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Thema: Carl Zeiss Jena Biotar 2 / 80 ( 2/8cm )

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von waldbeutler
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    Zitat Zitat von mekbat Beitrag anzeigen
    Zum Lichtfleck - Ich vermute eher die große hintere Glasfläche, welche verantwortlich für diese Spiegelung ist?
    Das ist der bekannte "Hotspot", der dadurch entsteht, dass ein digitaler Bildsensor das auftreffende Licht stärker und gerichtet reflektiert, während ein Film schwächer und diffus reflektiert.
    Die nur einfach oder gar nicht vergütete Hinterlinse wirkt durch die bei geschlossener Blende große dunkle Fläche hinter ihr dann wie ein Spiegel, der die Reflektion des Bildsensors auf diesen zurück wirft.
    Gruß, Michael


  2. #2
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Das ist der bekannte "Hotspot", …
    Die nur einfach oder gar nicht vergütete Hinterlinse wirkt durch die bei geschlossener Blende große dunkle Fläche hinter ihr dann wie ein Spiegel, der die Reflektion des Bildsensors auf diesen zurück wirft.

    Kurioser Weise tritt dieser Effekt beim Biotar 1.5/75 nicht auf. Und da ist das hintere Glas noch größer.
    Mit besten Grüßen
    Rico

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  3. Folgender Benutzer sagt "Danke", mekbat :


  4. #3
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    Wenn ich mich richtig an meine Optik-Vorlesungen erinnere, hängt die Art der Spiegelungen sehr stark von der Form der Glasoberflächen ab.
    Man vermeidet insbesondere parallele Oberflächen - außer, sie sind zusammengekittet. Ansonsten müssen die Krümmungen unterschiedlich sein.
    (Das war ca. 1974)
    Alles zu berücksichtigen ist nicht leicht. Man muss auch virtuelle Oberflächen mit berechnen.

    Biotar war als Portrait-Objektiv sehr bekannt. Auch der Abkömmling Helios hat ähnliche Funktion.

    Es wurde nicht auf absolut größte Schärfe geachtet sondern auf das Bokeh.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Biotar

    Hier wird beschrieben, dass nicht jedes Biotar dem eigentlich 6-linsigen Aufbau folgt, sondern dass einige vom Petzval-Typ sind.

    Das 1:2/75 sollte aber 6 Linsen haben.

    Zu den Typen gibt Wikipedia an:

    In den 1930er Jahren rechnete Merté weitere Biotar-Optiken, darunter für Kleinbild das 1:2/40 mm, das populäre 1:2/58 mm und das 1:1,5/75 mm sowie für Mittelformat das 1:2/80 mm und das 1:2/100.
    Das Biotar ist ziemlich symmetrisch als Gausstyp konstruiert. Mit "ziemlich" meine ich, die kameraseitigen Gruppen sind etwas kleiner.


    ---

    Bei Carl-Zeiss waren sehr genaue Linsenberechnungen die Grundlage. Damit mussten auch bei der Montage sehr kleine Toleranzen eingehalten werden.
    Die Linsen müssen auch sehr genau justiert werden. Ohne Justierung kann die Grundschärfe gestört werden. Das betrifft Entfernungen und Abstände, aber auch Rotationssymmetrien wurden beachtet. Bei der Montage waren im Prinzip - als ich 1979 bei Carl-Zeiss Jena gearbeitet habe, fast nur Frauen beschäftigt.
    Feinjustage erfolgte zum Teil durch gezieltes leichtes Klopfen.

    ---
    Siehe auch http://www.klassik-cameras.de/Biotar.html Vergleich von Objektivkonstruktionen
    ---

  5. 6 Benutzer sagen "Danke", Hutschi :


  6. #4
    Ist oft mit dabei Avatar von mhiller
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    Hallo Hutschi,
    danke für den link zu klassik-cmera.de, genau so was habe ich schon länger vermisst! Die Entwicklung und der Vergleich der Linsenschnitte der frühen, lichtstarken Objektive bis in die 70er!
    prima, hochinteressanten!
    Grüsse
    Michael

    Zitat Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
    Wenn ich mich richtig an meine Optik-Vorlesungen erinnere, hängt die Art der Spiegelungen sehr stark von der Form der Glasoberflächen ab.
    Man vermeidet insbesondere parallele Oberflächen - außer, sie sind zusammengekittet. Ansonsten müssen die Krümmungen unterschiedlich sein.
    (Das war ca. 1974)
    Alles zu berücksichtigen ist nicht leicht. Man muss auch virtuelle Oberflächen mit berechnen.

    Biotar war als Portrait-Objektiv sehr bekannt. Auch der Abkömmling Helios hat ähnliche Funktion.

    Es wurde nicht auf absolut größte Schärfe geachtet sondern auf das Bokeh.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Biotar

    Hier wird beschrieben, dass nicht jedes Biotar dem eigentlich 6-linsigen Aufbau folgt, sondern dass einige vom Petzval-Typ sind.

    Das 1:2/75 sollte aber 6 Linsen haben.

    Zu den Typen gibt Wikipedia an:



    Das Biotar ist ziemlich symmetrisch als Gausstyp konstruiert. Mit "ziemlich" meine ich, die kameraseitigen Gruppen sind etwas kleiner.


    ---

    Bei Carl-Zeiss waren sehr genaue Linsenberechnungen die Grundlage. Damit mussten auch bei der Montage sehr kleine Toleranzen eingehalten werden.
    Die Linsen müssen auch sehr genau justiert werden. Ohne Justierung kann die Grundschärfe gestört werden. Das betrifft Entfernungen und Abstände, aber auch Rotationssymmetrien wurden beachtet. Bei der Montage waren im Prinzip - als ich 1979 bei Carl-Zeiss Jena gearbeitet habe, fast nur Frauen beschäftigt.
    Feinjustage erfolgte zum Teil durch gezieltes leichtes Klopfen.

    ---
    Siehe auch http://www.klassik-cameras.de/Biotar.html Vergleich von Objektivkonstruktionen
    ---

  7. 3 Benutzer sagen "Danke", mhiller :


  8. #5
    Fleissiger Poster
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    Das Schöne: Man konnte lange Zeit am Namen schon den prinzipiellen Aufbau erkennen, auch wenn es vereinzelt Abweichungen gab.
    Heute sind die Namen meist nur noch Markennamen für Marketing, ohne spezifische Bedeutung.

    Ein Tessar war ein Vierlinser, wie der Name schon sagte. Von solchen Zuordnungen kann man nicht mehr ausgehen.

    https://zeissikonveb.de/start/objekt...ve/biotar.html

    Hier sind zwei Namen gekoppelt: Bios und Tar. Tar steht bei vielen Objektiven. Bio deutet auf Leben hin. Aber zum Namen habe ich nichts gefunden.

    Hiernach ist das Biotar eine Weiterentwicklung des Planar. Zunächst wurde es hauptsächlich in der Kinematographie verwendet.

    Innerhalb von Carl-Zeiss-Jena stand es in Konkurrenz zum Sonnar.

  9. 3 Benutzer sagen "Danke", Hutschi :


  10. #6
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    Besten Dank für deine Ausführungen und Links zu diesem Thema Hutschi .

    Man lernt ja nie aus - es wäre aber auch echt schade um das Wissen, wenn man es nicht weitergeben kann.

    Deshalb freu ich mich besonders, wenn solche Vorstellungen hier mit tiefgreifenden Informationen ergänzt werden können.
    Mit besten Grüßen
    Rico

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  11. Folgender Benutzer sagt "Danke", mekbat :


  12. #7
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    Standard Biotar 2 8 cm

    Noch ein paar Bilder mit dem Biotar 2 8 cm.

    Name:  Biotar 2  8 cm 2.JPG
Hits: 241
Größe:  174,0 KB

    Name:  Biotar 2  8 cm _1.JPG
Hits: 236
Größe:  195,3 KB

    Name:  Biotar 2  8cm.JPG
Hits: 246
Größe:  181,5 KB

    Name:  Biotar 2  8 cm  3.JPG
Hits: 240
Größe:  191,7 KB

    Hier mal ein paar Details - eine schöne Schärfe mit speziellem Weichzeichnereffekt .
    Name:  Biotar 2  8 cm 3 Details .JPG
Hits: 242
Größe:  118,1 KB

    Was mir noch fehlt ist eine passende Gegenlichtblende.
    Mit besten Grüßen
    Rico

    FLICKR

  13. 8 Benutzer sagen "Danke", mekbat :


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