Zur Scharfeinstellung muss sich das vordere Helicoid aus dem hinteren entweder aus- oder eindrehen.
Dazu dreht man den Fokusring mit der Unendlichmarkierung und Entfernungsskala, die mit einem Markierungsstrich am Tubus abgleichen.
Stimmen Unendlichmarkierung und Markierungsstrich überein, ist das Objektiv auf Unendlich eingestellt.
Zur Justage lässt sich der Fokusring über Schrauben entkoppeln. Er bewegt dann das vordere Helicoid nicht mehr.
Über Sucher und Einstellscheibe dreht man das vordere Helicoid (Anfassen am Tubus vorne) auf ein Objekt scharf, das weit genug entfernt ist und für Unendlich steht.
Dann erfolgt die Wiederbefestigung (Einkoppelung) des Fokusringes mit den Schrauben.
Unendlich ist damit justiert.
Auf der Suche nach den Schrauben
Da ich ein Schiebezoom noch nicht zerlegt habe, mache ich mich auf die Suche nach den vermuteten Justierungsschrauben.
Die Frontlinse ist mit einem Zierring befestigt.
Ich kann sie aus dem Tubus nehmen, sehe die Linse darunter, aber sonst keine Einstellmöglichkeiten.
So sieht das massive Stück aus:
Ich baue sie wieder ein.
Ein weiterer Haltering fixiert die ausziehbare Gegenlichtblende.
Auch diesen löse ich mit dem Stellschlüssel nach der Gabe von etwas WD-40, da sich der Ring unwillig zeigt.
Ich kann die Gegenlichtblende nun abziehen.
Aber auch hier sind keine Schrauben zu sehen.
Es bleibt nur der Tubus …
… unter der Gummierung des Fokusringes.
Dort muss es weitergehen.
Also ziehe ich sie ab.
Die Gummierung ist nur schwach verklebt, sitzt aber dafür sehr eng.
Und hier sind sie schon, die Justierungsschrauben, die den Fokusring mit dem vorderen Helicoid verbinden.
Insgesamt fünf Stück:
Nach dem Lösen lässt sich der Fokusring ein Stück nach oben bewegen:
Ich verbringe einige Zeit damit, den Mechanismus zu studieren.
Aus dem Gangfenster stelle ich über das vordere Helicoid auf den Baukranausleger im Hintergrund scharf.
Die Nachbarn rundum sind mein Treiben wohl schon gewohnt. Niemand schickt die Polizei
Inzwischen weiß ich, dass der Ausleger ein Stück unter Unendlich scharfstellt.
Ganz genau ist das nicht, aber ich habe das mit anderen Objektiven verglichen und nachjustieren lässt es sich jederzeit.
Sobald ich mit der Einstellung zufrieden bin, drehe ich zwei Schrauben ein und die restlichen drei am Tisch.
Jetzt ist Unendlich neu justiert
Die angenehmeren Arbeiten folgen
Reinigung der Gegenlichtblende, ihres Halteringes und des Gewindes am Tubus - ein Antidot für WD-40 ist Isopropylalkohol ;-)
Die Gegenlichtblende ist wieder aufgesetzt.
Der Haltering lässt sich problemlos eindrehen und fixieren:
Fertig:
Besonderen Dank an das genial konstruierte und superstabile TR-1-Tischstativ von Minolta für die Unterstützung
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