Neben der nominellen Lichtstärke ist auch immer die Frage nach der Lichtdurchlässigkeit eines Systems zu stellen. Je mehr Linsen es gibt, desto mehr Flächen im optischen System, an denen Reflexionen entstehen können. Also Photonen, die vom rechten Weg abkommen, quasi "auf die schiefe Bahn" geraten. Diese müssen von der Summe der einfallenden Photonen abgezogen werden, die dann noch am Sensor ankommen. Ein Canon EF 2.8/100mm L Makro hat z.B. 15(!) Linsen. Ein Meyer Trioplan 2.8/100mm ganze drei. Eigentlich sind zwar beide gleich lichtstark, das moderne Canon wird aber deutlich "dunkler" sein. Sicher nicht nur wegen der größeren Anzahl an Grenzflächen, zum großen Teil spielt hier die bessere Vergütung ein.
Was immer noch nicht den Effekt im AV Modus erklärt. Er sollte dies eigentlich ausgleichen können. Zumindest funktioniert es bei meiner 5DII recht gut. Solange ich relativ "modern" vergütete Linsen nutze. Je älter die Objektive werden, die ich nehme, desto stärker muss ich auch nachkorrigieren. Vor allem bei schlecht bis gar nicht vergüteten Optiken tritt der Effekt auf. Was kann es sein? Ich tippe auch Reflexionen, vagabundierendes Licht in der optischen Kette HINTER dem Belichtungsmesser im Moment der Aufnahme. Also zwischen Chip und Rücklinse. Diese sind bei vergüteten Rücklinsen vermutlich ganz gut unter Kontrolle, bei nicht vergüteten Linsen alter Objektive oder auch so mancher Projektionsoptiken jedoch nicht.
Was meinen die anwesenden Technikexperten zu dieser Theorie?
LG,
Heino