OK, dann nutze ich eine kurze Korrekturpause, um mal ein wenig aus meinem Nähkästchen zu plaudern.
Mein Vater hat mir den Zusammenhang von Blende, Belichtung und ISO anhand einer Franka 125 beigebracht, an der man alles, aber wirklich auch alles manuell machen musste. Ich war damals so um die 15.
franka.jpg
Im Jahr 1990 habe ich ich mir, von meinem knappen Geld als Schüler für eine Reise ans Nordkapp nach dem Abitur eine Ricoh KR-10x mit einem Rikenon 35-70 zusammen gespart und war "stolz wie Bolle".
Ricoh_35-70.JPG
Danach, im Studium, war einfach kein Geld da, für's Foto-Hobby. Gelegentlich habe ich mit einer Kodak-APS Kamera fotografiert, doch das hat nicht wirklich Spaß gemacht. Die Bildqualität war, nun ja, "sup-optimal".
Erst nach meinem zweiten Staatsexamen und damit der fertigen Ausbildung als Lehrer im Jahr 2000, gönnte ich mir eine für mich damals sensationelle Digitalkamera: eine Kodak DC 240i. Warum die? Weil sie mir für "nur" DM 700,- angeboten wurde, neu vom Händler.
dc240i.jpg
Sie bot 1.3 MPix. Doch die Speicherkarten waren damals so teuer, dass ich alle meine Fotos von der EXPO in VGA-Auflösung (!) machte, um ausreichend viele Fotos machen zu können. Oh, Mann!
Es folgten eine Minolta Dimage 7, mit 5 MPix, die mir ein guter Freund für kleines Geld gebraucht verkaufte.
dimage7.jpg
Diese Kamera hatte ein tolles Objektiv und machte richtig ordentliche Bilder, sie saugte die Batterien aber ruck-zuck leer, so dass ich mir einen externen Akku-Pack kaufte. Damit war das Problem dann auch gelöst.
Für die Jackentasche kaufte ich mir - in Köln - eine Pentax Optio S, mit 3.2 MPix.
optios.jpg
Die kleine Optio hat mich echt begeistert. Solch eine winzige Kamera, die auch noch viele "Features" bot, fand ich echt toll.
Es folgten, inzwischen vom Digicam-Virus infiziert, einige andere gebrauchte Modelle:
Nikon CoolPix 950
nikon950.jpg
Fuji FinePix 4800Zoom
4800z.jpg
und ein paar andere...
Damals fand ich "Tele" toll, so dass ich mir, um die Dimage 7 abzulösen, eine Panasonic Lumix FZ20 kaufte.
lumixfz20.jpg
Auch "nur" 5 MPix aber ein Objektiv bis 432mm bei f/2.8. Wow! Das musste ich haben!
Das war eine Weile lang meine Hauptkamera, allerdings war der AF eher lahm und über ISO 200 hat sie tierisch gerauscht.
Schließlich kam meine erste DSLR, eine EOS 350D. Vorher waren mir die DSLRs einfach noch zu teuer.
350toki.jpg
Hier mit dem Tokina 12-24.
Diese Kamera eröffnete mir völlig neue Welten, vor allem weil ich recht schnell - so Ende 2005 - erkannte, dass man manuelle Objektive an eine EOS adaptieren konnte. Das fand ich hochspannend. Zunächst waren meine Pentax-Objektive (1.7/50 und 2.8/28) dran, dann folgten die russischen M42er und dann um die 200 weitere. Völlig verrückt.
Wie das so geht, begann ein Kaufrausch. Ständig will man was Neues. Dieser Zustand ist in den Foren als "GAS" bekannt.
Erst die EOS 40D.
sig18125.jpg
Hier mit einem Sigma 18-125.
Die 40D war alles in allem eine besser ausgestattete Kamera, doch bessere Bilder als die 350D hat sie nicht gemacht. Da konnte man keinen Unterschied feststellen.
Und dann die EOS 5D, die ich von Henry abkaufte, weil er glücklicherweise aufstieg auf die MkII. Mein Einstieg ins digitale Kleinbild, was in erster Linie eine verbesserte IQ bei höheren ISOs bedeutete.
Zahlreiche andere Kameras - SLRs, DSLRs, Kompakte - kamen und gingen.
Auf der Photokina 2010 sah ich die Sony NEX zu ersten Mal ... und was gar nicht angetan. Viel zu sehr ein Spielzeug, dachte ich.
Allerdings hatte sie wohl sowas wie einen Systemkamera-Virus in mein Gehirn gesetzt, der etwas Inkubationszeit brauchte.
Denn schließlich holte ich mir dann doch eine NEX-3 und später, wohl als einer der ersten in Deutschland überhaupt, eine NEX-7 (deren Lieferung damals ja durch die Flutkatastrophe in Thailand stark verzögert wurde).
Durch Kontakte zu Leica-Fans verliebte ich mich in das M-System und kaufte mir eine Leica M8 - und das NACH der NEX-7 und obwohl die NEX-7 sicherlich die "besseren" Bilder machte. Schon an dieser Stelle ging es mir nicht mehr um einen Zugewinn an Bildqualität, sondern in erster Linie um die Haptik einer Kamera. Sowohl die 5D als auch die M8 machten Fotos, die für mich absolut ausreichten.
Auf der Photokina 2012 dann durfte ich die Fuji X-Pro1 ausprobieren, die mir vom Äußeren sehr gut gefiel. Sie enttäuschte mich aber leider. Mit der damaligen Firmware war der AF einfach zu pumpend und zu unzuverlässig.
Zwischendurch kam die Nikon1 V1 und eine Lumix GF3 ins Haus. Die V1, weil ich sie toll fand und der Preis enorm gefallen war und die GF3, weil ich sie für denn berühmten "Apfel" und das "Ei" bekam.
Als ich später die X-E1 eines guten Freundes in den Händen hielt, mit neuer Firmware, war es dann um mich geschehen.
Zuerst verkaufte ich meinen ganzen NEX-Kram und dann fast das ganze EOS-Set (ein bisschen analog habe ich noch), das ich noch hatte.
Für die NEXen kam die X-E1 und für die EOSse die X-T1.
"Da steh' ich jetzt, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor."
Nee, ich bin jetzt superzufrieden mit den beiden Fujis und der M8. Ich habe nicht das Gefühl, dass mir irgendwas fehlt.