Ein berechtigter Einwurf.
Ich kann hier nur spekulieren, weil ich das Meostigmat, wie überhaupt die meisten der hier benutzten Linsen, selber nicht kenne, da ich einst nur Original Minoltaoptiken am KB benutzte und sonst keine weiteren KB-Erfahrungen habe.
Selbst im Mittelformat, auch erst seit einigen Jahren genutzt, kenne ich diese alten Objektive nicht.
Diese Scherben an die Digi zu flanschen, ist mir von der Thematik her ebenfalls neu, und ich hab ja meine Sony auch erst ein paar Monate.
Ja wie unterscheiden sich nun Bildfeldwölbung und Kugelgestaltfehler ?
Ich würde meinen, die Schärfetiefe beim gewölbten Bildfeld - ich kenne das in extremo nur von einem alten convertiblem Schneider Angulon 90mm - ist auf einer gebogenen Fläche gleichbleibend.
Stelle ich ein paar Colaflaschen im Halbkreis auf, kann ich den Effekt sehr schön beobachten - die Spitze des Halbkreises ist scharf, der Rest wird zunehmend unschärfer. Oder umgekehrt...
Nachtrag : blödes Beispiel :-)
Besser ein flächiges Motiv anfokussieren, dann sieht man eher, was unabhängig von der Schärfentiefe, die es in einer Fläche ja nicht gibt, Sache ist...
Fokussieren ist kein Problem, weil die Schärfelage eindeutig ist. Es gibt immer einen klar zu definierenden Brennpunkt, anders als beim Kugelgestaltfehler .
Der Effekt lässt sich durch Abblenden reduzieren , aber auch sinnvoll z.B. bei konkav gewölbten Motiven nutzen (Colaflaschen :-) ), wenn man an denen eine gleichbleibende Schärfe erreichen möchte.
Beim Kugelgestaltfehler , so würde ich sagen, zeigt sich die Abbildung wie bei dem Meostigmat; der Schärfeabfall zum Rand, bei Offenblende, wirkt drastisch und betont da zentrale Motiv über Maßen.
Eigentlich müsste sich m.E. auch eine tiefenbildende Wirkung zeigen, also eine weite Schärfentiefe, weil ja mehrere Brennpunkte/Fokuspunkte, entlang der Objektivachse hintereinander, zur Verfügung stehen.
Keiner von denen ist perfekt scharf, aber sie ergänzen sich zu einer tieferen Schärfe im Bild.
Bei dem Beispielbild kann ich diesen Effekt nicht richtig ausmachen, mir ist da nicht klar, ob die Schärfe nicht doch abrupt abreisst, statt geschmeidig unscharf ins Bild zu gleiten.
Aber ein leicht korrigierter Fehler zeigt sich ja auch anders als ein gänzlich Unkorrigierter, und sicher kommen bei solchen Bildern auch noch andere Restfehler der Linse zum Tragen, die ich leider auch nicht
alle kenne.
Deswegen reizt mich hier der Erfahrungsaustausch.
Natürlich ist anhand nur eines Bildes bei einer einzigen Blende von einem Objektiv keine zuver lässige Aussage zu treffen, aber mal ein paar Fakten auseinanderzuklabüsern und später zu vergleichen ist schon mal ein guter Anfang.
Festhalten können wir aus meiner Sicht zumindest bis hierhin, dass das genannte Bild zwar ein schönes Bokeh hat, die eigentliche Bildwirkung aber andere Ursachen hat. Die leuchtende Präsenz des Hauptmotivs wäre mit blossem Freistellen von scharfem Motiv zu unscharfem Hintergrund (Bokeh) sicher nicht möglich.
Und genau darum ging es mir.
In der Theorie könnte man ja noch spekulieren, ob das Meopta, als Projektionsobjektiv, nicht grundsätzlich als typischer Flachzeichner oder Flächenzeichner konstruiert sein müsste, bei dessen Verwendungszweck eine Bildfeldwölbung sicher sehr nachteilig wäre.
Den Kugelgestaltfehler kann man vielleicht, so vermute ich, eher tolerieren, weil er sich mit Abblenden restlos eliminieren lässt.
Von der Bildfeldwölbung weiss ich es nicht, obwohl ein Angulon, das wird abgeblendet auch scharf - aber irgendwie hatte ich meines doch wieder verkauft , ich war nicht so zufrieden mit der Schärfe :-)
VG,
Ritchie