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Damit das ich die Fotografie zu digital finde meine ich nur das man sich heute komplett auf diese Technik verlässt und vor allem die meisten Fotos nie als haptisches Bild erscheinen werden.
Es werden Milliarden von Fotos gemacht die völlig sinnlos sind, sie werden gemacht weil es nichts kostet.
Vermutlich geht es nicht nur mir so, wer in der Filmwelt groß geworden ist wird auch mit der Digitalkamera sparsamer Fotos machen als die Generation die schon nichts anderes mehr kennt.
Zeitschriften die die analoge Fotografie hypen sind in meinen Augen antiquiert, Nostalgie an sich ist nutzlos aber teuer, das trifft auch hier zu. Wer sich den Luxus leisten möchte soll es gerne tun. Ich habe die letzten sechs Jahre hauptsächlich analog fotografiert aber es ging mir dabei eher um den Ablauf, das ich den Prozess von Anfang bis Ende noch sehr gut selber beeinflussen kann.
Letztendlich ist das aber auch nur eine Ideologie, es kommt immer nur darauf an was am Ende dabei herauskommt.
Das sollte ein Foto sein das ich in der Hand halten kann, das an einer Wand hängt oder in einer Zeitschrift veröffentlicht ist.
Die meisten Fotos sind heute reine Produkte des Zufalls, den Auslöser durchgedrückt und dann hoffen das ein oder zwei dabei dabei herauskommen die zu gebrauchen sind.
Ist das noch Fotografie? Wer oder was macht die Fotos dann eigentlich?
Ich wünsche mir persönlich weniger Fotos aber bessere, gerne auch gestellt, von mir aus auch Fotos von selbst aufgestellten Stillleben, Hauptsache es ist noch etwas darinnen zu sehen was menschlich ist.
Für mich ist Geschriebenes sehr wichtig denn das bleibt während das Foto sehr schnell im Kopf verblast. Trotzdem ballern sie uns von allen Seiten mit einer Flut von Fotos zu.
Eine gute Fotozeitschrift braucht gar nicht so viele Bildbeispiele, ich denke das es Zeit wird sich mal wieder mit der Theorie der Fotografie zu befassen., Benjamin, Sontag, Kracauer, Barthes, Pfau und viele Andere haben sich mit dem Thema beschäftigt.
Für mich wichtiger als jeder Objektivtest und es lohnt sich deren Texte mal wieder zu lesen.
Leider kommt die Theorie in keiner Zeitschrift mehr vor, wir tun so als wenn wir alles wüssten aber wir wissen so gut wie nichts.
Wir können die ganzen Ergebnisse von Test rezitieren aber wer von uns ist in der Lage ein geprintetes Fotos wirklich zu beschreiben, inhaltlich und auch in der technischen Ausführung?
Der Wortschatz dafür ist inzwischen so klein geworden das alles wie eine Wiederholung klingt.
Der Zeitschriftenmarkt über Fotografie ist ver "BILD" licht.
Die Zeitung mit Fotos vollzurotzen ist einfach und billig zu machen. Einen Text zu schreiben deutlich aufwendiger zumal wenn er wirklich fundiert sein soll und nicht nur irgendein Halbwissen nachgeplappert wird.
Das Zine von Erik ist ein echter Lichtblick, hier gibt ein Fotograf einen Einblick in seine Welt auch in seine Gedankenwelt. Meine Hochachtung dafür.
Was ist vorhabe? Ich werden die Anzahl von Fotos die ich mache weiter deutlich reduzieren.
Ich möchte meine Fotos in Form einer Handarbeit zu Papier bringen, nicht als klassische Vergrößerung sondern als Kunstdruck, Lithografie, Pigmentdruck, Gummidruck aber auch als Radierung, Holzschnitt oder Linolschnitt. Meine ersten Ergebnisse bestärken mich darin weiterzumachen.
Vielleicht ist das eine Form von Anarchie? Vielleicht aber in absehbarer Zukunft die einzige Möglichkeit sich von der Masse zu unterscheiden.
Vielleicht braucht es eine neue Fotosezession und vielleicht wird sie wie um 1900 wieder von den "Dilettanten" (altes Wort für nicht Profis) ausgehen.
Es könnte spannend werden.
Geändert von arri (17.05.2025 um 09:04 Uhr)
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