Die Frage ist ja, welchen Anspruch man an so ein Objektiv und an sich und seine Arbeit stellt.
Man kann es sicher auch erstmal mit Nivea oder Biskin machen.
Die Frage ist ja, welchen Anspruch man an so ein Objektiv und an sich und seine Arbeit stellt.
Man kann es sicher auch erstmal mit Nivea oder Biskin machen.
Hallo zusammen,
bei den russischen Objektiven, von denen ich schon einige zerlegt habe, ist das Problem dass das Fett
nicht nur zäh wird, sondern irgendwann sogar richtig fest und dann prktisch herausbröselt.
Sofern eine komplette Zerlegung nicht möglich ist (oder nicht gewollt), verwende ich mittlerweile ebenfalls
ein, zwei Tröpfchen WD40, welche ich mit der Spitze eines Feinmechanikerschraubendrehers in die Gewinde-
gänge träufle.
Das WD40 hat auch eine gewisse reinigende Wirkung, so dass sich einiges an Rückständen vom alten Fett
"herausdrehen" läßt. Das muß dann sorgfältig entfernt werden.
Klar, das WD40 ist kein Allheilmittel, aber es kann durchaus dabei helfen die eine, oder andere Komplettzerlegung
zu vermeiden.
Ein Fläschen Ballistol steht bei mir ebenfalls immer parat, aber eher um rostende Messerklingen aus Damaststahl
zu pflegen...
LG, Christian
Es ging ja auch nicht darum, das Objektiv ohne Zerlegen wieder in einen auf ewig funktionsfähigen Zustand zu bringen, sondern darum, das man erstmal das Ding zerlegt bekommt, um die zähe Mumpe herauszubekommen. Und zum Lösen von festsitzendem Knochenfett u.ä. sind 1-2 Tropfen Ballistol und etwas Einwirkzeit wirklich gut. (WD40 auch, aber in meiner Dose fehlt das Sprühröhrchen, da müsste ich immer was in einen Deckel sprühen und dort eine Kanüle aufziehen; mein Fläschchen Ballistol ist da handlicher).
Ich hatte mal einen Beinaheschwiegervater mit zehn Daumen und zwei linken Händen (und weiteren Macken und Gebrechen), der hat ichweißnichtwasalles mit Ballistol gemacht, seitdem habe ich eine handfeste Aversion gegen das Zeug (inkl. Geruch als ob sich jemand im Wald erleichtert hätte).
Faktisch würde ich es eben auch nicht in der Nähe von Messing (in anständigen Schneckengängen idealer Partner von Alu, das nur am Rande) anwenden wollen, aber es wäre sicher gut zur Wundversorgung falls mich mal ein Hund in den Allerwertesten beißen sollte.
Wenn man hier im Forum ein wenig rumsucht, dann findet man sicher ein-zwei Ratschläge zur Reinigung (Reinigungsbenzin und Bremsenreiniger lösen Fett auf Metall, Alkohol sorgt sauberes für Glas, Aceton dann zum entfetten (Vorsicht in der Nähe von Kunststoffen)) und zur Schmierung von Schneckengängen (Losimol, Helimax XP, ...).
WD40 (als Schmutzlöser statthaft) und Silikonöl (lieber nicht in der Werkstatt haben, das kriecht wie Sau) sollen kriechen ... da muß man dann sehr aufpassen (und sollte es an Objektiven mit Springblende nur verwenden, wenn man eh noch alles zerlegen will). Bei Objektiven ohne Springblende sollte man es sich auch einfach verkneifen wenn man nicht sowieso noch die Blende komplett reinigen will.
Klar gibt es immer mal jemanden, der mit Ballistol, Nivea, Biskin oder sonstwas einen "Erfolg" einfährt, so wie der Schwager von dem Freund von einem Kollegen, dem seiner Cousine ihr EX sein Freund, der mit seinem Golf TDI jeden Porsche versägt und dabei nur 5,8 Liter auf 100km verbraucht. Normale Sterbliche schaffen das aber nicht - und Ballistol ist dann was sonst die Windmühle für Don Quijote ...
PS: Hier noch der Zusatztip zum schon bei der Wehrmacht bewährten Ballistol https://www.youtube.com/watch?v=RWbgdXEBloU (die Auflösung kommt am Schluß so ab 1:30).
Geändert von Jan Böttcher (29.11.2020 um 22:13 Uhr)
Vielen Dank für die Abhandlungen über Schmiermittel aller Art ;-)
Heute kam mein zweites Helios. Fokus- und Blendenring laufen sehr gut. Ich sehe keine mechanische Notwendigkeit das Ding aufzumachen - ist auch besser, denn auch hier kann ich durch Drehen keine Öffnung des Objektives erreichen. Allerdings schwimmen die Lamellen im Öl, da hat jemand übertrieben.
Das kann gut und gerne der "Originalzustand" sein, also ab Werk war es nicht auf den Blendenlamellen, aber nach nur 40 Jahren ist das Öl aus dem Fett (des Schneckenngangs) ausgeblutet und hat sich auf Wanderschaft begeben. Bei einigen Objektiven ohne Springblende kann man das zu einem gewissen Grad tolerieren, bei manchen aber nicht. "Nebenan" (ich glaube "Was habt Ihr gerade gekauft?") ist ein 4/300 aus der DDR zu sehen, da waren die Blendenlamellen so verkleistert, daß die Betätigung dazu geführt hat, daß sie sich gebogen haben und aus der Führung gesprungen sind.
Strafverschärfend kommt hinzu, daß das Öl bei Wärme (Sonneneinstrahlung) wohl auch mal verdampft und sich dann (bei Abkühung) als "Nebel" wieder auf den Linsen niederschlägt. Klar, nach einem Temperaturwechsel sieht man wohl noch nicht sooo viel, aber sicher haben viele von uns schon "Nebel" in Objekiven gesehen.
Ich werde es am schwergängigen Helios mit den Deckelöffnern versuchen, ... entweder es funktioniert oder es geht kaputt.
Mit dem funktionierenden Helios ist es ein Vergnügen zu fotografieren, tolle Haptik und das Bokeh mit der aufkommenden Weihnachtsbeleuchtung im Hintergrund ist klasse.
Ich berichte dann von meinem Kraftakt.