus, sondern wirkt eher so, als wäre es im Nachhinein (nach dem Krieg) irgendwo gemacht worden.

    Was mich immer noch stutzig macht, ist, dass ich bisher kein einziges Busch Objektiv mit einer 1XXXXX Seriennummer gefunden hab... Laut Werbeanzeigen müssten aber ab 1910 eigentlich Kinoobjektive in großer Anzahl hergestellt worden sein. Ich frage mich also wo diese sind und ob es Zufall ist, dass sich keine finden lassen, oder eher daran liegt, dass bestimmte Bereiche der Seriennummern für etwas Bestimmtes reserviert waren.
    Eine vernickelte und verchromte Oberfläche unterscheidet sich dadurch das Nickel gelblich ist, eine Verchromung ist silbern ohne Färbung.
    Das sieht man aber nur bei natürlichem Licht, besser bei Normlicht. Unser Wohnzimmerlicht ist zu gelblich, da sieht man keinen Unterschied.

    Nach dem Krieg wurden etliche Objektive nachtäglich vergütet allerdings wohl erst als die Preise dafür in akzeptablen Bereichen waren.

    War Busch Teil der Zeiss Ikon? Ich dachte eher nicht, in der DDR wurde die Firma Zwangsverheiratet zusammen mit Meyer, Laack, und noch ein paar anderer kleinerer Firmen.
    Nur von Zeiss Jena gab es ab 1940 de ersten vergüteten Objektive, am bekanntesten sind sicher die 2/40mm Biotare zum Robot, aber auch das das Sonnar 4/75mm zu der Kamera wurde z.T. vergütet. Etwas später kamen dann die ersten Sonnare 1,5/50mm zu der Contax Messsucherkamera mit Vergütung in den Handel.
    Diese Objektive mit der rein bläulich schimmernden Entspiegelung waren aber um einiges teurer als die unvergüteten Optiken, zudem hat das Militär sofort die Hand darauf gelegt.
    Ohne entsprechendes Kleingeld und die nötigen Beziehungen war an solche Objektive kaum zu kommen.

    Diese ersten original bei Zeiss in Jena vergüteten Objektive hatten das rote "T" in der Gravur. Später vergütete, mit den alten Seriennummern, manchmal beim Robot Biotar zu finden haben dieses "T" nicht graviert.

    Übrigens wird vermutet das Dr. Alexander Schmakula für das berühmte rote "T" für die vergüteten Linsen verantwortlich war.

    Vergütung oder Entspiegelung ist im Grunde eine irreführende Bezeichnung, die russische trifft es wesentlich deutlicher, "prosvetlenie optik"
    Meint die bessere Durchleuchtung, also die bessere Transmission, daher das "T"

    Schmakula war gebürtiger Ukrainer, zunächst Teil Österreich/Ungarns, später dann Teil der UDSSR mit russisch als Hauptsprache, als er bei Zeiss das Aufdampfen von Transmissionsschichten entwickelte. Patent wurde 1935 erteilt.

    Hört sich für mich schlüssig an und vielleicht trägt es auch dazu bei das dieser geniale Physiker wieder etwas mehr Beachtung findet.

  8. 2 Benutzer sagen "Danke", arri :


  9. #26
    Ist oft mit dabei Avatar von mhiller
    Registriert seit
    13.03.2013
    Ort
    36318 Vadenrod
    Beiträge
    394
    Danke abgeben
    5.468
    Erhielt 642 Danke für 255 Beiträge

    Standard

    Zitat Zitat von arri Beitrag anzeigen
    Eine vernickelte und verchromte Oberfläche unterscheidet sich dadurch das Nickel gelblich ist, eine Verchromung ist silbern ohne Färbung.
    Das sieht man aber nur bei natürlichem Licht, besser bei Normlicht. Unser Wohnzimmerlicht ist zu gelblich, da sieht man keinen Unterschied.

    Nach dem Krieg wurden etliche Objektive nachtäglich vergütet allerdings wohl erst als die Preise dafür in akzeptablen Bereichen waren.

    War Busch Teil der Zeiss Ikon? Ich dachte eher nicht, in der DDR wurde die Firma Zwangsverheiratet zusammen mit Meyer, Laack, und noch ein paar anderer kleinerer Firmen.
    Nur von Zeiss Jena gab es ab 1940 de ersten vergüteten Objektive, am bekanntesten sind sicher die 2/40mm Biotare zum Robot, aber auch das das Sonnar 4/75mm zu der Kamera wurde z.T. vergütet. Etwas später kamen dann die ersten Sonnare 1,5/50mm zu der Contax Messsucherkamera mit Vergütung in den Handel.
    Diese Objektive mit der rein bläulich schimmernden Entspiegelung waren aber um einiges teurer als die unvergüteten Optiken, zudem hat das Militär sofort die Hand darauf gelegt.
    Ohne entsprechendes Kleingeld und die nötigen Beziehungen war an solche Objektive kaum zu kommen.

    Diese ersten original bei Zeiss in Jena vergüteten Objektive hatten das rote "T" in der Gravur. Später vergütete, mit den alten Seriennummern, manchmal beim Robot Biotar zu finden haben dieses "T" nicht graviert.

    Übrigens wird vermutet das Dr. Alexander Schmakula für das berühmte rote "T" für die vergüteten Linsen verantwortlich war.

    Vergütung oder Entspiegelung ist im Grunde eine irreführende Bezeichnung, die russische trifft es wesentlich deutlicher, "prosvetlenie optik"
    Meint die bessere Durchleuchtung, also die bessere Transmission, daher das "T"

    Schmakula war gebürtiger Ukrainer, zunächst Teil Österreich/Ungarns, später dann Teil der UDSSR mit russisch als Hauptsprache, als er bei Zeiss das Aufdampfen von Transmissionsschichten entwickelte. Patent wurde 1935 erteilt.

    Hört sich für mich schlüssig an und vielleicht trägt es auch dazu bei das dieser geniale Physiker wieder etwas mehr Beachtung findet.
    Das mit dem Nickel statt Chrom stimmt, der Tubus des Super Filmar war tatsächlich vernickelt und nicht verchromt! Das passt zu dem möglichen Produktionsjahr 1937…
    Grüße
    Michael

  10. #27
    Spitzenkommentierer Avatar von dorfaue
    Registriert seit
    19.05.2011
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    1.011
    Danke abgeben
    2.604
    Erhielt 2.953 Danke für 595 Beiträge

    Standard

    Hallo, Michael,

    jetzt fällt es mir wie Schuppen...In Marburg...da war viel los und mein Detailgedächtnis war noch nie richtig gut.

    Schade, dass der hintere Objektivabschluss fehlt, aber so lässt sich z.B. die Hinterlinse leicht abschrauben.

    Mittlerweile habe ich eine einfache Adaptionsmöglichkeit gefunden: Ganz einfach mit Henrys Samtfokusadapter. Der Vorderdurchmesser passt genau, nur den Samt aufkleben und es geht.

    Leider ist die Schärfe offen nicht gerade berauschend. Mit einer improvisierten Lochblende vor dem Objektiv und auf ca.F8 abgeblendet ist das Teil aber erstaunlich scharf. Sobald ich mit allem klar bin, werde ich Bilder einstellen.

    Gruss
    Lutz
    Pentax K-x, Sony Nex 6, Canon 5D II nebst einigen AF-Objektiven und v i e l Altglas

Seite 3 von 3 ErsteErste 123

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •