Ja LucisPictor,
du hast es auf den Punkt gebracht. Wenn man Zeit und Muse hat, kann man durchaus mit alten Linsen Bilder machen, die zumindest was Schärfe, Kontrast, Brillanz angeht, in Ordnung sind.
Und gute analoge Spitzenobjektive machen auch hervorragende Aufnahmen, sind aber auch Sau teuer, so dass ich mich frage ob sich das lohnt. Wenn ich denke, was ich für ein kürzlich verkauftes M 2.0/50 Summicron (es hing noch eine Leica M4 dran) erlöst und was ich für den Gegenwert dafür für eine tolle Canon EF Linse erhalten habe, reut mich der Deal keine Sekunde.
Mein kürzlich erworbenes Pancolar, mit Verzicht auf ein gutes Abendessen bezahlt, ist gewiss ein sehr gutes 50er, ist aber kaum besser als der Canon "Plastikbecher 1,8/50mm". Und mein Canon 2,8/60 Makro steckt das Pan locker in die Tasche.
In den letzten Jahren mache ich häufig Aufnahmen von seltenen einheimischen Orchideen, die für ein "Pflanzenführer Buch" bestimmt sind. Gerade fängt hier in der Nähe eine ganz seltene Orchidee, die "Bocksriemenzunge", an auszutreiben. Die kann ich mit einem Analogen nur vom Stativ fotografieren, weil scharf stellen bei Offenblende, anschließend wegen der Schärfentiefe Blende auf 11 oder 16 schließen und dann aus der Hand fotografieren, einfach nur zum Vabanquespiel mutiert.
Dazu errege ich mit Stativ sofort das Interesse vorbeigehender Zeitgenossen. Erstens muss ich dann jede Menge Fragen beantworten und zweitens "so das ist eine Orchidee?" ist die Pflanze wenige Tage später verschwunden, weil ausgegraben um dann in irgend einem Vorgarten ein zugehen.
Darum sind analoge Objektive für mich nur nette kleine Zutaten zum Spielen und Probieren, denn ohne Nervenflattern kann ich aus der Hand nur Gegenstände in einigen Metern Entfernung und natürlch Sonnenauf- oder Untergänge sowie Landschaften fotografieren.
F.G. Tessron


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