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Thema: Nikkor 105/2.5 Ai: Vorüberlegungen zum Service

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard Grenzen der Küchenwerkstatt

    Beim Arbeiten mit dem Nikkor 105/2.5 Ai zeigte mir die Küche ihre - und damit meine - Grenzen.

    Name:  ABC_1.jpg
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    Konnte ich die vordere Optikgruppe noch problemlos ausbauen und reinigen, so scheiterte ich mit diesem Vorhaben an der hinteren.

    Eine einzige Bajonettschraube - die letzte von fünf - widerstand meinen Bemühungen, sie zu lösen.

    Resultat:

    Schraubenkopfprofil nicht mehr vorhanden - Schraube daher nicht zu lösen - Ausbau und Reinigung der hinteren Optikgruppe nicht möglich.


    Wie kam es dazu?

    Beim ersten Versuch, die Bajonettschrauben zu lösen, bemerkte ich, dass dafür der Schraubendreher alleine nicht ausreicht. Die Schraubenkopfprofile begannen sich zu verformen. Also brach ich ab.

    Name:  ABC_2.jpg
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    Ich schloss auf Sicherung der Schrauben mit Klebstoff.

    Mit dem Dremel Versatip (Heißluft über Düse und Katalysator) erwärmte ich jede Schraube ca. vier Sekunden lang mit minimaler Leistung.

    Name:  ABC_3.jpg
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    Nun ließen sich vier Schrauben ausdrehen ohne weiteren Schaden zu nehmen.

    Zu sehen waren deutliche Klebstoffreste an den verhältnismäßig langen Schraubengewinden.

    Die fünfte und letzte Schraube widersetzte sich jedoch meinen Bemühungen, sie zu lösen.

    Weder halfen zehn Sekunden direkter Befeuerung mit der offenen Butangasflamme (der Bajonettring nahm dabei keinen Schaden, es war ein Austesten ohne Sinn) noch ließ sich die Schraube mit WD-40 bewegen. Das Profil wurde durch die Ausdrehversuche schlechter.

    Mir war klar, dass ich an die Grenze meiner Möglichkeiten gekommen war und das Resultat ein defekter Schraubenkopf sein wird.

    Also war es schon egal und ich probierte, ob es mit einem Schlitzschraubendreher klappen würde. Der fand noch Halt.

    Aber nein, die Schraube blieb stur und die Klinge des Schraubendrehers war verzogen.

    Name:  ABC_6.jpg
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    Nun kam auch Emotion dazu und ich griff zu meinem letzten Aufgebot: Schraubenausdreher mit kronenförmigem Aufsatz.

    Name:  ABC_7.jpg
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    Ja, da griff einer aus dem Set, aber trotz aller Kraftaufwendung blieb die Schraube unbeeindruckt.

    Das Schraubenkopfprofil war nun im wahrsten Sinne des Wortes ausgedreht, wenn schon nicht die Schraube

    Name:  ABC_4.jpg
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    Damit waren meine Möglichkeiten in der Küche ausgereizt.

    Für ein Ausbohren und Ausdrehen bin ich nicht ausgestattet.

    Und das wird auch nicht aus dem Handgelenk zu erledigen sein, da es Präzisionarbeit in Metall bedeutet.

    Immerhin wird eine maßhaltige Auflage aufgebohrt.


    Fazit

    • Ich habe jedenfalls alles versucht und bin dabei verhältnismäßig geblieben.
    • Nicht verhältnismäßig waren die zehn Sekunden Grillen von Schraubenkopf und Bajonett bei rund 1000 Grad C. Immerhin bleibt als Erfahrung, dass ein Nikkor dieser Bauart auch das aushält
    • Als ich erkannte, dass die Schraube bereits angeschlagen war, setzte ich auf die mir verbliebenen Möglichkeiten und blieb erfolglos.
    • Was in diesem Fall nicht viel ausmacht, da die Verstaubung der hinteren optischen Einheit noch akzeptabel und daher ein Öffnen des hinteren Teils nicht unbedingt notwendig ist.
    • Der nächste Schritt wäre, das Objektiv einer Werkstatt zu übergeben, um die kaputte Schraube zu entfernen und zu ersetzen.
    Gruß,

    Andreas

  2. #2
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Beim Arbeiten mit dem Nikkor 105/2.5 Ai zeigte mir die Küche ihre - und damit meine - Grenzen.
    ...
    Für ein Ausbohren und Ausdrehen bin ich nicht ausgestattet.
    ...
    Oder mal einen schlanken Diamantfräser in den Dremel spannen und den äußeren Kragen des letzten Schraubenkopfes wegschleifen. Mit etwas Glück bleibt Dann nach Abnehmen des Bajonettrings genug von der Schraube um mit einer Zange zuzupacken und zu drehen (natürlich nochmal Wärme und Aceton eingesetzt).

    Kaputt ist die Schraube ja schon.

  3. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  4. #3
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    Standard

    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    Oder mal einen schlanken Diamantfräser in den Dremel spannen und den äußeren Kragen des letzten Schraubenkopfes wegschleifen. Mit etwas Glück bleibt Dann nach Abnehmen des Bajonettrings genug von der Schraube um mit einer Zange zuzupacken und zu drehen (natürlich nochmal Wärme und Aceton eingesetzt).

    Kaputt ist die Schraube ja schon.
    Versage ich dabei, graviert der Fräser meine Initialien in die ungeschützte Linse - für immer
    Gruß,

    Andreas

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