Zunächst mal Glückwunsch zu den erfolgreich durchgeführten Einzelschritten, die Dir ein sehr tolles Objektiv bescheren werden.
Den Stützpunkt für die Federvorspannung kannst Du zur Not auch festkleben. Kein Problem, da er kaum belastet wird. Mit dem Turmaufbau wird die Sache aber gewiss sicherer.
Das nächste Problem wird nun die "Dicke" der Klebeschicht, die Du noch in die Schleiferei mit einbeziehen musst. Und das ist eine "haarige" Angelegenheit, weil Du vorab nicht wissen kannst,
wie dick die noch auftragen wird zwischen der plangeschliffenen Fläche und dem PB Adapter !
So wird es also erforderlich, vermutlich noch ein wenig mehr abzuschleifen als Du bisher erreicht hast um nachher nicht allzu viel an der Veränderung des Begrenzers machen zu müssen.
Nun wird langsam klarer, wozu ich den Hinweis auf die Verschiebbarkeit des Anschlag gegeben habe. Er dient Dir quasi als Korrektiv für diese Unwägbarkeit der Schichtdicke oder besser gesagt als Korrektiv für die mechanischen Toleranzen. So ist es auch im Werk vorgesehen gewesen, denn bei mechanischen Teilen die zusammengefügt werden, gibt es unweigerlich immer mechanische Toleranzen in der Serienherstellung.
Eine Serie ist nie immer gleich einer zweiten Serie. Zwar gibt es für den Dreher "Toleranzfelder" für die herzustellenden Teile, die eng begrenzt sind, aber es gibt sie halt. Durch das Zusammenspiel der an so einem Helicoid beteiligten Schneckengänge, Tuben, Begrenzer, Fokusringe addieren sich die Toleranzfelder, mal im positiven mal im negativen.
Es können also beim Zusammenbau eines Objektivs in der Mechanik (nicht dem optischen System!) sich durchaus Toleranzfelder ergeben, die ein oder sogar zwei Zehntel betragen.
Um nun bei der Assemblierung solcher Objektive auflaufende Toleranzen ausgleichen zu können und an den Prüfmitteln für das fertige Objektiv auch korrekte Unendlichkeitsanschläge erreichen zu können, sind solche Feinkorrekturen über diese "Begrenzermimik" vorgesehen. Mit ihnen können eben solche Toleranzen am fertigen Objektiv ausgeglichen werden, bevor sie das Werk verlassen.
Da auch Du beim Umbau unweigerlich einige Zehntel Toleranzen haben wirst, dient die eingangs von mir aufgezeigte Begrenzermimik dazu, eben genau diese Toleranzen auszugleichen und
das optische System so zu verschieben, dass es Unendlich erreicht. Da ein Kleber mit unbekannter und vermutlich nicht reproduzierbarer Schichtdicke nun als "Toleranz" anzusehen ist, gibt uns die Verschiebung des U-Punktes über den Begrenzer genau diese Korrektur-Möglichkeit an die Hand.
Zur Frage mit dem Metallkleber:
Der Metallkleber ist schon ein heftiges Zeug, dass sich schwer wieder lösen läßt... aber es geht.
Ich hatte seinerzeit auch mit dem Metallkleber und einem PB Adapter begonnen, ihn jedoch später wieder entfernt um dann mit einem M42 Adapter die Sache ein zweites Mal anzugehen und mit Schrauben zu arbeiten. (Hatte damals auch was mit meinen im Haus vorhandenen Möglichkeiten zu tun. Als ich dann später Zugang zu einer Drehbank bekam, hab ich dem Objektiv dann den anderen Anschluss "verpasst")
Wichtig ist bei der Metallkleber-Geschichte, dass Du an irgendeiner Stelle noch die Möglichkeit hast, mit einem stabilen und spitzen Gegenstand zwischen PB Adapter und geschliffener Fläche zu kommen. Dann läßt sich der PB Adapter (so zumindest damals bei mir) von der geschliffenen Fläche "mechanisch" abhebeln.
Dann muss man zwar die verbliebenen Reste wieder runterschleifen (das Zeugs wird so hart), ist dann aber wieder an dem Punkt, an dem Du jetzt gerade stehst beim Umbau.
Der PB Adapter war danach ziemlich ramponiert, liegt aber noch heute irgendwo in meinem Fundus - Schränkchen herum.
Beim User Urmelchen, der es ja mit dieser Klebe-Variante umgebaut hat, wird das Objektiv wohl immer noch in dem Zustand sein... ist schon eine stabile Verbindung.
Reparieren muss man an dem Objektiv ohnehin nix, denn das ist schon solide gebaut... und wenn, verlierst Du wohl maximal den PB Adapter, was aber zu verschmerzen ist.
Wenn Du diesen Umbau erfolgreich hinter Dich gebracht hast und im Laufe der Zeit vielleicht noch weitere Projekte angehen wirst, so wirst Du ja vielleicht ähnlich wie ich damals, das Objektiv dann nochmals überarbeiten. So aber sollte es auch für lange Zeit gehen und Spaß machen es zu benutzen, denn es ist wirklich ein ausgezeichnetes Objektiv an der Canon 5er.
LG
Henry