Besser ist ein Sortiment Gummidichtungen, die es ja in den verschiedensten Größen gibt. Einen passenden legt man über den Gravurring, sucht sich ein passendes Glas, Eierbecher usw., irgendetwas passendes läßt sich immer finden, was man dann auf die Gummidichtung presst und dreht den Gravurring so raus. Eigentlich alle habe ich so lösen können. Der Trick dabei ist, den richtigen Druck zu finden. Oft geht das mit ganz leichtem Druck. Mit einem Meßschieber besteht die Gefahr, alles zu zerkratzen.
Habe diesen Thread etwas spaet entdeckt. Von mir gibt es einen ganz aehnlichen Thread hier:
http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=14619
Ich hatte zuerst auf Canon EF umgabaut (mit korrektem Unendlich durch abschmirgeln des Alu-rings) und mich irgendwann spaeter entschlossen, den Schneckengang zu fetten. Dabei hatte ich mir leider nicht markiert, in welchen Gewindegang der Helicoid einzufaedeln ist. Nach dem ersten Zusammenbau konnte ich dann auf einmal ueber unendlich hinaus fokussieren. Es dauerte ein paar Zusammenbu-Versuche, bis es wieder korrekt funktionierte.
Ich habe den Zwischenring muehevoll mit Schmirgelpapier abgeschliffen und immer wieder probiert, wann es genug ist. Im wesentlichen bin ich so vorgegangen wie auf
http://www.cogitech.ca/Rokkor/index.html fuer das 1.2er beschrieben. Der Umbau fuer das 1.4er geht ganz genauso, abgesehen davon, dass man einen Blendenhebel abknipsen muss.
Fuer mich war es ein interessantes Experiment, aber das Objektiv selbst hat mich nicht vom Hocker gehauen und ich habe es bald darauf verkauft.
So, Gesellenstück fertig! Das Minolta tut nun an der 5DMkII seinen Dienst, und das überaus unauffällig! Will heißen, Fokus auf unendlich geht, Spiegel schlägt nicht an und das Ganze, ohne den Aluring runterzuschleifen. Gleichzeitig ist es gereinigt und neu gefettet, läuft dementsprechend gut, nur Richtung Nahbereich gehen die letzten mm schwer.
Hat aber eine Menge Schweiß gekostet, wie Henry schon prophezeit hat. Den Helicoid auszubauen war keine gute Idee. Dabei habe ich mir zusätzlich (sonst wär´s ja zu einfach) eine Macke in den weichen Messing gehauen, die ich dann mühevoll wieder glätten musste. Sicher hätte man auch von vorne öffnen können, um an die drei Schrauben für den Fokusring zu gelangen. Mangels Werkzeug hat das aber nicht hingehauen.
Kernstück der Angelegenheit ist eine Art Getriebering, der innen das Helicoid-Außengewinde trägt und außen ein sehr feines Gewinde mit geringer Steigung.
Dieser Ring sitzt mit dem feinen Gewinde eingeschraubt im Ring mit der Blendenskala.
Darüber wird der Fokusring gestülpt und mit den drei kleinen Schrauben an der Kante des Rings befestigt. Löst man die drei Schrauben, kann man den Ring tiefer hineindrehen und gewinnt so einige 10tel Millimeter (Natürlich erst, nachdem man den Grind der letzten 20 Jahre da raus hat).
Einen kleinen Strich durch die Rechnung macht der Fokusring, der dann ggf. fest sitzt, weil er hinten anschlägt. Diesen kann man aber einfach, mitsamt seiner Nase, einen Millimeter runterschleifen, sieht man nichts von.
Größtes Problem ist dann aber der Zusammenbau. Das Helicoid kommt ja nun anders zum sitzen, es sind nicht mehr die ursprünglichen Gewindegegenstücke, sondern man baut ein paar Gewindegänge versetzt zum Original ein, d.h. setzt etwas anders an. Das ist ein ziemliches Geduldsspiel, bis man den richtigen Einstieg bekommt. Zudem habe ich bestimmt ein Duzend mal den Fokusring wieder abschrauben müssen, weil alles zu stramm wurde und den Getriebering wieder etwas herausdrehen müssen. Da spielt einiges zusammen, ich hatte auch den Eindruck, das bei zu weit eingedrehtem Fokusring der Helicoid schwergängig wurde. Ist viel "try and error". Zwischenzeitlich ist das Objektiv auch schon mal Nahe am Müll vorbeigegangen.
Irgendwann hat´s dann geklappt, alles saß und siehe da, sogar die Unendlich-Markierung stimmt ganz genau. Musste dann noch etwas weiter an der Halterung der Hinterlinse feilen, schwärzen und einen Blendenstift kürzen, im Vergleich Kleinigkeiten, die dann schnell von der Hand gingen. Nächstes mal nehme ich auch ordentlichen Lack und keinen Edding...
Fazit: Beim nächsten mal lieber Aluring schleifen, es sei denn, man braucht Beschäftigung. Dümmer geworden bin ich bei der Aktion allerdings auch nicht.
Zur optischen Leistung kann ich noch nicht viel sagen, es ist recht scharf, aber bei Offenblende auch reichlich flau und kontrastarm. Mal sehen, ob ich damit auf Dauer warm werde. Hier noch zwei Bilder:
Nahbereich bei Offenblende
Unendlich, leicht abgeblendet (2.8)
Danke für eure Unterstützung und viele Grüße,
Heino
Gratulation zum erfolgreichen Umbau!
Die alten lichtstarken Objektive sind leider bei Offenblende meistens sehr kontrastarm. Aber Spaß können sie trotzdem machen, und spezielle das 58mm Rokkor hat ein schönes Bokeh. Ich hatte letzte Wochen hier einen Test dem 58mm von veröffentlicht.
Grüße Roland
ich bewundere ja die Objektiv-Bastler, weil ich selbst dazu nicht den nötigen inneren Zugang habe (auf Deutsch: nicht die nötige Geduld und Ausdauer für sowas). Aber wenn am Schluss die erwartete Qualität in der angestrebten Kombi ausbleibt, für was war dann die Arbeit gut? Für MD-Sachen gibt es doch schon sehr gute Sony-Kameras. Da brauche ich wirklich keine 5DII. Und sollte das Ergebnis nicht gefallen und ein MD wäre noch ein MD ... dafür gibt es zumindest bis jetzt einen recht guten Markt. Mein MD Rokkor 50 F1.2 gefällt mir recht gut an der NEX-7 als auch an der A7r.
VG Ekkehard
Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..