Ja, genau, Kleinkram kann man immer freistellen, aber wenn man Menschen mit Umgebung fotografieren will, ohne diese effektmäßig zu verzerren, braucht man eine Abstand, bei dem mit 21/2,8 keinerlei Freistellung (über geringe Schärfentiefe), mit 20/2,0 fast keine Freistellung möglich ist. Möchte man hingegen "Kleinkram" freistellen, ist nicht so wichtig, ob Blende 2 oder 2,8. Den Unterschied gleicht man leicht aus, indem man noch etwas kleineren Kleinkram nimmt und näher ran geht. Da gibt es im Gegensatz zu Porträts nicht das eine Motiv, das Größe und Abstand vorgibt.
Klingt erst einmal gut, aber genau betrachtet hat man dann bei 28mm auch nur Blende 2,8, womit keine Freistellung von Ganzkörperporträts möglich ist. Bei 35/2,8 wäre ein wenig zu machen, aber wenn man Porträts nur bei 35mm macht, geht die Flexibilität des Zooms verloren. OK, es gibt natürlich Fälle, wo man Freistellung oder eine hinreichende Konzentration auf das Motiv durch Bildkomposition erreicht, ohne auf eine geringe Schärfentiefe zurückgreifen zu müssen, aber für den Anwendungszweck Umgebungsporträts würde ich ein 28/1,4 dem Zoom klar vorziehen.
P. S.: Im Einzelfall kann man natürlich auch per Porträts mal näher rangehen, so dass auch bei UWW Freistellung entsteht. Ich habe mal eine Serie gesehen (junge Leute), wo durch die dann unvermeidlichen Verzerrungen eine Unperfektion entstand, die Natürlichkeit und Authentizität ausgestrahlt hat. Das fällt dann für mich aber schon unter Effektfotografie (der UWW-Effekt ist Teil der Komposition), die man idR. nicht zu oft machen sollte (nutzt sonst schnell ab).



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