Das ist ja hochinteressant was du da schreibst.
Ich dachte bisher bei einem manuellen Objektiv an der Canon EOS 5D ist es der Kamera bei Zeitautomatik schnurzegal welche Blende oder sonstwas an dem Objektiv eingestellt ist, solange ab der Belichtungsmessung -speicherung nichts mehr am Objektiv verstellt wird. Die Kamera misst das auf den Messsensor fallende Licht und legt die entsrechend passende Belichtungszeit fest.
Fehler in der Belichtung ergeben sich ausschließlich aus Unterschieden der Lichtmenge die einerseits auf den Aufnahmesensor und andererseits auf die Belichtungsmesszelle fällt.
Eine Korrektur durch einen Chip wäe nur dann möglich, wenn der Chip die Differenz dieser unterschiedlichen Lichtmenge kennt und die Belichtungszeit entsprechend anpasst. Das kann aber eigentlich nicht sein, da die Chips die Eigenschaften des manuellen Objektives überhaupt nicht kennen, und - meiner Meinung nach - überhaupt nichts korrigieren. Ich dachte die Chips haben nur zwei Funktonen. Sie ermöglichen dass das AF-Feld bei der Fokussuche aufblinkt, und sie übergeben die im Chip gespeicherten Objektivdaten an die Kamera, die diese dann in die Exifdaten schreibt (ob diese zum Objektiv passen oder nicht sei hier mal dahingestellt).
Es ist mir auch vollkommen neu, dass die 5D in halben oder ganzen Blendenstufen arbeitet. Ich dachte bisher, sie passt die tatsächliche Belichtung in viel feineren Stufen an, auf jeden Fall deutlich feiner als 1/3 Stufen, zeigt aber nur abgestufte, gerundete Werte an. Was zum einen historische Gründe hat und zum andere zur Information des Fotografen vollkommen genügt. Nur bei der manuellen Belichtungskorrektur kann exakt zwischen 1/2 oder 1/3 Abstufungen gewählt werden.
Bei meinen Adaptern mit Chip finde ich es dabei eher nachteilig, dass ich die im Chip gespeicherte Blende an der Kamera voreinstellen muss. Da sonst die Kamera den Unterschied zwischen der im Chip gespeicherten Blende und dem an der Kamera eingestellten Wert berücksichtigt und die Belichtung entsprechend ändert. Was aber natürlich totaler Quatsch ist, da es ja keine Blendensteuerung gibt, die die Blende am Objektiv auf den an der Kamera voreingestellten Wert schließt. Da Gustav keinen Chip am Adapter hat, kann das bei ihm aber nichts damit zu tun haben.
Ich habe einige wenige manuelle Objektive, bei denen ich an der Kamera einen Korrekturwert von minus 1/2 Blende einstellen muss, und zwei oder drei, bei denen beim Abblenden unterschiedliche Korrekturfaktoren nötig sind. Ich kann mir das nur so erklären, dass sich bei diesen Objektiven durch Abblenden der Strahlengang so ändert, dass, wie oben schon angemerkt, sich die Lichtmenge, die auf Mess- und Aufnahmesensor fällt, unterscheidet, und dies bei unterschiedlichen Blenden eben auch unterschiedlich. Aber die Belichtungsfehler waren bei mir nie so auffallend stark wie bei Gustav.
Da bei der Nex Mess- und Aufnahmesensor das selbe sind, kann es da diesen Unterschied nicht geben.
@Gustav
Ich verwende gelegentlich das Mamiya 2,8/45 (ebenfalls von der Mamiya 645) an der Canon 5D, früher auch das Mamiya 1,8/80, beide mit einem selbst gebauten Adapter ohne Chip. Allerdings fast immer bei Offenblende. Große Fehlbelichtungen sind mir bisher nicht aufgefallen. Wenn ich Zeit finde werde ich heute Nachmittag mal ein paar Bilder mit dem 45er machen. Ist zwar wegen der Unterschiedlichen Brennweiten nicht direkt mit deinem Objektiv vergleichbar, aber immerhin sind beide für die gleiche Kamera gemacht. Das 80er habe ich leider nicht mehr.
Gruß,
Josef



Zitieren