Moin,
da ich angesprochen wurde und vom User "Altglasrudi" dankenswerter Weise schon kurz darauf hingewiesen wurde, hier nochmal kurz etwas zum T2 Anschluss.
Dieser Anschluss wurde vor langer Zeit von Vivitar (einem Hersteller von Objektiven für diverse Kameraanschlüsse, sogenannter "Fremdhersteller") geschaffen.
Da Vivitar seine Objektive für möglichst viele Kamera-Anschlüsse anbieten und bei hoher Qualität möglichst günstiger sein wollte, gingen die Überlegungen dahin,
einen Anschluss für alle Kameras zu etablieren bei der Produktion... eben T2 - Gewindeanschlüsse.
So brauchte man in den Zeiten der "analogen Fotografie" quasi nur einen genormten Anschluss, der zusammen mit dem T2 Adapter das "Endstück" zur Verbindung mit der jeweiligen
Kamera bildete und den Abstand von der Filmebene zum korrekten Erreichen des Unendlichkeitspunkt bei der Fokussierung herstellt.
Man sprach hier auch von der "Flansch-Brennweite"....
Es wurde also in diesem T2 Endstück im Grunde nur das erforderliche, korrekte Auflagemaß hergestellt, das zum Erreichen des Unendlichkeitspunktes erforderlich war.
Danach konnte dann ein uund das Gleiche Objektiv sowohl an einer Canon, einer Nikon oder sonst einer beliebigen Kamera simpel in einen kameraspezifischen T2 Adapter eingeschraubt werden.
Das Auflagemaß/Flanschbrennweite liegt bei 55mm, also sehr hoch, damit der notwenige Adapter/das Flansch-Endstück noch dazwischen passte.
Canon hatte ein Auflagemaß bei FD von 42mm, bei EF 44mm, Nikon bei 46.5mm, Leica bei 47mm, Minolta 43.5mm etc....
Wie Du sehen kannst, alles unterhalb dieser 55mm.
Damit konnte also alle T2 kompatiblen Objektive angeschlossen werden. Für einen "Fremdhersteller" wie Vivitar eine ungemein kosteneinsparende Vereinfachung gegenüber der sonst erforderlichen, unterschiedlich langen Tuben und Konstruktionen für die Korrektur der Auflagemaße.
Letztlich also ein Weg, um Produktionskosten einzusparen und damit günstiger als Canon, Nikon oder sonstige Kameraanbieter zu sein, die ihre Objektiv zumeist höherpreisig anboten und zudem der Beschränkung unterlagen, beim Wechsel des Kamera-Systems auch die Objektive mit verkaufen zu müssen (z.B. von Canon nach Nikon wechseln bedeutete, das die Objektive eben nicht beliebig weiter zu nutzen waren).
Im Grunde hat Vivitar mit dieser T2 Norm nur das konsequent weitergedacht, was mit der M42 Norm an Kameras "marktöffnend" für Fremdhersteller systemübergreifend etabliert wurde um bedeutende Stückzahlen der eigenen Objektive zu verkaufen.
Auch M42 setzte sich ja in der Kameratechnik zunächst mit einem Riesenerfolg durch während die deutschen Hersteller erst ganz spät erkannten, das sie sich mit diesen "verschlossenen Systemen" selbst ins Abseits begeben hatten. Während man in Deutschland noch mit mechanischen Tricks verhinderte, das selbst Objektive aus dem eigenen Haus von einer Kamera an die andere anschließbar waren... setzte der M42 Anschluss seinen "Siegeszug" ungebremst fort.
Aus eigener Erfahrung aus dem damaligen Besitz einer Icarex BM 35 kenne ich das nur zu gut. Während die Asahi Pentax Spotmatic mit vielen, vielen in der M42 Welt befindlichen Objektiven arbeiten konnte, war ich auf die Bajonett-Objektive von Zeiss angewiesen... Adapter gab es nicht... erst ziemlich gegen Ende kam dann eine M42 Version der Icarex auf den Markt... spielte aber keine Rolle... das System war tot und zu teuer.
Da die Kamerahersteller sich natürlich mit ihren Anschlüssen "abschotteten", eben um ihre eigenen Objektive zu den Systemen zu verkaufen, kamen dann später echte Bajonette hinzu... weg von M42 & Co.
Der Grundgedanke aber blieb und so bildeten sich dann z.b. das Tamron - System mit Adaptern, das die umfangreich gewordenen mechanischen Steuerungen in die Endstücke/Anschluss-Stücke brachte... etc.
Die simpeltst Form blieb aber - eben weil noch keine großen mechanischen Funktionen zwischen Kamera und Objektiven ausgetauscht werden mussten, der T2 Anschluss.
Das Vorbild war letztlich der M42 Anschluss der mit einer Gewindesteigung von 1mm pro Umdrehung arbeitete. Um nun eine Verwechslung der M42 Objektive für den T2 Anschluss zu vermeiden, wurde der T2 Anschluss simpel mit einer geringeren Gewindesteigung von nur 0.75mm pro Umdrehung ausgestattet.
Somit konnten M42 Objektive nur eine halbe Umdrehung eingeschraubt werden, dann sperrte das Gewinde und machte damit deutlich, dass dieses Objektiv nicht an einen T2 Anschluss gehört !
War damals fotografisches Allgemeinwissen, denn ein M42 Objektiv hätte ein mit einem rund 10mm weiteren Abstand vom Medium unendlich nie erreicht (Auflagemaß M42 = 45,56mm / Auflagemaß T2= 55mm).
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Aus diesem Grund ist es natürlich ein Riesenvorteil, wenn Dein Imagon einen T2 Anschluss besitzt und wie Altglasrudi ja bereits schrieb, ist damit "fit" für den Betrieb an jeder Kamera für die es einen T2 Adapter auf dem Markt gibt.
LG
Henry