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Thema: Analoge Kleinbild-Spielereien

Baum-Darstellung

  1. #18
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    Im letzten Jahr hatte ich meine Spielwiese vergrößert, und bin ins Bromöldruckverfahren eingestiegen.

    Bei mir fängt das mit dem Beschichten eines ausgesuchten und schweren Büttenpapieres an; das heißt, ich trage da flüssige Foto-Emulsion, also silberhaltige Gelatine auf.
    Hierauf wird ein Bild aufbelichtet, mit dem Vergrößerer in diesem Fall,und fertig entwickelt/fixiert.

    Dieses Bild wird dann in spezieller Chemie restlos weggebleicht.
    Die Chemie härtet dabei die Emulsion, und zwar abhängig von den Dichten.
    Wird dieses "leere" Blatt dann für 15min in Wasser gelegt, quillt die Emulsion reliefartig auf - das Ergebnis entspricht einer Tiefdruckplatte, Erhöhungen und Senkungen, abhängig von Licht und Schatten hier.

    Jetzt kanns losgehen:
    Mit einem Werkzeug wie Pinsel, tupfend, oder auch mal mit Rolle, wird sehr steife Druckerfarbe aufgetragen und dieserart das Bild aus dem Nichts aufgebaut.

    Das Prinzip dahinter kommt vom Drucken - Wasser nimmt kein Fett an, wohingegen nicht aufgequollene Gelatine kein Wasser enthält und Farbe sehr gut annimmt.

    Die Tonwertkontrolle ist dabei nahezu grenzenlos, da sogar Tage später noch weitere Farbe aufgetragen, oder auch Farbe wieder abgenommen werden kann.
    Farbe geht übrigens auch.


    Im 1. Versuch war ich zu grob, das Papier ging kaputt, und die Farbe löste sich stellenweise:

    Brom3.JPG



    Auf einer schwarzen Holzplatte fixiertes Bild, siehe fehlerentfernende Schnittkante.
    Hier zeigt sich ansatzweise, warum man die Qualen und die Zeit auf sich nimmt; es ist die leicht körnige Anmutung, die einem beim fertigen Bild den Atem rauben kann, so schön wird das:

    Brom2.JPG



    Rechts ist ein Referenzbild zu sehen, nach dem ich gearbeitet hatte; es ermöglichte mir eine bessere Einschätzung wo ich wieviel Licht, Mitten oder Schatten setzen würde.
    Das defekte, aber halbwegs fertige Bild - ich traute mich nicht, das Papier weiter zu mißhandeln - ist beim Abknipsen etwas zu dunkel geraten, zeigt aber gerade auch die mögliche Kontrolle über Tonwerte und Details.
    Ich konnte eine unglaubliche Tiefe in die Blüten zaubern, habe Ebenjene in den Betrachtungsfokus gelegt, hätte den Kontrast andererseits verbessern können - da geht einfach alles!

    Brom.JPG

    Dem Bromölen werde ich mich in diesem Jahr ausgiebiger widmen.
    Interessant dürfte für Euch sein, daß auch dieses Verfahren mit einem digitalisierten Negativ, oder direkt mit der Digikamera angewendet kann, über ein Internegativ beliebiger Größe auf transparenter Folie, und im Kontaktverfahren dann.


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