Hallo Phillip,
Deine Präsentation fürs SKF ist gut gelungen. Danke dafür, aber meine Anmerkungen bezogen sich auf die aus Deinem DCC - Posting weiter oben nochmal hierher zitierte, generalisierende Äußerung..
Die Qualität der zugesandten Vergrößerungsobjektive war - streng genommen - intentional auch nicht Gegenstand des Berichtes. Was dir als Schreiber des Berichtes mit der Auswahl der montierten Objektive nahegebracht werden sollte, war die Vormontierung der leistungsmäßig nicht selektierten Objektivtypen, damit sich das Zusammenspiel der Einzel-Komponenten des Systems für den zu schreibenden Bericht schneller erschließt.
Da es mir in der Auswahl der Objektive primär darum ging, die unterschiedlichen Bauformen, Brennweiten, Herkunftskameras und ähnliche Aspekte mit möglichst unterschiedlich bestückten Muttern und Tuben vormontiert zu zeigen, stand in der Selektion der zugesandten Objektive eben nicht die Qualität in der Abbildungsleistung im Vordergrund, sondern die mechanische "Machbarkeit"...
Die Objektivauswahl war also mehr "zufällig" und nicht auf ein Qualitätserfordernis ausgerichtet.
In Deiner im Bericht geschilderten Aufzählung zu den Vor- und Nachteilen des VNEX kann deshalb das einzelne V-Objektiv nicht in den Con's einer Review auftauchen, denn wie bereits ausgeführt gibt es höchst unterschiedliche Qualitäten von Vergrößerungsobjektiven und Zielgruppen auf die aber bei Zusendung der Objektive nicht geachtet wurde, weil ja kein Objektiv-Bericht gestartet werden sollte.
Verstehe das bitte nur als Anmerkung und Richtigstellung zu dem Bericht, den ich im Übrigen - trotz dieser Anmerkungen - in seiner Form für sehr gelungen halte- auch und besonders in der Präsentation.
Er vermittelt dem Leser des SKF in Kurzform alles Wissenswerte ohne sich in die Details zu verlieren, die ich als Entwickler natürlich allesamt kenne und sogar nachts aus dem Schlafe heraus beantworten kann.
Es wäre vermessen von mir, von Dir einen gleichen "Erfahrungshorizont" im Umgang mit dem VNEX und insbesondere den daran verwendbaren Objektiven in dieser kurzen Zeit zu erwarten. Deshalb auch die "vormontierten Objektiv/Muttern/Tuben - Einheiten", damit sich das "schneller" erschließt.
Allerdings muss ich - wie im Falle der oben zitierten Generalisierung natürlich drauf antworten, denn es sind eben - wie bei SLR Objektiven - auch eine Menge erstklassiger V-Objektiv für die allgemeinen fotografischen Anwendungsfälle zu finden, wovon hier im Forum dutzende von Threads zu dem Thema auch in Bildern gezeigt wurden.
Schau Dir mal die Bilder die gewa13 mit dem WA Componon 4/40 gemacht hat an... oder das APO Rodagon N 2.8/50 oder das Leica Focotar, oder das Schneider Kreuznach APO Componon im Bereich 40, 60 oder 80mm, das Leica Focotar II 50mm ....
Es gibt da schon eine Menge erstklassiger V-Objektive, ganz ohne Frage. Dabei spielt es zunächst auch nicht die Rolle nach dem Preis derartiger Objektive, denn viele User haben sowas noch "eingemottet" in den Kellern und auf Dachböden und wissen nicht einmal, was für Schätze sie gerade heut im Digitalzeitalter verwendbar, sie dort lagern (für uns nur von Vorteil bei der Suche und so manch einer verkauft im örtlichen Kleinanzeigenmarkt schonmal wirklich sehr günstig, so wie ich kürzlich erst ein leicht an der Frontlinse mit Putzspuren ausgestattetes Focotar 2.8/40mm für 1,5 Kisten Bier bekommen konnte)
Vielleicht wirds so noch etwas deutlicher:
Im Bereich der Objektive aus den DuKa Tagen gab es, wie bei den klassischen SLR Objektiven auch die "Budget" Linsen, z.B. die Trinare, die Rogonare und wie sie alle hießen. Typische 3 oder 4 Linser, mit denen die Ansprüche des Fotoamateurs in seiner ersten Dunkelkammer für wenig Geld mehr oder weniger zufriedengestellt wurden.
Oftmals waren diese einfachen Objektive beim Kauf von Vergrößerungsgeräten schon ab Werk verbaut und beim Kauf eines Vergrößerungsgerätes dabei... ähnlich wie bei Kameras die Ausstattung mit mehr oder weniger guten "Kit-Linsen"...
Das waren dann quasi die Einsteigerlinsen um in der Dunkelkammer mit dem Gerät sofort "loslegen" zu können. Später dann, wenn die Ansprüche stiegen, mehr Geld da war und man herausgefunden hatte, dass mit den 0815 Objektiven keine gewünschte Steigerung in der Qualität der Vergrößerungen erzielbar waren, kaufte man dann "richtige" Objektive in der Leistungsklasse des 6 linsigen Nikkor, Rodenstock, Schneider Kreuznach etc. seiner Dunkelkammerausrüstung/dem Vergrößerer hinzu.
Deshalb sind oft bei der Suche nach V-Objektiven über "Vergrößer" noch ein oder zwei weitere Objektive in solchen Angeboten zu finden.
Es ist auch eines der Ziele des VNEX herauszufinden, welche dieser vielen V-Objektive "etwas taugt" in Sachen Auflösung und Qualität, denn auch der Markt für V-Objektive war ziemlich groß, weil es in analogen Zeiten bei den ambitionierten Fotografen dazu gehörte, eine eigene Dunkelkammer zu besitzen und sowohl die Filme als auch die Papierbilder selbst zu entwickeln.
Und so gab es eben zum Vergrößerer auch die "Kit-Linse" beim Kauf zum Gerät dazu...
Das VNEX ist in der heutigen Zeit ein flexibles "Hilfsmittel" bei der Erforschung dieses unbekannten Bereichs geworden, bei dem man eben auf erstklassige Objektive, aber auch auf für einen Einsatzzweck weniger geeignete Objektive stoßen kann.
Bei der Verwendung von V-Objektiven, zusammen mit der exzellenten Naheinstellgrenze - und das hast Du ja schön rausgearbeitet, spart man sich halt oftmals das sperrige Makro-Objektiv von Sigma oder sonst einem Hersteller und hat mit einem einzelnen Objektiv und einem nur einige Gramm leichten Zusatztubus eine schlanke Lösung als Immerdabei für die meisten Motive am Wegesrand.
Das ein V-Objektiv eine erstklassige Zeiss - Linse einer ehemals sauteueren Kamera in der Eignung bei Unendlich / gegen den Horizont bei Landschaftsbildern nun nicht ersetzen kann, dürfte eigentlich auf der Hand liegen, sind diese doch ursprünglich für völlig andere Distanzen konzipiert und korrigiert worden.
Gleichwohl kann man damit - wenn eben solche Rand zu Rand - Schärfe nicht das oberste Kriterium sein soll, sehr wohl für sehr kleines Geld eine kleine und kompakte "Lösung für die Westentasche" sein.
Auch die Nutzung von erstklassigen Diaprojektionsobjektiven, Filmprojektor-Objektiven und eigentlich allen denkbaren "Flaschen-Böden" sind hier ja die bestimmenden Kriterien für die Nutzung... auch wenn die Entwicklung mal mit den Vergrößerungsobjektiven begann.
Wie anderenorts bereits ausgeführt, nutze ich an der Sony A7 so gut wie nix anderes, als das VNEX mit diversen winzigen Objektiven... und für die ernsthafte Fotografie auf Veranstaltungen oder Shooting-Terminen meine 5D MKII mit "hochwertigstem Alt- und Neuglas".
Und da machen dann solche Linsen, wie diese hier schon Spaß...
1.7/40mm aus einer Canonet QL17 "heraus-operierte und mit Wandlerplatte an das VNEX KB short gebracht), defekt gekauft für einen einstelligen Euro - Betrag... Wandlerplatte dran und fertig...
Und wenn dann auch solche Landschaftsbilder dabei rumkommen, ist allein so ein Objektiv schon sein Geld wert gewesen (im Übrigen wurde das nächstgezeigte auf 100 x 70 cm auf Leinwand geprintet und hängt bei einem Kollegen an der Wohnzimmerwand)
Wenn es aber um Kompaktheit auf dem kleinen Spaziergängen und Touren geht, so kommt die A7 oder die NEX 7 mitsamt einer kleinen vormontierten Kollektion Objektiven in eine winzige Umhängetasche und ich bin damit für alle Eventualitäten, die ich mit bloßem Auge erfassen kann zumeist gerüstet.
Da kann man dann schonmal so 6 oder 8 Objektive mitführen, zur Not auch mal ein SLR Objektiv mit sperrigem Adapter.
LG
Henry