Etwas merkwürdig finde ich die Strategie und das Portfolio an angebotenen Objektiven auch. Zum einen wird eine neue Version des umgelabelten Nocturnus 0,95/50 angeboten, obwohl man das Umlabeln als falschen Weg eingesehen haben will. Zum anderen nutzt man den Hype umd das Trioplan (und auch Primoplan) und legt diese Objektive neu auf. Das finde ich (bis auf die Preisgestaltung) gut, weil das mit der Tradition von Meyer Optik Görlitz etwas zu tun hat. Hier dürfte auch der entwicklerische Aufwand nicht so groß gewesen sein, den die Rechnungen waren ja schon vorhanden. Eventuell konnte man noch die Wahl der Glassorten optimieren und packt das in ein modernes Gehäuse - fertig. Das kann man sicher auch von anderen Firmen machen lassen und trotzdem guten Gewissens unter "Meyer" verkaufen. Diesen Weg hätte man weiter gehen sollen. Dann wäre das noch (einigermaßen) glaubwürdig und es gibt neben Trioplan und Primoplan noch weitere Meyer - Objektive, die sich für eine "Wiederbelebung" eignen würden.
Das neue 24er ist für mich dann wieder ein "Ausrutscher" in die falsche Richtung. Vielleicht wird noch irgendwann herauskommen, was für eine Rechnung dahinter steckt, aber mit Wiederbelebung der Marke und Tradition hat das nichts zu tun. Wenn es unbedingt ein 7-Linser sein soll, hätte man eher den Namen Orestegon verwenden sollen. Nur ist der vielleicht aus Marketing-Sicht nicht geeignet, weil das originale 2.8/29 nicht so erfolgreich war. Ich denke aber, wenn man die alten Namen verwendet, dann sollte auch die entsprechende Rechnung dahinter stecken. Wenn man etwas "Eigenes" entwickelt, sollte man aber nicht die alten Meyer-Namen verwenden. Aber dann verkauft sich das wahrscheinlich schlechter.
Dass man eigene Objektive entwickeln und bauen (lassen) kann, ohne utopische Preise aufzurufen, zeigt die Firma TH Swiss AG mit dem Irix 2.4/15 und dem Irix 4/11. Wahrscheinlich ist der Firma Globell für diesen Weg der Gewinn zu gering.