Moin,
ich habe das "echte" Vario Sonnar 4.0 80-200 = Practikar 4.0 80-200 mit PB-Anschluß, dass ich als sehr scharf und für sehr gut halte. Ich habe wenige Objektive, denen ich eine ins Auge springende Schärfe attestiere, dieses ist eines davon. Zudem hat es genug Fokusreserve um mit Adapter auch am EF-Anschluß unendlich zu erreichen. Man kann es sehr gut schon offen verwenden, aus der Altglas-Zeit mein bestes 80-200. Möglicherweise hatte ich Glück und habe einfach ein sehr gutes Exemplar.
Leider gibt es aus den letzten Jahren des PB-Systems aber auch reihenweise Billig-Zooms, die aus Fernost zugekauft und unter Pentacon Practikar im Billigsegment verkauft wurden, die Menge der verschiedenen Varianten ist schwer zu überschauen. Es gab unter der Marke zuletzt auch Objektive mit anderen Anschlüssen als PB, offenbar durch Auslauf des PB-Systems.
Generell kann man NICHT sagen, dass Zooms besser sind als Festbrennweiten, eher im Gegenteil, das liegt allein schon an dem viellinsigen Aufbau und der komplizierten Mechanik, die eher Anlaß zu Fehlern bietet als ein vergleichsweise einfaches festbrennweitiges Objektiv. Zudem ist die Aufgabe die Verzeichnung im Griff zu behalten bei Zooms nicht einfach zu lösen, insgesamt leiden die meisten Zooms unter dem Problem aller eierlegenden Wollmilchsäue, sie können viel, aber nur mittelmäßig, je mehr Zoom um so schwieriger. Ausnahmen sind sehr teuer und erst in den letzten Jahren wirklich brauchbar.
Von den klassischen PB-Objektiven ist das 28er/29er von Pentacon bekannt schwach, das 20er und das 35er (Flektogon) eher gut (es gab wohl auch sehr wenige 35er von Zeiss Jena, das sind aber wohl absolut seltene Schätze, die 50er ebenfalls eher gut, die 1.4er von Zeiss Jena sowieso, das 3.5 135 Sonnar eher stark, das 2.8 135 ex. Pentacon schwächer, das 4.0/300 von Zeiss Jena hingegen wieder gut. Es gab extrem selten ein 2.8/200 von Zeiss Jena, auch gut. Dazu kommt leider eine erkennbare Serienstreuung. Das 2.4/50 ist von IOR aus Rumänien und wie ich finde brauchbar, aber auch da gibt es wieder Varianten. Es gab sowohl von Meyer Görlitz nach der Wende ein kurzes Zoom als auch von Zeiss Jena, die beide recht gut sein sollen, habe ich aber nicht selbst, suche ich derzeit für bezahlbares Geld.
Es gab später auch verschiedene aus Fernost zugekaufte Weitwinkel, 135er, 200er, die nichts mit Zeiss Jena oder Pentacon zu tun hatten sondern die von den verschiedenen Auffangfirmen im ZUge der Wende, unter anderem Schneider, zugekauft und unter der Marke Pentacon verkauft wurden.
Man muss also erst einmal exakt bestimmen, was man da vor sich hat. (Foto wäre gut) - Dann kann man das besser einordnen.
LG
Jörg


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