Schon klar, ging mir auch nur darum, das diese "Übertragung" auf das Hören und die Nennung vereinfachter Modelle nicht zulässig ist. Beim Druck haben wir es letztlich mit einigen wenigen Kriterien zu tun... Reine Auflösungsfragen in Relation zum Betrachtungsabstand und dem, was jeder "meint" erkennen zu können.
Blindversuche würden Deine Meinung in Bezug auf das fertige, unbearbeitete Bild vermutlich wiederlegen... denn die Argumentation deinerseits zielt auf etwas anderes, nämlich die "manipulierbarkeit" im Bearbeitungsprozess.
Verständlich, wenn man sich mit speziellen Fotografischen Dingen wie Panoramafotografie oder Weitwinkelfotografie beschäftigt, wo Perspektivkorrekturen und andere Verrechnungsdinge als notwendige Voraussetzungen nimmt.
Da kann es zum Teil nicht genug Auflösung sein, eben wegen der Verluste auf der Bearbeitungsstrecke.
Dies gilt aber nicht im tontechnischen Bereich und die Anzahl der "Stage's" in einer Übertragungskette im Audiobereich sind aufgrund vieler Faktoren ungleich höher oder komplexer und eine Reduktion auf irgendwelche kBit Angaben sind unfug und zeigen, dass die endlose Kette von Parametern von Aufnahme bis Wiedergabe völlig ausser acht gelassen wird. Musik oder Schall reduziert sich halt nicht auf diese kBit Angaben, sondern der Kenntnis der physikalischen Zusammenhänge bei der Tonentstehung bis die Dinge an Deine OHren kommen; und dann eben die Eigenschaften der "Wahrnehmungsorgane"...![]()
Bereits bei einer Tonaufnahme sind die Raumeigenschaften und die Wandlerauswahl, Mikrofonpositionierung am Instrument (bezogen auf die tonale Abstrahlcharakteristik des Instruments), Impulsverhalten der akustischen Wandler (Mikrofone, allein da gibt es dutzende verschiedener Typen, vom HF Kondensator-Mikrofon über dynamische Mikrofone bis hin zu alten Kohlemikrofonen... allesamt haben eigene Charakteristiken), Aufstellungsort, Raumakustik, etc... könnte man endlos fortsetzen wohingegen ein Sensor einfach nur ein Sensor ist). In der nächsten Stufe folgt dann die Signalverarbeitungskette/Speichermedium mit ihren jeweils besonderen Eigenschaften (analoges Tape oder digitale Speicherungsmedien), Röhren oder Transistor - Verstärker bei Aufnahme oder Wiedergabe etc...
In der dritten Stufe folgen dann die Wiedergabe, also die Wahrnehmungsparameter... also welche Elektroakustischen Wandler sind für die Generierung von Schallwellen der möglichst naturgetreuen Wiedergabe im Einsatz...
(hier gibt es zig verschiedene Systeme, die jeweils für bestimmte Zwecke vor- oder nachteilig sind)... und zuguterletzt dann die Eigenschaften des Hörraumes in den eigenen vier Wänden.
Komplexer geht es kaum von der Aufnahme zur Wiedergabe eines Schallereignisses.
Allein die bei jedem Film in der tonalen Nachbearbeitung/nachsynchronisation/Nachvertonung eingesetzten "Raumsimulatoren" z.B. von der Firma ´Quantec oder Lexicon (um nur zwei Beispiele zu nennen) verfügen über insgesamt um die 70 Parameter, um einen Raum zu beschreiben und deren Charakter "hörmäßig" zu simulieren !!!
Diese werden in "Nachvertonungsstudios" für Film und Funk eingesetzt, um z.B. die akustische Atmosphäre von Übergängen in Filmen, wo eine Person von einem mit schweren Vorhängen belegten Wohnzimmern in ein gekacheltes Badezimmer wandert, zu gestalten, damit ein möglichst "realistischer" Höreindruck der visuellen Bildszene folgt.
Insgesamt, das mögen diese Ausführungen verdeutlichen, ist die Komplexität des menschlichen Hörens und der notwendigen Audiokette deutlich höher, als das, was in so einem kleinen Kamerasensor vonstatten geht.
Da haben wir das möglichst über Lichtführung gesteuerte, von der Kamera aufgenommene Bild, das Betrachtungsmedium Bildschirm sowie die Manipulationssoftware und den Print... das war es schon.
Und selbstverständlich ist meine Sicht der Dinge nur meine Meinung, aber grundsätzlich bin ich in beiden Medien "zu Hause" also der Tontechnik und dem menschlichen Hören (20 Jahre Berufserfahrung in Studio und auf der Bühne als PRO) und darüber hinaus als Fotograf.
Aus diesem Grunde erlaube ich mir, auch hierzu eine differenzierte Meinung zu haben... die sogar auf beruflicher Qualifikation beruht.



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