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Thema: Leica R 6.2: Ist das der Traum der Träume?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Wie schon gesagt, ich bin von der 6.2 sehr angetan. Weniger, weil Leica draufsteht, sondern weil es eine schöne und durchdachte Kamera ist.

    Da ich direkt Vergleichsmöglichkeiten habe, fällt mir in der Gegenüberstellung die eher filigrane Ausführung auf. ZB zur F-1 oder F2, die ja auch Mechanikerinnen sind, allerdings wesentlich älter als die 6.2.

    Ich traue der Leica einfach keine harte Nutzung zu. Alleine dafür ist sie mir zu dünnwandig, sind die Einstellelemente wie Blendenhebel oder Entriegelung Override zu klein und fingerspitzig. Und mir fehlt da das Metall der beiden Konkurrentinnen. Bei denen hab ich keinerlei Hemmung, sie kräftig zu nutzen und zu bedienen, die wirken im Vergleich zur Leica wie Panzerschiffe, während erstere eine mit Eisen beschlagene Fregatte ist

    Es kann aber auch sein, dass ich die Serie R5 bis R7 einfach nur unterschätze und zu viel Respekt vor der teuren Marke habe.

    Für einen gemütlichen Fotoausflug nehme ich sie gerne, wenn es kein Muss gibt. Wäre ich Professionist, käme eine F der beiden Großen aus Japan an die Schulter. Ja, auch im Jahr 2022 ;-)

    Wie sind denn eure Erfahrungen mit R bei intensiver Nutzung? Was steckt das Gerät weg, was verzeiht es nicht?
    Gruß,

    Andreas

  2. #2
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    ... Wie sind denn eure Erfahrungen mit R bei intensiver Nutzung? Was steckt das Gerät weg, was verzeiht es nicht?
    Was gerne mal passiert (R4-7) ist, daß die Mechanik "hinter dem Abblendhebel" zäh wird und im Extremfall schaffen Leute es, den Abblendhebel (Plaste und Elaste) abzubrechen.

    Die R7 (und WIMRE auch die R6, R6.2) haben im Spiegelkasten eine reflexmindernde Spezialbeschichtung, man spricht von "Palpas" wie bei Hasselblad (und Rolleiflex 6008), und die bekommt gerne mal Risse (oder ergraut). Dann ist guter Rat teuer oder man nimmt mattschwarzen Akryllack (z.B. "Hobby" bei Drogeriemarkt Müller erhältlich, wasserbasiert oder wenn man sich traut Alkydharz Lack mit organischen Lösemitteln Revell, Humbrol, ... (Einstellscheibe vorher rausnehmen, Verschluß oben halten (B und Drahtauslöser))) und einen feinen Pinsel. Oder man fragt hier mal rum, wer einen Liter supertotmattschwarz gekauft hat und einem etwas abgibt. Das Palpas-Zeugs hat neu wirklich weniger reflektiert als mattschwarze Farbe, hält aber nicht ewig.

    Beim Objektivwechsel etwas darauf achten, nicht mit der Hinterkante des Objektivs das Fenster für die Einspiegelung der Blendenwerte in den Sucher zu beschädigen.

    Das sind so die Spezifika, die mir einfallen, der Rest dann "ganz normal" (wenn ich einen Nagel irgendwo einzuschalgen habe, dann nehme ich einen Hammer und keine Kamera).

    vgl.: https://imageproxy.ifunny.co/crop:x-...2a22b836_1.jpg

  3. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  4. #3
    Spitzenkommentierer
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    (wenn ich einen Nagel irgendwo einzuschalgen habe, dann nehme ich einen Hammer und keine Kamera)
    Ich nutze dazu gerne alte Ericsson SH 688 Mobiles, am besten in der TEMS Variante (Messsoftware für Planungs- und Optimierungszwecke). Das Magnesiumgehäuse dieser alten Kisten ist echt robust.

  5. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bessamatic :


  6. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von wolfhansen
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    W

    Ich traue der Leica einfach keine harte Nutzung zu. Alleine dafür ist sie mir zu dünnwandig, sind die Einstellelemente wie Blendenhebel oder Entriegelung Override zu klein und fingerspitzig. Und mir fehlt da das Metall der beiden Konkurrentinnen.
    Die Leica R6 wurde von Sebastião Salgado während des 1.Golfkrieges 1991 verwendet. Praktisch alle seiner berühmten Fotos der brennenden Ölfelder etc. (Das Buch "Workers")sind mit dieser Kamera und dem
    Macro-Elmarit 2,8/60mm Nr.3390243 entstanden.

    Nearly thirty years ago, the desert in Kuwait was burning: in February 1991, during the Second Gulf War, troops belonging to the Iraqi dictator, Saddam Hussein, set the Kuwaiti oil fields on fire, before making their retreat. Sebastião Salgado travelled to the disaster area and photographed the ghostly inferno. The following year, the pictures – first published in the New York Times Magazine – earned the Brazilian photographer his second Leica Oskar Barnack Award.

    Two men are standing next to an oil rig, stiff and unmoving, like statues cast in bronze. Their clothes and their bodies are soaked in oil; it drips like sweat from their protective helmets. Blazing fires burn in the background, as thick smoke darkens the sky, smothering all light and all hope. It is an apocalyptic scenario, an inferno, captured by Sebastião Salgado in 1991, the year when Iraqi troops withdrew from Kuwait, setting the country’s oil fields on fire as they left. Over many days, firefighters went to battle against the flames, and tried desperately to save the tiny Gulf state from economic, ecological and humanitarian catastrophe. “For me, these men are the true heroes of the war,” the Brazilian photographer says. “Covered head to foot in oil, they moved like phantoms through the gloom. The roar of the flames forced them to communicate by shouting into one another’s ears. I am as moved now by the dedication of the firefighters as I was a quarter of a century ago.”
    “I used exactly 200 rolls of film in 40 days. I lost a lot of pictures because walking close to the fire was very hot, and the heat sometimes caused a fire inside my camera that destroyed all the pictures. What impressed me was this apocalyptic light.“

    At the time, close to one thousand oil wells were in flames, spread across the sweltering heat of the desert. Thick black sand and clouds of soot were carried on the polluted air, as far away as East Africa. The equivalent of forty million barrels of crude oil burned. Black gold, normally a symbol of wealth and power, became a symbol of hell. Devastated landscapes, charred camel carcasses, birds unable to fly, oil constantly gushing from destroyed pipelines and workers fighting the fires: Salgado’s monochrome images captured the ruthlessness of the scenes he encountered there. How small a person actually is when compared to a drill rig! He seems like Don Quijote battling against windmills, a battle against nature and industry, a hopeless battle. Both oppressive and impressive, the photographs are like representations of force, destruction and desperation, hewn in stone.
    The “Inferno in Kuwait” series first appeared in the New York Times Magazine in 1991, with the title “The Eye of the Photojournalist”. After this initial introduction, it was picked up by numerous European publications. The following year, in 1992, the series earned Salgado his second Leica Oskar Barnack Award. In 2016, the work appeared in a photo book titled “Kuwait, A Desert on Fire.” At the time of the book’s appearance, Salgado stated: “We must remember that in the brutality of battle another such apocalypse is always just around the corner.” With this in mind, his pictures of the inferno in Kuwait remain ever topical.

    Ich bin zu Recht auf das Überheberrecht der Salgado Bilder hingewiesen worden und habe deshalb die direkte Darstellung gelöscht. Die Bilder findet Ihr hier.
    Geändert von wolfhansen (11.02.2022 um 08:57 Uhr)
    Gruß
    Wolfgang

  7. 6 Benutzer sagen "Danke", wolfhansen :


  8. #5
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    Dann wird meine 6.2 den nächsten Fotospaziergang durch Wien wohl auch überstehen
    Gruß,

    Andreas

  9. #6
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    Es gab ja die "legendäre" Nikon Werbung

    zu finden hier: https://nikonclassics-michalke.de/blog/?p=2503



    Die hat ein unglücklicher Leica-R Kunde parodiert und links alle Service-Besuche der Kamera (es waren etliche!) und rechts dann "Ein Wochenende im Park" (oder so) dagegengestellt ...

  10. 4 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  11. #7
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    Exkurs:

    Der auf dem Sujet gezeigte Motor MD-4 zur F3 ist eine Klasse für sich.

    Ultrastabil, präzise, verlässlich und in die Hand gebaut.

    Ich hab mir einen defekten angesehen und bin gerade dabei, seine Schaltung zu erkunden.

    Alles natürlich noch analoge Elektronik. Chef ist ein IC, der den Elektronenzirkus dirigiert, der Käfer mit den goldenen Beinen auf der Mitte der Platine. Offenkundig eine Hausmarke von Nikon, immerhin ist im Service Manual beschrieben, wofür welcher Port zuständig ist.

    Die Platine ist hochwertig und auch so bestückt. Zu sehen sind ua. noch Transistoren, Dioden, Kondensatoren, Einstellpotis und Widerstände.

    Alles passgenau im engen Gehäuse untergebracht.

    Eindrucksvolle Ingenieursleistung


    Ma.JPG


    Mc.JPG
    Gruß,

    Andreas

  12. 3 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  13. #8
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    https://learncamerarepair.com/downlo...ice-manual.pdf ;-) wenn ich Seite 43 recht interpretiere, ist bei dem zerlegten die neue Variante eingebaut.

  14. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  15. #9
    Spitzenkommentierer
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    Diese 4-5 blauen tropfenförmigen Bauteile sind Tantal-Elektrolytkondensatoren, die notorisch Probleme machen und gerne kurzschliessen. Einfach mal 1 zu 1 tauschen.

  16. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bessamatic :


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